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Von der Pole Position des Trainingsschnellsten hatte Schumacher einen guten Start erwischt, der jedoch nicht gut genug war, um auch seinen Teamkollegen Massa hinter sich zu halten: Der Brasilianer setzte sich noch vor der ersten Kurve neben den Wahl-Schweizer und übernahm die Führung. Auch Fernando Alonso war erneut bemerkenswert flott unterwegs, überholte Fisichella und hätte um ein Haar sogar noch seinen deutschen Titelkonkurrenten passiert.
Während diese vier die erste Ecke ohne große Probleme absolvierten, brach hinter ihnen Chaos aus: Juan Pablo Montoya hatte das Heck des McLaren seines Teamkollegen Kimi Räikkönen touchiert, was eine Kettenreaktion auslöste, die unter anderem Nick Heidfeld mit einer spektakulären Rolle ins Aus katapultierte. Am Ende säumten sieben Rennwagen den Streckenrand neben
beiden McLaren auch das Auto von Jenson Button und Lokalmatador Scott Speed
sowie Franck Montagny, Christian Klien und Mark Webber, die in einen zweiten
Unfall verwickelt waren.
Nach fünf Runden gab das unvermeidliche Safety-Car das Rennen wieder frei, und Massa baute seinen Vorsprung auf Schumacher unverzüglich aus. Dahinter folgten Alonso, Fisichella, Rubens Barrichello, Jacques Villeneuve, Ralf Schumacher und Nico Rosberg. Noch vor der ersten Kurve ging der jüngere der beiden Schumacher-Brüder jedoch am Ex-Weltmeister von 1996 vorbei und übernahm den sechsten Rang. Dahinter boxte Takuma Sato sich und den Midland von Tiago Monteiro ins Aus.
Dass mit den Toyota in Indianapolis zu rechnen sein würde, zeigte sich schnell: Ralf Schumacher jagte Barrichello vor sich her, und Jarno Trulli knöpfte in Runde zehn David Coulthard die neunte Position ab, obwohl er dem Feld aus der Boxengasse hinterher gehetzt war. Wenig später war auch Nico Rosberg dran.
Fernando Alonso indes konnte das Tempo der beiden in Front liegenden Ferrari nicht mitgehen, hinter seinem Renault R26 bildete sich ein kleiner Stau, angeführt von Giancarlo Fisichella. Erst in Runde 13 konnte der Italiener seinen spanischen Teamkollege passieren und drehte nur wenig später die bis dahin schnellste Rennrunde. Die Jagd auf die beiden Erstplatzierten war eröffnet.
Unterdessen schmolz das Teilnehmerfeld weiter zusammen: Nach dem ersten Renndrittel musste Jacques Villeneuve seinen Boliden abstellen. Wenig später eröffnete Rubens Barrichello den ersten Boxenstopp-Reigen. In Runde 19 bogen Michael Schumacher und Giancarlo Fisichella zum Nachtanken ab. Massa folgte wenig später. Als er auf die Strecke zurückkehrte, hatte sein Teamkollege ihm die Führung abgenommen. Damit waren die ersten beiden Positionen bezogen.
Für einen kurzen Moment lag Alonso auf Platz eins, doch dann musste auch
er Benzin nachfassen. Obwohl er nur kurze Zeit stand, kehrte der Asturier auf
Rang fünf ins Rennen zurück – mit deutlichen Abstand auf Fisichella.
Die dritte Position wurde vorübergehend von Jarno Trulli gehalten, der
auf eine Einstopp-Strategie gesetzt hatte. Der Italiener kam fast zeitgleich
mit seinem Landsmann Tonio Liuzzi an die Box, der in ein heftiges Duell mit
David Coulthard und Nico Rosberg um den letzten WM-Punkt verwickelt war. Der
junge Deutsche tankte einige Runden später und kehrte vor Liuzzi auf die
Piste zurück. Zu guter Letzt hielt auch Coulthard an der Zapfsäule und
blieb anschließend vor seinen beiden Kontrahenten.
Ralf Schumacher setzte fortan Fernando Alonso immer stärker unter Druck. Auch Fisichella musste sich sputen: Trulli brauchte keinen weiteren Boxenstopp mehr und hegte aus diesem Grunde noch gute Ambitionen auf den dritten Podestplatz je nachdem, wie „Fisicos“ letztes Tankmanöver verlief. Doch das Renault F1 Team erlaubte sich keinen Patzer: Giancarlo stand nur kurz. Damit war auch die dritte Position vergeben.
Nach Felipe Massa stattete auch Michael Schumacher seinen Mechanikern einen
Besuch ab, ohne deswegen die Führung einzubüßen. Zwei Runden
später kam Fernando Alonso zur kleinen Inspektion herein – und verlor
dadurch gleich zwei Positionen, denn beide Toyota schlüpften durch. Unterdessen
spitzte sich der Kampf um Platz neun zu. Liuzzi folgte Rosberg im Windschatten
die lange Vollgas-Passage bis zu Kurve 1 und setzte sich neben den Deutschen.
Doch der junge Williams-Pilot wehrte sich nach Leibeskräften und wechselte
mit einem spektakulären Manöver in letzter Sekunde noch auf die Außenbahn
– vergebens. Gegen den Toro Rosso-Piloten konnte der Nachwuchsstar nichts mehr
ausrichten.
Wie viel dieses Manöver wert sein sollte, zeigte sich wenig später, als Ralf Schumacher seinen Rennwagen mit einem technischen Defekt abstellen musste denn dadurch rutschte Liuzzi auf Rang acht und damit in die Punkteränge vor. Gute Nachricht für Tabellenführer Alonso: Auch er holte dadurch eine Position auf.
Michael Schumacher überquerte die Ziellinie vor seinem Teamkollegen Felipe Massa der erste Doppelsieg für die Scuderia in 2006 und das beste Rennergebnis in der Formel 1-Karriere des jungen Brasilianers. Zur Freude des Renault F1 Teams verteidigte Giancarlo Fisichella seinen dritten Rang bis ins Ziel. Damit betrieb der Römer perfekte Schadensbegrenzung, die durch das Vier-Punkte-Ergebnis von Fernando Alonso komplettiert wurde.
Zu Beginn der zweiten Saisonhälfte hat sich der Kampf um die Titelverteidigung damit weiter zugespitzt.
geschrieben von veröffentlicht am 03.07.2006 aktualisiert am 03.07.2006
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