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Typisches Nürburgring-Wetter mit Dunst, Sprühregen und grauen Wolken. Der alte Nürburgring, die über 20 Kilometer lange Nordschleife, ist sehr reizvoll, anspruchsvoll und gefährlich für Wagen und Fahrer. Fahrer- Legende Jacky Ickx hat Recht: „Es ist eine Piste, die aus Knaben Männer macht.“ Nach Niki Laudas Feuerunfall 1976 hat die Formel 1 den Eifelkurs boykottiert: zu risikoreich für die Top-Piloten und ihre filigranen Flitzer. Aber es gibt noch Rennen an diesem Kult-Ort, die „24 Stunden“ zum Beispiel. Und als Teststrecke genießt die Piste nach wie vor einen exzellenten Ruf. Auch Asiaten legen Wert auf die Feststellung, dass ihre Fahrzeuge auf der Nordschleife abgestimmt wurden.
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„Fuchsröhre“ heißt der von dichten Fichten gesäumte Streckenabschnitt, der in schnellem Schlängeln steil bergab führt und dann nach jähem Aufwärtsschwung in einen scharfen Rechtsknick mündet – eine Stelle, die auch Profis das Fürchten lehrt. Wer da mit Tempo 200 in die Senke sticht, spürt, wie das Auto plötzlich ganz leicht wird, einem die Luft wegbleibt und sich der Magen hebt. Genau hier zischen sechs Volkswagen-R-Modelle wie an einer Perlenkette aufgereiht durch. Die Nadel ihrer Drehzahlmessers pendeln bei 6000 [foto id=“378003″ size=“small“ position=“left“]Touren. Das Nordschleifen-Training mit Golf-R und Scirocco-R ist ein Testtag mit Rennszenen: Windschattenfahren, Kurven schneiden und Vollgaspassagen. Adrenalin für den Fan, ein Erlebnis am Lenkrad.
Es gibt keine vergleichbare Rennstrecke auf der Welt, auch für die britische Traditionsmarke Aston Martin nicht. „Rennwagen für die Straße“ lautete das Motto der Briten schon 1930. Erst recht in den 1950er-Jahren, als David Brown Firmeneigner war. Er, dessen Kürzel „DB“ viele Modelle ziert, führte Aston Martin 1959 sogar zum Gewinn der Sportwagen-Weltmeisterschaft. Dreimal (1957, 1958 , 1959) siegte ein Aston Martin DBR1 beim 1000-Kilometer-Rennen auf dem Nürburgring. Die Marke atmet Motorsport-Tradition durch alle Luftschlitze. Darin sehen die Engländer auch die Chance dieser Marke. Sie hat ein „gewisses Etwas“ – auch dank der „James Bond“-Filme. „Aston“ unterhält ein Testcenter direkt am Ring.
Natürlich testet auch Volkswagen seine Produkte auf der Nordschleife. Die R-Modelle von Volkswagen zielen schließlich ganz klar auf Sportlichkeit. Der Golf-R mit 198 kW / 270 PS und der Scirocco-R mit 195 kW / 265 PS sind die Top-Modelle ihrer Baureihen. Beide Autos wurden vor ihrer Markteinführung intensiv auf [foto id=“378004″ size=“small“ position=“left“]der Eifel-Achterbahn unter der Aufsicht und Anleitung von Volkswagens Motorsport-Repräsentant Hans-Joachim Stuck abgestimmt.
Der „Ring“ schafft die Basis für die Hersteller, um Sportwagen mit Renn-Genen anzubieten. Denn dies ist eine kleine, begehrte Marktnische. Auch bei Mercedes und Audi, bei BMW und Porsche weiß man: Technik, die sich auf dem Nürburgring bewährt, funktioniert erst recht auf gewöhnlichen, öffentlichen Straßen. Wer würde also das Angebot ablehnen, ein sportliches Alltagsauto von Europas größtem Automobilhersteller, einen Scirocco-R über die Nordschleife zu lenken?
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Angeleitet von Instruktor Jörg Janzen wird die berüchtigte Rennstrecke von Runde zu Runde erfahrbarer. Schnell ist klar: Diese Asphalt-Achterbahn genießt ihren gefährlichen Ruf zu recht. Ständig wechselnde Fahrbahnoberflächen, Regen am Adenauer Forst und trockene Piste am Karussell – Steigungen von bis zu [foto id=“378006″ size=“small“ position=“left“]17 Prozent wechseln sich mit maximalem Gefälle von elf Prozent ab. Einige der insgesamt 73 Kurven sind nicht einsehbar und bergen, besonders hinter Kuppen liegend, Gefahren. Entspannung kommt erst auf der langen Geraden, der Döttinger Höhe bei Tempo 220 auf.
Rennfahrer die beim 24-Stunden-Rennen oder der VLN-Meisterschaft um jede Sekunde kämpfen und die Nordschleife stets im Grenzbereich unter die Räder nehmen, sind aus einem ganz besonderen Holz geschnitzt. Patrick Bernhardt fuhr einen der 440-PS-starken Golf24 beim diesjährigen 24-Stundenrennen auf dem Nürburgring. In einem von Volkswagen Motorsport bereitgestellten Renntaxi aus dem „Scirocco-R-Cup“ zeigt uns Bernhardt, wie die Profis diese Traditions-Strecke meistern. Dabei wird schon nach den ersten drei Kilometern klar: Diese Fahrer am Lenkrad der Sportwagen spielen fahrtechnisch in ihrer eigenen Liga. Rasant geht es auf die 90-Grad-Kurve im Abschnitt Hatzenbach zu, ein harter Bremsstoß, beschleunigen, wieder bremsen, auf der Kuppe links einlenken, Scheitelpunkt der Kurve in der Senke treffen und weiter mit Vollgas am Abschnitt Flugplatz. Rasant, sicher und voll konzentriert. Es ist inspirierend.
Noch eindrucksvoller ist der Cup-Scirocco selbst: auf Basis des Serienautos, natürlich mit Überrollkäfig, Rennsitz und Slicks ist er ein richtiger Rennwagen. Dieser bei Volkswagen Motorsport aufgebaute Flitzer fährt im Markenpokal mit umweltschonenden Erdgasantrieb. Handlich, sicher, straff. Mit kurzem Tippen der Schaltwippen am Lenkrad kontrolliert Timo Bernhardt den Cup-Scirocco auf der Strecke. Er bleibt präzise auf [foto id=“378007″ size=“small“ position=“left“]der Ideallinie in den Streckenteilen „Klostertal“, „Wippermann“, „Schwalbenschwanz“. Brabbelnd pfeilt er die „Döttinger Höhe“ hinab. Das ist Fahrspaß.
Freude Bringt aber auch der serienmäßige Scirocco-R. Runde um Runde treibt Instruktor Jörg Janzen seine Kursteilnehmer schneller um die Nordschleife. Die körperliche und geistige Anspannung steigt mit zunehmendem Tempo. Bloß keinen Fahrfehler machen. Der Nürburgring verzeiht nichts. Ungewollte Drifts oder Ausweichmanöver enden schnell in der Leitplanke. Aber alles geht glatt und am Ende haben alle Teilnehmer eine Menge Fahrerfahrung im Grenzbereich hinzugewonnen.
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geschrieben von auto.de/(ampnet/tw) veröffentlicht am 09.09.2011 aktualisiert am 09.09.2011
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