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Nach der relativ kleinen Automesse in Washington, D.C, wendete die Branche ihre Aufmerksamkeit in die eisige Metropole Chicago. Die dortige Messe dient als Anlass für einige der bescheideneren Fahrzeugvorstellungen und Verlautbarungen; sie ist wichtiger als D.C., besitzt aber nicht die Bedeutung der Detroiter Messe. Chicago spielt die zweite Geige – trotzdem lohnt sich ein Besuch. Diejenigen Hersteller, die es versäumt haben, die Messe in Detroit zur Präsentation ihrer kommenden Modelle zu nutzen, konnten dies in den McCormick-Ausstellungshallen nachholen. Hier wurde einem deutlich kleineren Kreis von Journalisten die Chance geboten, die Weltpremiere sowohl des neuen Subaru Legacy als auch des vollelektrischen Kia Soul EV zu erleben. Der Legacy wirkt für meinen Geschmack relativ blass, und er ist weder in Design noch in Technik wegweisend. Enthusiasten werden zudem wenig mit seinem stufenlosen CVT-Getriebe anfangen können.
Der Kia Soul EV wirkt demgegenüber vielversprechend: Das erste Elektroauto von Kia sieht gut aus – und kommt angeblich über 130 Kilometer weit. Das dürfte ausreichen, um den Nissan Leaf und den elektrischen Honda Fit EV auf die Plätze zu verweisen.[foto id=“499748″ size=“small“ position=“right“] Zu den weiteren Debüts gehörten der erstmals in den USA gezeigte BMW 740 Ld und der Chevrolet City Express als umetikettierter Nissan Evalia. Modifikationen erfuhren der Bestseller Toyota Camry, der Nissan Versa Note, der Kia Optima Hybrid und der in Europa als Fiat Freemont verkaufte Dodge Journey. Eine Liste, die den Status von Chicago als B-Messe unterstreicht.
Die amerikanische Öffentlichkeit ist zwar in das Automobil vernarrt, aber es gibt eine immer wieder aufflammende Debatte über eine spezielle Fokus-Gruppe, die angeblich nichts mit ihm zu schaffen hat: die „Millenials“ – jene Generation, die dem iPhone in der Hand aufgewachsen ist und mit der Welt lieber per „Message Board“ als über die Automarke kommuniziert. Jetzt hat die Beratungsfirma Deloitte die Debatte mit einer neuen Studie befeuert, die noch einmal die wichtigsten Stereotypen wiederkäut, etwa den sich verbessernden Massentransport oder auch die wirtschaftlichen Hürden, die den Besitz eines Autos zunehmend erschweren. Ich beobachte die Diskussion mit einem gewissen Interesse, weil ich selbst der Gruppe der „Millenials“ zugerechnet werde, in einer Großstadt wohne und weder Auto noch Führerschein brauche. Meiner Begeisterung für das Auto ist das in keiner Weise abträglich, und ich werde keinesfalls auf die individuelle Mobilität verzichten.
Bekanntlich war die „Super Bowl“ übersät mit Werbestreifen für Autos, von denen sich übrigens keiner an die „Millenials“ richtete. Ich fand die meisten Spots großartig, aber mein Liebslingsspot bleibt jener, mit dem Cadillac im Jahr 2002 sein komplett neues Portfeuille vorwegnahm. Der in der Wüste gedrehte Film teaserte die erste Generation des CTS, den gewaltigen Escalade EXT und den Roadster XLR an. Damals wurde eine ganze Marke neu aufgestellt – auf originelle und nachhaltige Weise.
Die Serie von Schneestürmen, unter denen die Ostküste stöhnt, stellt erhebliche Ansprüche an meinen Testwagenfuhrpark. Wir Motorjournalisten nehmen die Autos, wie sie kommen. Auch die unwirtlichen Bedingungen haben mich nicht von einer Tagestour nach Washington, D.C., und zurück abhalten können. Das bedeutete hin und zurück 800 Kilometer auf teils völlig schneebedeckten Schnellstraßen. Als Schneepflug diente eine 460 PS starke Chevrolet Corvette Stingray. Der Sportwagen funktionierte dank Winterreifen perfekt – ein starkes Anzeichen dafür, dass die Dinge bei GM, vor allem bei Chevrolet, in die richtige Richtung laufen. Zurück in New York dann der Wechsel in einen Mazda 3 mit Fließheck: Eines der besten Autos seiner Klasse mit präziser Lenkung, straffem Fahrwerk, guten Sitzen und einem exakten Sechsgang-Schaltgetriebe.
geschrieben von auto.de/(ampnet/jj) veröffentlicht am 11.02.2014 aktualisiert am 11.02.2014
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