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Das erste Halbjahr 2014 ist vorüber. Zeit für die Statistiker des Kraftfahrt-Bundesamts die Bilanz zu ziehen. Licht und Schatten liegen bei den Neuzulassungen dicht beisammen. Während VW vom Golf als Bestseller 2014 genau 114.720 neue Fahrzeuge auf die Straße brachte, kamen die zehn Pkw am Ende der Zulassungsstatistik zusammen auf gerade 160 Einheiten. Das Feld der Hinterbänkler ist vielfältig aufgestellt.
Die rote Laterne der Zulassungsstatistik trägt in diesem Jahr der Cadillac CTS. Dass Cadillac bislang nur sechs Einheiten des BMW-Fünfer-Konkurrenten CTS in Stellung bringen konnte, liegt vor allem an der traditionell halbherzigen Vermarktungsstrategie der amerikanischen Premiumtochter von GM. Die dritte Generation des CTS ist erst seit Anfang des Jahres im Verkauf. Mit einem Zweiliter-Turbo, der 203 kW/276 PS leistet und einem Basispreis von 49.900 Euro ist der „Caddy“ technisch, optisch und preislich durchaus in der alten Welt angekommen.
Auf lediglich eine Zulassung mehr als die amerikanische Mittelklasse kommt der Lexus LS. Die 2013 zuletzt gründlich überarbeitete Luxuslimousine aus Japan tut sich gegen deutsche Konkurrenz wie Mercedes S-Klasse oder Audi A8 unverändert schwer. Obwohl die Japaner den LS mit zwei Radständen und Hybridantrieb anbieten, wollen deutsche Kunden nicht so richtig an die mindestens 5,09 Meter lange Limousine ran. Trotz beeindruckender Ausstattung, bemerkenswerter Antriebstechnik und vorzüglicher Qualität. An mangelnder Leistung kann sich das Desinteresse kaum festmachen. Der Hybridantrieb im LS 600h mobilisiert 327 kW/455 PS.
Dass 2014 lediglich zehn deutsche Kunden Freude an einem Aston Martin Rapide gefunden haben, können die Verantwortlichen im britischen Warwickshire wahrscheinlich verschmerzen. Mehr als 2.000 Exemplare entstehen von der Sportlimousine pro Jahr sowieso nicht. Der V12 mit sechs Liter Hubraum schickt via Sechsgangautomatik 350 kW/477 PS an die Hinterräder in der S-Version sind es gar 410 kW/588 PS. Bei 180.000 Euro Einstiegspreis ist der übersichtliche Zuspruch nachvollziehbar.
Ein Dutzend neue Lancia Thema registrierte die KBA-Statistik bislang in 2014. Die 5,06 Meter lange Limousine unter dem italienischen Traditionslabel ist jedoch zu hundert Prozent ein Chrysler 300. Zwei Diesel mit 140 kW/190 PS und 176 kW/238 PS, sowie ein Benzin V6 mit 210/286 PS können dem umfangreich ausgestatteten Thema seit 2011 ebenso wenig Schubkraft für den Verkauf verleihen, wie der große Name.
13 neue Lada Granta in 2014 können aus den Augen der russischen Marketingabteilung gleichermaßen nicht den Eindruck einer Glückszahl erwecken. Lada, lange Zeit der Geheimtipp unter automobilen Preisfüchsen hat seit dem erfolgreichen Agieren von Dacia gleichermaßen seine Anhänger wie den Anschluss an den dem Markt verloren. Der 4,26 Meter lange Kompakte mit einem 59 kW/80 PS starken Vierzylinder ist ein Ladenhüter.
Trotz gerade einmal 14 Verkäufen der ultimativen Luxuslimousine Mulsanne sieht Bentley diese geringe Zahl unter Verkaufsaspekten sicher anders. Das Flaggschiff der britischen Luxustochter von VW misst 5,57 Meter in der Länge, wiegt leer 2,6 Tonnen und schafft dennoch 296 km/h. Wenn der aufgeladene V8 mit 6,75 Liter Hubraum seine 377 kW/512 PS nur lang genug an die Hinterräder entlässt. Den 14 Neukunden war der Spaß mindestens 300.000 Euro wert.
Dass Rolls Royce 2014 ebenfalls nur 14 Einheiten der Limousine Ghost zulassen konnte, mag alleine der Einstiegspreis von 250.000 Euro erklären. In den Augen der britischen BMW-Tochter repräsentiert die 5,4 Meter lange Limousine den Status eines „Einstiegsmodells“. Wie relativ das ist, unterstreichen sowohl die 420 kW/570 PS Leistung, die der V12 mit 6,6 Liter Hubraum mobilisiert wie die 2,5 Tonnen Leergewicht.
Der Renault Wind rollt mit 25 Zulassungen quasi von der Resterampe in die Zulassungsstatistik. Das 3,82 Meter lange Cabrio mit Klappdach basiert auf dem Twingo. Mit 75 kW/102, beziehungsweise 98 kW/133 PS motorisiert und eigenwillig mit Blick auf höchste Unübersichtlichkeit gezeichnet, war dem kleinen Spaß-Franzosen generell nur ein kurzes Leben beschieden. Das Konzept konnte auf keinem europäischen Markt überzeugen. Die Produktion des Renault Wind lief gerade von September 2010 bis Juni 2013.
Trotz des stetig wachsenden Zuspruchs bei SUV, schützt auch dieser Trend nicht vor einem Mauerblümchendasein in der Neuwagenzulassung. Das bestätigen die 25 Exemplare des Infiniti FX50 in 2014, den die Flensburger trotz Umbenennung im letzten Jahr immer noch als Infiniti EF führen. Der 4,64 Meter lange SUV tritt mit V6-Motoren an.
Den ersten Platz unter den Zulassungsexoten 2014 nimmt mit 28 Einheiten die Mittelklasselimousine Chevrolet Malibu ein. Der 4,87 Meter lange Viertürer nahm gegen VW Passat und Co. stets eine Außenseiterrolle ein. Doch seit der Hersteller bekannt gegeben hat, sich bis Ende 2016 ganz aus Europa zurück zu ziehen, gehen die letzten Chevys allenfalls mit stattlichen Rabatten in neue Hände.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 07.07.2014 aktualisiert am 07.07.2014
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