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Wahl des Kindersitzes
Spätestens nach der Geburt des ersten Kindes stehen Eltern vor der Frage, welcher Kindersitz am besten für den Nachwuchs geeignet ist. Die Auswahl ist groß und die Qualitätsunterschiede sind teilweise gravierend. Wichtig ist, dass der Sitz zur Größe des Kindes passt und somit für eine sehr gute Sicherheit sorgen kann. Mit folgenden Tipps und Hinweisen ist jeder in der Lage, einen geeigneten Kindersitz zu erkennen und die kleinen Beifahrer sicher durch den Straßenverkehr zu befördern.
Sitze für Kinder werden mit einem orangefarbenen Siegel versehen, um auf die Norm hinzuweisen, die bestimmte Qualitätsrichtlinien festlegt. Die Nummerierungen müssen seit dem 08. April 2008 ECE-R 44/03 und ECE-R 44/04 lauten, wie auch auf wissen.de beschrieben wird. Aktuell gibt es zusätzlich noch die ECE-R 129. Sollte ein Sitz noch die alten Normbezeichnungen ECE-R 44/01 und ECE-R 44/02 aufweisen, handelt es sich hierbei um ein älteres Modell, welches nicht mehr erlaubt ist.
Da die Anschaffung eines hochwertigen Kindersitzes meistens mit relativ hohen Kosten verbunden ist, entscheiden sich viele Eltern für den Kauf eines gebrauchten Modells. Doch auch hier müssen die Normsiegel in aktueller Form vorhanden sein. Bestehen Zweifel, sollte der Sitz unbedingt von einem unabhängigen Sachverständigen geprüft werden.
Grundsätzlich entscheidet das Gewicht des Kindes darüber, welche Wahl die Eltern treffen sollten. Folgende Gewichtsklassen sind derzeit auf dem Markt erhältlich:
Klasse 0: 0 bis 10 Kilogramm Körpergewicht, was etwa einem Kind im Alter von 0 bis 6 Monaten entspricht
Klasse 0+: bis 13 Kilogramm. Hier nehmen Kinder bis 15 Monate Platz
Klasse I: 9 bis 18 Kilogramm. Geeignet für junge Beifahrer im Alter von 9 Monaten, bis hin zu 4 Jahren
Klasse II: 15 bis 25 Kilogramm. Perfekt für Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren
Klasse III: 22 bis 36 Kilogramm. Diese Kindersitze bieten Platz für Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren
Es macht also durchaus Sinn, die Kinder kurz vor dem Kauf des neuen Sitzes noch einmal zu wiegen, um das genaue Gewicht ermitteln zu können. Dementsprechend fällt die Auswahl der richtigen Klasse sehr viel leichter und es kommt im Zuge der späteren Verwendung nicht zu ungewollten Beeinträchtigungen.
Ist das Kind alt genug, um eigene Entscheidungen treffen zu können, sollte es auf jeden Fall verschiedene Kindersitze ausprobieren und sich mit dem Sitzgefühl vertraut machen. Hat es den Eindruck, dass die Sitzposition nicht komfortabel ist, oder andere störende Faktoren vorhanden sind, handelt es sich hier offenbar nicht um die richtige Wahl. Viele Eltern machen den Fehler, den Sitz nach den eigenen Wünschen und ohne das Beisein des Kindes zu kaufen. Spätere Schmerzen durch eine ungewohnte und unnatürliche Haltung sind keine Seltenheit, können aber durch eine vorgreifende Recherche vermieden werden.
Die Anzahl der unsachgemäß angeschnallten Kinder ist erschreckend hoch. Jedes dritte Kind, welches das 6. Lebensjahr erreicht hat, wird lediglich mit dem normalen Anschnallgurt gesichert. Mehr als 5 Prozent werden gar nicht gesichert im Auto transportiert. Dass es bei einem Unfall sehr schnell zu tödlichen Verletzungen kommen kann, zeigen Statistiken und Untersuchungen der Automobilclubs, die jährliche Unfallberichte vorlegen. Die Sicherheit des Nachwuchses sollte also an erster Stelle stehen. Hierfür ist übrigens immer der Fahrer des PKW verantwortlich. Führt einen der Zufall in eine Verkehrskontrolle und sind die Kinder nicht angeschnallt, wird ein Bußgeld in Höhe von 40 Euro fällig, sowie ein Punkt in Flensburg vergeben.
Der sicherste Ort für den Kindersitz ist in jedem Fahrzeug hinten in der Mitte. Kommt es zu einem Unfall, ist das Kind am weitesten von den Türen des PKW entfernt. Stoßverletzungen an Kopf, Armen und Oberkörper können so in vielen Fällen vermieden werden. Die Knautschzone ist also ein wichtiger Sicherheitsfaktor, den es auszunutzen gilt. Voraussetzung, um den Sitz auf der Rückbank in der Mitte zu befestigen, ist ein Drei-Punkt-Gurt. Nur damit ist die Sicherheit gewährleistet. Befindet sich in der Mitte nur ein Beckengurt, darf der Kindersitz dort nicht angebracht werden.
Kindersitze werden grundsätzlich immer unter den Kriterien Qualität, Sicherheit und Komfort geprüft. Das Kind muss sich wohlfühlen und im Falle eines Unfalls geschützt sein. Die Materialien des Kindersitzes hingegen dürfen auch bei hohen Belastungen, Sommertemperaturen und Feuchtigkeit nicht nachgeben u
nd dadurch die Sicherheit negativ beeinflussen. Leider schaffen es noch immer nicht alle Hersteller, die Qualitätsmerkmale in die eigenen Produkte einfließen zu lassen. Die bekannten und renommierten Marken wie Maxi-Cosi, Cybex, Recaro und Migo sind jedoch in der Lage, rundum gute bis sehr gute Produkte auf den Markt zu bringen, wie die Kindersitze im Test auf vergleich.org zeigen. Die Verarbeitung steht hier im Einklang mit der Sicherheit und dem Sitzkomfort. So können Eltern auch auf langen Fahrten unbesorgt am Straßenverkehr teilnehmen, denn es macht keinen Sinn, in Punkto Beifahrerschutz an der falschen Stelle zu sparen.
geschrieben von auto.de veröffentlicht am 28.04.2015 aktualisiert am 30.04.2015
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Danke für die super Aufstellung! Mein Kleiner wiegt jetzt 10 Kilo und so langsam wird ein neuer Kindersitz fällig. Hoffentlich kann der ihn lange benutzen, die gehen ja doch schon ganz schön ins Geld..
Comments are closed.
Marie
November 19, 2015 um 1:13 pm UhrJa, die Wahl für den richtigen Kindersitz ist wahrlich nicht einfach, bin froh, dass es Menschen gibt, die sich damit mal genauer beschäftigen!