Diskussion: Mit dem Rad zur Grundschule?

Eine Meldung der Verkehrswacht unter dem Titel: „Mit dem Rad zur Schule?“ führt zu Debatten unter Fachleuten. Die Verkehrswacht schreibt: „Aus verkehrspädagogischer Sicht kann man nur raten, Grundschulkinder nicht mit dem Rad zum Unterricht fahren zu lassen.“ Gunnar Fehlau, Leiter des Pressedienstes Fahrrad und Vater zweier Grundschulkinder, spricht sich gegen pauschale Verbote aus und empfiehlt, die konkrete Situation der eigenen Kinder als Entscheidungsgrundlage heranzuziehen.

Ähnlich argumentiert Lilo Franzen, Betreiberin der Bonner Fahrradschule: Der individuelle kognitive und motorische Entwicklungsstand des Kindes sowie die tatsächliche Gefährlichkeit des Schulwegs sei von Bedeutung. Horst Hahn-Klöckner, Bundesgeschäftsführer des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs e. V. (ADFC) rät Eltern sogar ausdrücklich, Kinder mit dem Rad zur Schule fahren zu lassen, weil das ihre Selbständigkeit und ihre körperliche Entwicklung fördere: „Rechtlich gesehen dürfen Kinder in jedem Alter, also auch im Grundschulalter, zur Schule fahren.“ Georg Stingel, Direktoriumsmitglied der „Aktion Gesunder Rücken“ ergänzt: „Unsere Gesellschaft leidet unter den Folgen von Bewegungsmangel; Sportlehrer und Ärzte klagen über die mangelnde Koordinationsfähigkeit und Übergewicht der Kinder, da wäre es geradezu fahrlässig, Kindern zu verbieten, mit dem Rad zur Schule zu fahren!“ Ein Tipp ist übrigens bei allen Experten gleich: Kinder (wie auch Erwachsene) sollten im Alltag niemals ohne Helm auf dem Fahrrad unterwegs sein.

 

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