Die Hondas in Australien: Fantastisch auf der 800er

(adrivo.com) Honda war auch auf Phillip Island wieder für eine Überraschung gut. Die lag diesmal aber nicht an einer Bestzeit, sondern daran, dass Alex de Angelis sich am Ende des Tages mit Rennreifen auf Rang drei wieder fand – in der Rennreifen-Wertung sogar auf Rang zwei. Seine Armverletzung von Malaysia hatte er gut hinter sich gelassen und fühlte sich auf der Strecke so richtig wohl und auch die Maschine fühlte sich gut an. "Ich konnte von Beginn an mit einer guten Pace fahren. Wir haben an der Geometrie gearbeitet und mein Gefühl hat sich während des Tages stark verbessert. Jeder Test ist wie ein neues Abenteuer für mich. Ich habe eine gute Beziehung zu meinem Team und ich mag die RC212V sehr", sprudelte es aus dem Gresini Honda-Piloten.

Auch bei Andrea Dovizioso gab es kaum etwas, worüber er sich beschweren konnte. Sowohl aus technischer als auch aus fahrerischer Sicht war der Italiener zufrieden mit dem Mittwoch. "Ich kam etwas besorgt nach Phillip Island, da ich mich in der 250er und 125er nie wohl auf der Strecke gefühlt habe und es mir nie Spaß gemacht hat. Mit der 800er ist es fantastisch. Ich liebe es, um die Strecke zu fahren und es ist sehr gut, mit einem Rutschen in diese schnellen, langen Kurven zu gehen", konnte er vermelden. Beim Bremsen gab es dennoch weiter Probleme, vor allem beim Heck, weswegen Dovizioso Zeit verlor. "Das Ganze stört mich aber nicht zu sehr und wir werden eine Lösung finden."

Auch bei der Fahrposition konnte er sich weiter an das Motorrad anpassen, obwohl ihm die Fußrasten noch nicht ganz zusagten. Die hätte er gerne noch ein wenig weiter hinten. "Ich habe mich heute sehr auf die Strecke konzentriert, um eine gute Leistung zu bringen. Ich bin sehr froh, dass das gelungen ist. Die nächsten beiden Tage werden voller intensiver und harter Arbeit stecken. Das Team und ich werden gemeinsam mit Michelin arbeiten, um die optimale Einstellung für das Setup und das Chassis zu finden", meinte der Italiener.

Shinya Nakano musste ebenfalls an den Einstellungen feilen, da er die Probleme von Sepang endlich loswerden wollte. Die drehten sich vor allem um Vibrationen. "Wir haben eine neue Radgabel getestet und haben das Problem minimiert", konnte er behaupten. Doch auch sein allgemeiner Zustand machte ihm Freude, da er seine beste Zeit am Ende des Tages fahren konnte, als die Strecke nicht mehr im besten Zustand war und er bereits einige Kilometer in den Knochen hatte.

Nicht so schnell wie in Sepang, aber dafür genauso fleißig, war Nicky Hayden. Der Weltmeister von 2006 spulte 107 Runden ab und versuchte dabei, die Erkenntnisse der Vorwoche zu bestätigen. "Das war der Plan, also haben wir Referenzreifen benutzt. Wir haben bislang noch keine Reifen probiert, sondern nur die Abstimmung überprüft", erzählte er. Aber auch an beiden Motoren wurde Prüfarbeit verrichtet, da das Team noch Daten mit dem Aggregat mit pneumatischen Ventilen braucht, das nach wie vor nicht für den Volleinsatz bereit scheint.

Da die äußeren Umstände gut waren, konnte dabei einiges erledigt werden. "Bislang läuft die Vorsaison gut für uns, aber das zählt bis zum ersten Rennen gar nichts. Ich arbeite einfach so hart wie möglich mit dem Team, damit ich aus den Möglichkeiten das Meiste machen kann. Hoffentlich können wir dann etwas Lärm machen, wenn es ans erste Rennen geht", erzählte Hayden. Bei Michelin ist er da bereits positiv gestimmt und hat Fortschritte gesehen.

Was seinem verletzten Teamkollegen Dani Pedrosa nicht so gefallen haben dürfte, war die Aussage Haydens, dass er sich auf Phillip Island nur auf sich selbst bei der Entwicklung konzentriert. "Wir sind völlig unterschiedliche Fahrer, also muss ich an meinen Sachen arbeiten. Der große Unterschied ist im Moment, dass ich mehr Ingenieure bei mir habe, weil sie normalerweise ihre Zeit zwischen uns aufteilen. Ich habe im Moment ziemliches Glück, dass sich die Ingenieure auf mich konzentrieren." Dani Pedrosa dürfte es vielleicht nicht so freuen.

Ebenfalls nur wenig Freude hatte Randy de Puniet zu Beginn des Tages. Das Gefühl an der Vorderseite der Maschine passte einfach nicht, weswegen er den ganzen Tag an der Aufhängung arbeitete. "Wir haben uns auch auf die Vorderradgabel und Reifentests konzentriert, damit wir ein besseres Gefühl für die Strecke finden. Wir haben viel probiert und ich bin 103 Runden gefahren", sagte der Franzose in Diensten der LCR-Mannschaft. Letztendlich konnte er dann auch berichten, dass sich die Arbeit ausgezahlt hatte, da das Gefühl besser wurde und eine klare Arbeits-Richtung erkennbar war.

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