Die süße Frucht im Tank – Forscher entdecken die Wassermelone als Biokraftstoff

Aus was man heutzutage alles Kraftstoff gewinnen kann, ist phänomenal. Rapsöl, Mais, Zuckerrüben, Kartoffeln, Weizen – die Forscher aus aller Welt werden nicht müde, sich am Kühlschrank zu bedienen, um Kraftstoffe herzustellen. Hauptsache, das Auto läuft. Neu entdeckt ist jetzt der Menschen erfrischendste Sommerfrucht: die Wassermelone. Aber ist die nicht viel zu schade, um im Tank zu verschwinden?

Nein, das gute an der Wassermelone ist nämlich, dass sie in Massen angebaut, aber nicht unbedingt in Massen verkauft wird. Die Früchte müssen strenge Kriterien erfüllen, was ihr Aussehen angeht, sonst landen sie gar nicht erst in den Lebensmittelläden. Sobald sie auch nur eine Delle, einen Kratzer auf der Oberfläche oder eine ungewöhnliche Form haben, werden die Früchte nicht geerntet. Rund 20 Prozent aller Wassermelonen verrotten so auf den Plantagen. Warum nicht versuchen, diese Abfall-Früchte zu nutzen? Das dachte sich Wayne Fish vom staatlichen Agrarforschungslabor in Lane in Oklahoma und startete den Versuch, aus Wassermelonen Ethanol herzustellen. Der Versuch verlief erfolgreich und die Wissenschaftler errechneten, dass man nur aus dem Wassermelonen-Abfall pro Hektar etwa 220 Liter Ethanol herstellen könnte.

Und die Melone hat noch einen weiteren Vorteil gegenüber anderen Kraftstoffen wie Rapsöl, Mais oder Kartoffeln. Sie besteht zu 90 Prozent aus Melonensaft, der bei der Herstellung von Ethanol hilfreich sein könnte. Die meisten Biokraftstoffe sind nämlich sehr hoch konzentriert und müssen daher mit Wasser verdünnt werden. Die Melone allerdings gibt so viel Flüssigkeit ab, dass man ihren Saft benutzen könnte, um Kraftstoffe zu verdünnen. Damit würde man zusätzlich Trinkwasser sparen. Eine ausgesprochen gute Idee, auch wenn die Vorstellung das Auto künftig mit Wassermelonen-Saft zum Laufen zu bringen, doch sehr gewöhnungsbedürftig ist.

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