Die Formel 1 wacht auf

Gegen Ende nahm das Training sogar den Charakter eines Qualifyings im alten Stil an. Die McLaren von Juan Pablo Montoya und Kimi Räikkönen führten mehr als eine Dreiviertelstunde die Zeitenliste an, doch vier Minuten vor Schluss kam Michael Schumacher aus der Tiefe des Raums: Im modifizierten 2004er-Auto legte der Deutsche zur Überraschung der gesamten Boxengasse die Bestzeit hin. Zwei Minuten später konterte der Spanier Pedro de la Rosa im dritten McLaren. Sein Teamkollege Räikkönen versuchte in den letzten Sekunden, noch einen draufzusetzen, verfehlte die Bestzeit aber um 0,3 Sekunden.

Somit führten zwei Silberpfeile das Feld an, gefolgt von Williams-Pilot Nick Heidfeld, der sich noch an Schumachers Ferrari vorbeiqutschte und 0,5 Sekunden hinter de la Rosas Zeit blieb. Montoya und Felipe Massa (Sauber) folgten auf den Plätzen fünf und sechs, noch innerhalb einer Sekunde mit dem Spitzenreiter.

Die Renault F1-Piloten wurden von technischen Problemen zurückgeworfen. Fernando Alonso legte nur 21, Giancarlo Fisichella gerade mal 23 Runden zurück. Sie beendeten das zweite Training als Siebter und Zehnter – ohne an der abschließenden Zeitenjagd teilgenommen zu haben. Im Großen und Ganzen kein schlechter Start. Diesen Eindruck trübte auch Giancarlos harmloser Dreher nicht.

Für Überraschungen sorgten andere – wenn auch nicht immer gewollt. So erschien Williams-Neuzugang und Lokalmatador Mark Webber nur auf Platz 15 der Zeitenliste, Jacques Villeneuve im Sauber auf 16 und Takuma Sato im BAR nur auf 18. Da alle Teams neue Arbeitsweisen und Programme verfolgen, lässt sich aber noch nicht einordnen, was diese Rückstände zu bedeuten haben. Zu den möglicherweise von Team zu Team abweichenden Parametern zählen so entscheidende Größen wie Reifentyp oder Benzinmenge. Noch spielen die Ingenieure mit diesen Variablen, und kaum jemand im Fahrerlager kann nach den ersten beiden Trainings das Potenzial und die Situation der anderen Teams wirklich beurteilen.

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