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Nach den ersten sechs Monaten des Jahres 2010 sehen sich viele Hersteller mit stark rückläufigen Zulassungszahlen konfrontiert. Im Juni gab es, ähnlich wie schon in den Vormonaten, insgesamt deutlich weniger Kfz-Neuzulassungen als im Vorjahr (minus 28,7 Prozent). Von den 289 259 Pkw wurden 43,5 Prozent von Privatpersonen zugelassenen.
Gegen den Trend gab es auch einige Lichtblicke. Nissan, Infiniti (plus 29,0 Prozentz) und Land Rover (plus 23,6 Prozent) verbuchten deutlich mehr Zulassungen als 2009. BMW liegt mit minus ein Prozent knapp unter Vorjahresniveau. Bei den deutschen Volumenherstellern Opel (minus 39,7 Prozent) und Ford (minus 35,1 Prozent) gab es deutliche Einbrüche. VW konnte trotz rückläufiger Zulassungen (minus 22,0 Prozent) seine Vorrangstellung mit einem Anteil von 22,3 Prozent noch halten.
Bei den ausländischen Marken ist Renault/Dacia mit 5,1 Prozent Marktführer. Skoda (4,6 Prozent), Peugeot (3,1 Prozent) und Fiat (3,0 Prozent) folgen im Neuzulassungsranking. Die Vorjahresergebnisse konnten auch von diesen Herstellern nicht annähernd erreicht werden. Das Defizit zum Vorjahr liegt nach dem ersten Halbjahr insgesamt bei knapp 0,6 Millionen Pkw.
Besonderes kleine Fahrzeuge sind im ersten Halbjahr 2010 weniger gefragt als im Vorjahreszeitraum. Mini- und Kleinwagensegment gingen um fast die Hälfte zurück, die Mini-Vans um minus 16,2 Prozent. Auch das größte Pkw-Segment, die Kompaktklasse, blieb mit minus 26,8 Prozent weit hinter dem starken Vorjahresergebnis zurück.
Eine günstigere Entwicklung ist dagegen bei den Premiumfahrzeugen der Oberen Mittelklasse und der Oberklasse zu beobachten. Audi A8, Jaguar XF und XJ, Mercedes E-Klasse und BMW 5er sorgten für deutliche Zuwachsraten. Hier ist der Anteil der gewerblichen Halter recht hoch, teilweise über 90 Prozent. Das große Modellangebot an Geländefahrzeugen wird weiterhin gut angenommen (plus 3,2 Prozent; die Sportwagen gingen mit plus 16,9 Prozent in die Halbjahresbilanz ein.
Die Umweltrelevanz beim Autokauf wird durch eine weitere Senkung des CO2-Ausstoßes (im Durchschnitt 153,5 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer) sowie des steigenden Anteiles der modernen Euro 5-Technologie (59,5 Prozent) verdeutlicht. Dieselaggregate wurden von 40,3 Prozent der 1,47 Millionen Neuwagenkäufer bevorzugt. Fast alle Fahrzeugklassen stehen mit einem negativen Vorzeichen in der Halbjahresbilanz. Lediglich die Lastkraftwagen sind seit einigen Monaten wieder auf Wachstumskurs (plus 9,4 Prozent). Insgesamt wurden 1,71 Millionen Kfz und gut 124 000 Kfz-Anhänger in den vergangenen sechs Monaten neu zugelassen.
Mit 3,15 Millionen Halterwechsel stieg der Gebrauchtmarkt der Pkw leicht an (plus 0,9 Prozent). 3,64 Millionen Besitzumschreibungen wurden insgesamt im ersten Halbjahr 2010 vorgenommen. Die Krafträder gingen im ersten Halbjahr um 3,7 Prozent zurück. Der Nutzfahrzeugmarkt hat wieder Fahrt aufgenommen (z. B. Lkw plus 10,9 Prozent, Sattelzugmaschinen plus 22,2 Prozent).
geschrieben von auto.de/(ampnet/Sm) veröffentlicht am 08.07.2010 aktualisiert am 08.07.2010
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