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Bei viel Wasser auf den Straßen gilt als wichtigste Eigenschaften von Reifen das Vermeiden von Aquaplaning. Das seit dem 1. November für Neureifen vorgeschriebene Label informiert dazu aber nicht. Gezielte Aussagen werden jedoch in den Sommer- und Winterreifen-Tests einschlägiger Fachzeitschriften wie „ADAC Motorwelt“ oder „Auto Bild“ standardmäßig genannt.
Mit bloßem Auge kann ein Reifenkäufer am Profil schließlich nicht erkennen, ob ein Reifenmodell bei starkem Regen oder beim Durchfahren von Spurrillen, in denen Wasser steht, einen guten Schutz vor dem Aufschwimmen bietet. Eines jedoch ist sicher: Mit abnehmender Profiltiefe werden die Reifen laut Continental immer empfindlicher gegen diese Wasserglätte. Um die vollen Sicherheitsreserven nutzen zu können, sind daher bei einem Restprofil von drei Millimetern neue Reifen aufzuziehen.
Es gibt keine festgeschriebene Geschwindigkeit, bei der Aquaplaning auftritt. Dies passiert bei Geradeausfahrt und in Kurven in Abhängigkeit von mindestens drei Faktoren wie dem Tempo, der Wassertiefe und dem vorhandenen Restprofil. Das Wasser staut sich vor dem Reifen, bis sich ein Keil immer weiter unter ihn schiebt und schließlich der Kontakt zur Fahrbahn abreißt. Schon bei 60 km/h und weniger kann das Phänomen Aquaplaning auftreten. Je mehr Profil ein Reifen noch hat, desto mehr Wasser können die Rillen aufnehmen und verlieren erst entsprechend spät den Kontakt zur Fahrbahn.
Die Entwickler bei Reifenherstellern haben zudem intensiv erforscht, wie das Wasser am schnellsten aus der Bodenaufstandsfläche abgeleitet werden kann. Wie bei anderen Reifeneigenschaften mussten dazu verschiedene Forschungsdisziplinen gemeinsam an Lösungen arbeiten. Wegen Wechselwirkungen haben sie ihre Erkenntnisse mit den anderen Entwicklern sorgfältig abgestimmt: Denn ein Reifen, bei dem Aquaplaning konstruktionsbedingt sehr spät einsetzt, zeigt bei anderen Eigenschaften Einbußen. Die Ausgewogenheit eines Reifens kommt in den Tests der Fachzeitschriften zum Ausdruck.
Im regenreichen Deutschland sind die Verbraucher trotz qualitativ hochwertiger Bereifung gut beraten, wenn sie stets genau über den jeweiligen Zustand ihrer Reifen Bescheid wissen, ist er doch die einzige Verbindung zur Straße. Schon bei einer Restprofiltiefe von drei Millimetern ist bei Nässe höchste Vorsicht, vergrößerter Sicherheitsabstand und ein reduziertes Tempo angebracht. Nicht nur die Gefahr von Aquaplaning ist ungleich höher als mit neuen Pneus, auch die Bremswege verlängern sich erheblich.
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geschrieben von auto.de/(ld/mid) veröffentlicht am 25.03.2013 aktualisiert am 25.03.2013
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