Deutschland setzt auf China – Die Zukunft auf dem Plan

VDA-Präsident Matthias Wissmann wirkt ein wenig rastlos, aber hochzufrieden, als er auf der Auto Shanghai von den Erfolgen der deutschen Autohersteller und Zulieferer auf dem chinesischen Markt spricht. Im Reich der Mitte sind inzwischen die meisten Neuwagen-Kunden zu Hause. Mal werden 13, mal 14 Millionen Kaufverträge binnen Jahresfrist abgeschlossen; die Autowirtschaft rechnet mit einem weiteren Wachstum für 2013. Sechs Prozent, schätzt der VDA, dürfte der chinesische Markt in diesem Jahr erneut zulegen.  

Die absoluten Zahlen sind gigantisch, die chinesische Autoflotte wird in einem rasenden Tempo erneuert. Über 20 Prozent beträgt der Marktanteil deutscher Hersteller, das ist Ansporn genug, um die Geschäfte noch weiter auszubauen. Potenzial ist da, denn der Motorisierungsgrad ist, bezogen auf das gesamte Land, noch immer Gering. Auf 1.000 Einwohner kommen lediglich 37 Fahrzeuge, während in der westlichen Welt mehr als jeder zweite Bürger motorisiert ist. Chinas Straßenbau ist ein Schlüsselfaktor für die Bewältigung des zunehmenden Verkehrs. Jedes Jahr wird das Autobahnnetz um etwa 12.000 km erweitert. Das entspricht der Länge des gesamten bundesdeutschen Fernstraßenangebots.

Wissmann sieht in China auch weiterhin gute Chancen für die deutschen Hersteller und Zulieferer. Die chinesischen Kunden werden mit der steigenden Finanzkraft wählerischer. Zudem die Regierung veralteter Technik immer energischer den Riegel vorschieben. Rasant wachsende PKW-Bestände dürfen nicht zur Umweltbelastung werden, was Hybridantrieben bevorzugt, wie sie die Japaner schon haben und die Deutschen zunehmend anbieten.

Aufgeladene Motoren mit deutlicher Hubraumreduktion kommen auch bei der Nation der Vielzylinder-Fans in Mode. In den letzten fünf Jahren sank die Hubraumklasse zwischen 2 und 2,5 Litern um drei auf nunmehr 8 Prozent. Motoren bis 1,6 Liter Hubraum stiegen im gleichen Zeitraum auf 58 Prozent und legten demnach um sechs Punkte zu. Bereits an den aktuellen Modellpaletten wird ersichtlich, dass die Flottenverbräuche mit jeder Neuerscheinung sinken.

So gut wie keine Rolle spielen bisher alternative Antriebe sowie Dieselmotoren. Für letztere entscheiden sich gerade einmal 0,5 Prozent der Kunden.

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