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Die Zauberformel der Zulieferer

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Auf dem Weg in ein neues Automobil-Zeitalter spielen Zulieferer eine wichtige Rolle. Die schlauen Köpfe der Weltkonzerne wie Bosch, Siemens oder Schaeffler sind rund um die Uhr auf der Suche nach dem perfekten Antrieb. Sparsam muss er natürlich sein, das heißt: möglichst wenig Kraftstoff oder Energie verbrauchen. Das schont zunächst den Geldbeutel des Kunden und schützt letztlich die Umwelt. Gerade den Aspekt des "prima Klimas" stellen die Mächtigen der Industrie gerne in den Vordergrund. Klar: Die Botschaft kommt an und lässt sich zudem noch gut vermarkten. Doch gibt es überhaupt eine Zauberformel für die Zukunft, was die Fortbewegung mit dem Automobil betrifft? Bei Schaeffler sind die Ingenieure offenbar ganz nah dran. Die Zukunft des Motors komme über das elektrifizierte Getriebe. Das sagt kein Geringerer als Prof. Dr. Peter Gutzmer, bereits seit 2011 Vorstand Technologie bei dem Unternehmen aus Herzogenaurach. Wie viele Gänge braucht es eigentlich? Sieben, acht oder neun - die Anzahl nimmt ständig zu. Laut Peter Gutzmer müssen es nicht mehr werden. Im Gegenteil. Durch die fortschreitende Elektrifizierung der Getriebe seien wieder weniger Fahrstufen möglich, behauptet der Vorstand. Die Erklärung liefert Gutzmer gleich mit: "Unser 48-Volt-Hybridmodul zum Beispiel hat vier Gänge. Vergleicht man dies mit einem nicht elektrifizierten Fahrzeug mit 7-Gang-Getriebe, dann ergibt sich im künftig geltenden Testzyklus WLTC ein Verbrauchsvorteil von rund 18 Prozent." Beide Fahrzeuge seien übrigens mit einem 1,4-Liter-Ottomotor unterwegs. Die Verbrauchsrechnung geht laut Schaeffler-Vorstand auch bei Fahrzeugen mit größeren Motoren auf.Als "sehr effizienten Baustein" für die Zukunft des Autos bezeichnet Prof. Dr. Peter Gutzmer Hybrid-Module. Der Verbrennungsmotor bleibe dabei ein wesentlicher Schlüssel zu einer Verbesserung der Effizienz. Daraus generierte 48-Volt-Hybrid-Lösungen bieten ergänzend genau das, was dem Verbrennungsmotor an weiterer Effizienzsteigerung fehlt, nämlich die Möglichkeit, Bremsenergie wieder nutzbar zu machen, erklärt der Experte. Und Schaeffler arbeite an 48-Volt-Systemen mit 25 kW Leistung. Damit könne man beispielsweise auch elektrisches Parken umsetzen. Wie soll das gehen? "Dafür reicht eine Batterie-Größe von 1 bis 2,5 kW/h aus. Das wird ein Standard sein, der die heutigen Hybrid-Systeme zu großen Teilen ergänzt, gerade auch bei den Handschaltern", erläutert Prof. Dr. Peter Gutzmer. Nach Einschätzung des Technikvorstands werden in zehn Jahren wahrscheinlich 30 Prozent der gebauten Fahrzeuge ein 48-Volt-Hybridsystem an Bord haben. Schaeffler startet gerade mit einem sogenannten "PO-Hybrid", der auf die Kurbelwelle wirkt. Das sei jedoch nur der Einstieg, betont Gutzmer. Und was kommt dann? "Als nächsten Schritt wird es P2- und P3-Lösungen geben, die zwischen Motor und Getriebe oder im Getriebe sitzen. Die nächste Stufe seien danach Hochvolt-Plug-in-Hybridsysteme.Ein optimales "Spielfeld" für alle technischen Innovationen ist die Formel E. In der Serie für rein elektrisch angetriebene Rennautos ist Schaeffler seit der Premiere 2014 mit am Start. "Zudem trägt die Formel E dazu bei, die jungen Menschen über Soziale Medien zu erreichen und Botschaften zu versenden. Die Elektromobilität ist die Zukunft, davor muss man keine Angst haben", wird Gutzmer vom Internetportal "Motorsport-Total.com" zitiert. Bei Schaeffler haben sich vor 15 Jahren die ersten Ingenieure mit dem Themen-Komplex "Elektrifizierung" beschäftigt. 2011 wurde intern sogar eigens ein neuer Bereich für E-Mobilität gegründet, in den bislang fast eine halbe Milliarde Euro investiert worden sind. Rund 1.200 Menschen arbeiten an neuen Lösungen für E-Antriebe, entsprechende Baukasten-Systeme und Kraftübertragungen. Einen kräftigen Schub für die Elektromobilität könnte es wohl durch den angestrebten Titelgewinn in der Formel E geben, den Schaeffler in den ersten beiden Jahren jeweils knapp verpasst hat. So oder so: Es knistert bei den Stromern vor Spannung - nicht nur auf der Rennstrecke.

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