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Fahrassistenzsysteme in Automobilen setzt sich über die Oberklasse hinaus immer weiter durch und tragen zur Sicherheit bei. Die Systeme sollen den Fahrer unterstützen, indem sie mit Hilfe von Sensoren Objekte auf der Straße bei schlechter Sicht wie Nebel oder Dunkelheit ausfindig machen und Abstände zu vorausfahrenden Fahrzeugen oder zum Straßenrand messen. Wird der Abstand kritisch, warnen optische, akustische oder haptische Signale den Fahrer und veranlassen ihn, zu bremsen. Dadurch können Kollisionen oder das unbeabsichtigte Verlassen der Fahrspur vermieden werden.
Dass Psychologie bei dieser Technik eine entscheidende Rolle spielt, glauben vermutlich nur die wenigsten Autofahrer. Doch woher wissen die Hersteller solcher Systeme, wie der Mensch auf welche Signale reagiert, und ob er in der Lage ist, intuitiv das Richtige zu unternehmen? Um den Faktor Mensch und seine Reaktion auf die Signalwelt im Auto besser einschätzen zu können und die Systeme darauf abzustimmen, arbeitet beispielsweise der Zulieferer Bosch mit Psychologen der katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt zusammen. Ihr Fachwissen über die menschliche Wahrnehmung in Alltags- und Stress-Situationen fließt in die Entwicklung mit ein. Hierbei gilt vor allem, das Vertrauen des Fahrers in die Informations- und Assistenzsysteme und die intuitiv hervorzurufenden Handlungsempfehlungen der Systeme optimal aufeinander abzustimmen. Denn blindes Vertrauen wäre gefährlich. Traut der Fahrer den Systemen gar nicht, würde er sie abschalten und ihre Existenz wäre damit unnötig.
Entscheidend bei den Warnsignalen ist, dass sie die entsprechende Information so vermitteln, dass der Fahrer zu jedem Augenblick ein angemessenes Bewusstsein entwickelt. Schließlich bringt es nichts, wenn der Sitz beim Abweichen von der Fahrspur so stark vibriert oder ein akustisches Signal so laut ertönt, dass der Fahrer in Panik gerät. Die Zeichen der Systeme helfen nur, wenn ihre Bedeutung intuitiv verstanden wird und daraufhin die richtige Schlussfolgerung beziehungsweise Handlung erfolgt. In der Praxis bedeutet das: Der Abstandssensor erfasst den zu geringen Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug, ein Signalton warnt, worauf hin der Fahrer sofort weiß, dass er bremsen muss und dies auch intuitiv tut. Eine Technik ist demnach nur so gut, wie die Psychologie, die sie berücksichtigt. Silke Koppers/mid
mid
geschrieben von veröffentlicht am 08.05.2006 aktualisiert am 08.05.2006
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