Diabolisch beim Beschleunigen aus Kurven: Ford startet Focus-ST-Verkauf

Saint-Paul – Ford hat die dritte Generation seines Focus ST aufgelegt. Sie startet in Europa auch als Turnier genannter Kombi ab noch knapp unter 28 000 bis fast 32 500 Euro im Umfeld etwa von Opel Astra OPC, Renault Mégane Coupé Sport oder VW Golf GTI gerade in den Verkauf. Die ersten Auslieferungen sind für August vorgesehen.

Vorher auch Mondeo und Fiesta

Matthias Tonn erinnert bei der Fahrvorstellung in Saint-Paul bei Nizza an die S(ports)T(echnology)-Anfänge. Die gehen, so der leitende Projekt- und Entwicklungsingenieur für Performance-Fahrzeuge bei Ford in Europa bis 2002 zurück. Zwischenzeitlich haben die Kölner neben dem Focus auch den Mondeo schon zweimal und [foto id=“423591″ size=“small“ position=“left“]den Fiesta einmal mit dem Kürzel versehen; die Neuauflage des Fiesta ST folgt Anfang 2013. Der Focus ST läuft ebenfalls in Saarlouis vom Band. Gemäß der neuen „One Ford“-Strategie wird er in mehr als 40 Ländern angeboten.

Erneuter RS nicht ausgeschlossen

Das vorläufige Spitzenmodell der Baureihe, in der auch ein erneuter RS nicht ausgeschlossen scheint, kommt sauber verarbeitet und wertig daher. Platz ist vorn ordentlich vorhanden. Ins Stauabteil der fünftürigen Limousine passen um die 300 bis fast 1150 Liter hinein, beim 950 Euro teureren Kombi unter 500 bis über 1500. Die Sportsitze vorn bieten prima Seitenhalt. Die Sicht nach hinten bleibt eingeschränkt.

Erst im B-Max, dann in anderen Modellen

Nach wie vor fällt die Ford-Bedienung mitunter kleinteilig aus. Auch könnte das Radio- und Navigationsdisplay größer und damit besser ablesbar sein, was aber, so Ford, spätestens dann umgesetzt wird, wenn das neue sprachgesteuerte Kommunikations- und Unterhaltungssystem in Verbindung mit dem [foto id=“423592″ size=“small“ position=“right“]elektronischen Notrufhelfer Einzug in den Focus hält, nachdem es ab Herbst erstmals im neuen B-Max zu haben ist.

Schon umfangreich grundausgestattet

Spezielle Instrumente zeigen Öldruck, Öltemperatur und Ladedruck an. Mit dreistufiger Stabilitätskontrolle, Seiten-, Kopfairbags, Klimaanlage, Audiosystem, ST-Pedalerie, Lederlenkrad, 18-Zöllern, 235er-Reifen, Seitenschweller, Heckdiffusor und Auspuff mit zentralem Doppelendrohr ist der ST umfangreich grundausgestattet. Über ein 1200 Euro teures Paket sind noch Elektronikhelfer wie die Funktion zur Reduzierung von Auffahrunfällen bei geringem Tempo, wie Totwinkel-, Fahrspurassistent mit Müdigkeitswarnung und Verkehrsschilderkennung möglich.

Aufgeladener Ecoboost-Direkteinspritzer

Das sportliche Fahren mit diesem fast 250 Stundenkilometer schnellen Focus ist ein Genuss, zumal das Übertragen des Ansauggeräuschs den Motor innen angenehm-kernig klingen lässt. Der Turbo-aufgeladene 2,0-Liter-Vierzylinder-Ecoboost-Benzindirekteinspritzer ersetzt den größeren 2,5-Liter-Fünfzylinder, leistet mit 184/250 kW/PS zehn Prozent mehr, stellt kraftvollere 360 Newtonmeter bereit, würde sich im Mix beim [foto id=“423593″ size=“small“ position=“left“]Verbrauch mit zumindest laut Datenblatt 7,2 Litern mit bis zu 20 Prozent weniger Sprit begnügen. Statt Doppelkupplungs- überträgt noch ein sehr gut abgestuftes Sechsgang-Schaltgetriebe die Kraft auf die Vorderräder.

Sportfahrwerk macht Namen alle Ehre

Das Standard-Sportfahrwerk macht seinem Namen alle Ehre. Die Lenkung ist direkt übersetzt. Die Bremsen verzögern standfest. Bei plötzlicher Volllast gleicht die Technik allzu heftige Momenteneinflüsse auf die den ST antreibende und zugleich lenkende Vorderachse aus. Die elektronische Differenzialsperre bremst gezielt das Innenrad ab, um etwa Straßenbiegungen noch schneller und fahrstabiler zu durcheilen.

Mehr als nur ein freundliches Lächeln

Alles in allem: Isfried Hennen muss etwas geahnt haben: ST fahren zaubert ST-Fahrern nach Ansicht des Ford-Deutschland-Sprechers „mehr als nur ein freundliches Lächeln“ ins Gesicht. Ein diabolisches sogar, glaubt Hennen. „Vor allem beim Herausbeschleunigen aus Kurven.

Datenblatt: Ford Focus ST