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In Zukunft fahren wir elektrisch. Auch wenn hohe Kosten und geringe Reichweiten die Elektromobilität zurzeit etwas ins Abseits drängen: An ihrer künftigen Bedeutung wagt kaum jemand zu zweifeln. Das tun auch jene Menschen nicht, die sich mit der Zukunft professionell beschäftigen.
Einer ihrer Protagonisten, der Forscher Matthias Horx, sagt denn auch eine entsprechende gesellschaftliche Veränderung voraus. Getragen werde sie von der Individualität der Menschen. „Der Besitz eines Autos wird vor allem in den Städten immer unbedeutender“, so Horx. In Ballungsgebieten entstünden zunehmend veränderte Formen des Wohnens und Arbeitens mit einem sich deutlich verschiebenden Mobilitätsmix zu Ungunsten des Autos. Mobilität werde mehr und mehr eine Kulturtechnik in Form von Datenkommunikation statt physischer Bewegung. „Die neue Umwelt der Automobilität ist urban. Sie ist geprägt von kürzeren Wegen und von anderen Formen der Mobilitätsvernetzung.“
Das Argument der geringen Reichweite von Elektroautos kontert der Trendforscher: Der Fahrradius liege in weniger als einem Prozent über 100 Kilometern. Für über 99 Prozent aller Fahrten sei das Elektroauto daher optimal. Horx glaubt, dass das Elektrofahrzeug bei den Autofahrern derzeit noch unterbewertet wird. Dabei sei es etwa bei den variablen Kosten um den Faktor drei bis fünf günstiger als Autos mit Verbrennungsmotoren. Es gehe jetzt vor allem darum, Elektroautos attraktiver zu machen.
Die Bundesregierung hält weiterhin an ihrem Plan fest, Deutschland zum internationalen Leitmarkt für Elektromobilität zu machen. Auf diesem Weg ist inzwischen viel Zeit verlorengegangen. Im Förderprogramm „Schaufenster Elektromobilität“ sollen seit Herbst 2012 in vier Regionen bis 2015 Fortschritte bei Alltagstauglichkeit und Wirtschaftlichkeit erzielt werden. Dafür investiert der Bund insgesamt 180 Millionen Euro. Allein für die Region Brandenburg/Berlin werden 100 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Außerdem werden der Großraum Stuttgart/Karlsruhe, die Region Hannover/Wolfsburg, Braunschweig, Göttingen und, als gemeinsames Projekt, die Länder Bayern und Sachsen gefördert. Dabei geht es darum, die unterschiedlichen Anforderungen an elektrische Mobilität in den verschiedenen Regionen abzubilden. Ein hügeliges Umland beispielsweise setzt die strombetriebenen Fahrzeuge vor andere Herausforderungen als eine flache Großstadt.
Berlin kommt im Förderprogramm die Rolle der „Visitenkarte“ zu. Hier sollen die Möglichkeiten emissionsfreier Mobilität im Personen- und Güterverkehr exemplarisch vorgeführt werden. In der Hauptstadt gibt es derzeit rund 100 öffentlich zugängliche Ladestationen für Elektroautos. 800 sollen es 2015 sein. Erprobt wird auch das induktive Laden ohne Kabel. Die Marktreife lässt allerdings noch auf sich warten. Dazu läuft gerade auch ein Förderprogramm in der Region Stuttgart/Karlsruhe unter Federführung des KIT. Zehn Jahre werden wohl noch ins Land gehen, schätzen die Verantwortlichen, bis der Strom ohne Kabel an öffentlichen Plätzen ins Auto kommt. In Berlin bezieht man auch Radfahrer ins Programm mit ein. Spezielle Korridore für Pedelec-Pendler zwischen Berlin und Brandenburg sollen helfen, den Verkehr in der Rush-Hour zu entzerren.
Auch die deutsche Autoindustrie investiert in die künftige Antriebstechnologie. Laut VDA-Präsident Matthias Wissmann sollen in den kommenden drei Jahren 12 Milliarden Euro in die Entwicklung alternativer Technologien investiert werden, davon rund 80 Prozent nur für die Elektromobilität. Allerdings wird es nach Ansicht von Wissmann und der VDA-Mitglieder noch einige Jahre dauern, bis sich das Elektroauto durchsetzt. Kurz- und mittelfristig werden auch weiterhin Verbrennungsmotoren und Hybridkonzepte den Ton angeben.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 13.03.2013 aktualisiert am 13.03.2013
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