Die letzte Ausgabe der Fahrradmesse IFMA

Zum letzten Mal ist das Kölner Messegelände die Bühne der internationalen Fahrradwelt gewesen. Denn während das Interesse der Industrie an der IFMA in den vergangenen Jahren stetig zurückgegangen ist, hat die Eurobike in Friedrichshafen ständig an Bedeutung gewonnen.

Vor allem Neuheiten auf dem Gebiet der sportlichen Räder werden seit einigen Jahren am Bodensee und nicht mehr am Rhein präsentiert. Erst in zwei Jahren kehrt die IFMA als Teil der Motorradmesse Intermot in die Domstadt zurück.

Das schwindende Interesse an der Fahrradschau zeigt sich auch an der Zahl der Stände. Waren es im vergangenen Jahr noch 614 Aussteller, so kamen zur letzten IFMA-Ausgabe nur rund 480 Firmen, um ihre Neuheiten zu zeigen. Der Kölner Messe die Treue gehalten hat beispielsweise Hercules. Das fränkische Traditionsunternehmen hat unter dem Motto „Zeit für Helden“ insgesamt 67 Modelle in sechs Kategorien präsentiert, darunter auch Mountainbikes und Rennräder, mit denen sich der Hersteller auf seine erfolgreiche Radsportvergangenheit besinnt. Ab 2009 wollen die Franken verstärkt auf Citybikes setzen, die dann mit sportlichen Nabenschaltungen, Nabendynamo und solider Straßenausstattung aufwarten.

Die Trekkingräder hingegen sind mit Kettenschaltungen ausgestattet. Dadurch sind sie etwas leichter, und auch ihre Geometrie und die Fahrposition sollen sportlicher ausfallen.

Im kommenden Jahr wird zum ersten Mal seit gut sechs Jahrzehnten wieder eine deutsche Fahrradmarke in der höchsten Profiklasse an den Start gehen. Das Cloppenburger Unternehmen Focus Bikes präsentierte auf der IFMA das neue Arbeitsgerät der Profis des Teams Milram. Kernstück des Modells Izalco Team Milram ist ein knapp mehr als ein Kilogramm wiegender Carbonrahmen. Hinzu kommt eine 360 Gramm wiegende Gabel des italienischen Spezialisten 3t. Für die Kraftübertragung sorgt die zurzeit leichteste Komponentengruppe „Red“ von Sram.Von Sram kommt auch ein innovatives Tretlager, bei dem ein innenliegendes Planetengetriebe zwei Übersetzungsstufen bietet und damit den vorderen Umwerfer in den Ruhestand schickt. Die eine Übersetzung wirkt dabei als Direktgang, die andere übersetzt diesen im Verhältnis 1 zu 1,6. Das einzelne Kettenblatt ist mit 22 und 24 Zähnen lieferbar, was einem herkömmlichen 36er- beziehungsweise 38er-Blatt entspricht.

Bei dem Truvativ Hammerschmidt getauften Offroad-Getriebe kann in allen Fahrsituationen, auch im Stand, geschaltet werden. Im Gegensatz zum vor allem bei langsamer Kurbeldrehung nur widerwillig reagierenden Umwerfer können Mountainbiker beim Hammerschmidt nun auch bei geringen Geschwindigkeiten problemlos schalten. Falträder leiden noch immer unter dem schlechten Ruf, den sie sich als „klappbare Gehhilfen“ in den vergangenen Jahren eingefahren haben. Gegen dieses Missverständnis tritt das neue Dahon My Ex an. Gerade neun Kilogramm bringt das Rad auf die Waage, und auch das Schaltwerk samt Doppelkettenblatt sowie die profillosen Schwalbe-Reifen zeigen, dass dieses Rad durchaus sportlichen Ansprüchen genügen will.

An eine ganz andere Zielgruppe wenden sich die Stützräder der Firma Futek. Der Trainer Senior ist für Menschen gedacht, die entweder jahrelang nicht mehr Rad gefahren sind oder sich nach Unfällen oder Krankheiten wie einem Schlaganfall erst wieder an das Zweirad gewöhnen müssen. Die beiden Stützräder passen auf 26- und 28-Zollräder. Die federnd gelagerten Stabilitätshilfen bringen die nötige Sicherheit und verhalten sich dabei in allen Situationen neutral. Beim Überfahren einer Bordsteinkante oder anderen Hindernissen können starre Stützräder das Fahrrad zum Umkippen bringen.

Rechtzeitig vor Beginn der dunklen Jahreszeit kommt vom Lichtspezialisten Busch & Müller der kompakte IQ Cyo auf den Markt. Der Frontstrahler mit LED-Technik verdankt seine große Leuchtkraft von 40 Lux einem Offset-Reflektor im Gehäuse. Eine Variante für Sporträder erreicht sogar 60 Lux. Im Vergleich zum Vorjahresmodell beginnt das Lichtfeld bereits einen Meter vor dem Vorderrad. Die Hell-Dunkel-Grenze liegt bei 18 Metern vor dem Fahrer.

Vor 30 Jahren brachte die Firma Kettler das erste Aluminium-Fahrrad auf den Markt. Dieses Jubiläum feiert das Unternehmen im kommenden Jahr mit einer limitierten Sonderedition des Klassikers „Typ 2600“. Der Alu-Rahmen samt ST-Retro-Gabel wird sich optisch nicht vom Klassiker unterscheiden. Allerdings wurden die Komponenten modernisiert: Das Alurad kommt mit einer P5-Nabe von Sram, V-Brakes mit dem Kettler KBS-System sowie einem modernen Sattel von Selle Royal in den Fachhandel. 

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