Die meisten Unfälle passieren in der Stadt

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Knapp drei Viertel aller Verkehrsunfälle passieren in der Stadt oder in geschlossenen Ortschaften, nicht auf der Landstraße oder der Autobahn. Zwar kommen innerorts deutlich weniger Menschen unfallbedingt ums Leben als auf den Straßen jenseits der Ortsschilder, doch die innerstädtischen Unfälle fordern nach wie vor die meisten Schwer- und Leichtverletzten. Das macht der neue „Verkehrssicherheitsreport 2014“ der Sachverständigenorganisation Dekra erneut deutlich. Deshalb fordern die Experten, dass der urbane Verkehr sicherer werden muss, denn in Zukunft dürfte er noch deutlich zunehmen.

Wie der Bericht für das Jahr 2012 ausweist, machten die Unfälle innerhalb von Kommunen hierzulande 72,9 Prozent aller Verkehrsunfälle aus. Ursächlich für diesen hohen Anteil ist demnach neben der immer höheren Verkehrsdichte auch der Umstand, dass im alltäglichen innerstädtischen Verkehrsgewühl auf engstem Raum die stärksten auf die schwächsten Verkehrsteilnehmer treffen: Lkw, Busse, Straßenbahnen und Pkw auf Fußgänger und Radfahrer. Das birgt ein hohes Gefährdungspotenzial. Zudem sei durch die bei geringen Geschwindigkeiten nahezu lautlosen Elektrofahrzeuge eine weitere Gefahrenquelle hinzugekommen, die mit Blick auf die Zukunft nicht außer Acht gelassen werden darf, warnen die Experten.

Wichtige Ansatzpunkte, um die städtische Verkehrssicherheit zukünftig zu verbessern, sehen die Fachleute neben gezielten Maßnahmen in der Infrastruktur insbesondere auch beim Verhalten der Verkehrsteilnehmer untereinander. Die Sachverständigen Organisation fordert hier ein kooperatives Miteinander, denn sie macht für die Mehrzahl der Unfälle mit Personen- und Sachschäden mangelndes Risikobewusstsein, zu wenig Rücksichtnahme untereinander, Fehlverhalten sowie Aggressionen verantwortlich. Außerdem mangelt es demnach häufig sowohl an der Fähigkeit als auch an der Bereitschaft, sich in die Besonderheiten des Verhaltens anderer Verkehrsteilnehmer hineinzuversetzen. In dieser Hinsicht sehen die Sachverständigen jeden Verkehrsteilnehmer gefordert, seinen Beitrag zu mehr Verkehrssicherheit in den Kommunen zu leisten.

Ein hohes Unfallvermeidungspotenzial attestiert der „Verkehrssicherheitsreport 2014“ darüber hinaus elektronischen Fahrerassistenzsystemen: Sie können einen Teil von Gefahrensituationen kompensieren, die durch Unachtsamkeit oder Fehlverhalten entstehen. Daher sollten solche Systeme beim Kauf von Neufahrzeugen in Zukunft stärker berücksichtigt werden, rät Dekra.

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