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Für Lastwagen mit Überlänge ist an den jeweiligen nationalen Landesgrenzen Schluss. Das Europarlament hat jüngst die EU-weite Zulassung der sogenannten Gigaliner abgelehnt. In Deutschland läuft in sechs Bundesländern bis Ende 2016 ein fünfjähriger Feldversuch mit den Lkw. Nun soll die EU-Kommission zunächst eine genaue Untersuchung der möglichen Folgen vornehmen und diese dem Europaparlament erneut vorlegen.
Tendenziell wird der Gigaliner in der deutschen Öffentlichkeit skeptisch betrachtet. So fürchten viele Autofahrer durch den Verkehr der bis zu 25,25 Metern langen Lkw mit 44 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht mehr Unfälle, Staus und noch schlechtere Straßen als bislang. Im europäischen Ausland werden die riesigen Trucks hingegen von Verkehrsexperten längst nicht so kritisch gesehen. So sind sie beispielsweise in den Niederlanden und in Schweden bereits seit Jahren unterwegs. Kann Deutschland von diesen Erfahrungen lernen?
„Gigaliner fahren in den Niederlanden auf wichtigen Transporttrassen zwischen Industriehäfen und Handelsgebieten. Auf diesen Straßen mit wenigen Fußgängern und Radfahrern sind Unfälle daher eher selten“, sagte Marianne Wuite von der Abteilung Verkehrssicherheit des niederländischen Verkehrsministeriums. Auch könne sich der Lkw-Fahrer auf das automatisches Bremssystem verlassen, wenn er doch einmal einen Radfahrer oder einen Stau nicht rechtzeitig bemerken sollte. Positiv bewerte das niederländische Ministerium auch, dass zwei Gigaliner drei bis vier „klassische“ Lkw ersetzten. So würden insgesamt weniger Lkw benötigt und der CO2-Ausstoß könne dadurch verringert werden. Ferner sparen die Transport-Unternehmen Kosten. Als wichtig hebt Wuite hervor, dass in den Niederlanden der Fahrer eines Gigaliners eine spezielle Ausbildung absolvieren muss.
Das Beispiel Niederlande zeigt, so die Verkehrsexpertin, dass Gigaliner nicht zu einer größeren Gefährdung führen. Deutschland hat die Möglichkeit die Erfahrungen seines Nachbarn zu nutzen, um emotionsfrei mit dem Therma umgehen. Bleibt abzuwarten, welches Ergebnis der deutsche Feldversuch bringt und wie die Öffentlichkeit damit umgehen wird.
geschrieben von auto.de/(shw/mid) veröffentlicht am 12.05.2014 aktualisiert am 12.05.2014
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