Domenicali: Es fehlte an Abtrieb: Einige Rätsel bei Ferrari

(motorsport-magazin.com) Eine schwierige Saison liegt hinter Ferrari. So richtig weiß Stefano Domenicali selbst nicht, warum es für Ferrari manchmal lief und manchmal nicht. Die Ergebnisse seien wirklich nur schwer zu erklären, bestätigte er gegenüber Auto, Motor und Sport. Er könne sich an kein Jahr erinnern, in dem es so große Schwankungen von einem zum nächsten Rennen gegeben habe. "Die Techniker müssen erst einmal richtig verstehen, was da in dieser Saison passiert ist."

Beim ersten Podestplatz in Monaco halfen die Streckencharakteristik und die Gewichtsverteilung. Danach fror man bald die Entwicklung des aktuellen Autos ein, konnte aber trotzdem noch gute Ergebnisse mit Kimi Räikkönen erzielen. "Wir wissen, dass eines der Hauptprobleme unseres diesjährigen Autos der Mangel an Abtrieb ist", sagt Domenicali. "Nach schwierigem Start mit KERS hat uns das System im zweiten Teil der Saison geholfen, die Probleme mit der aerodynamischen Effizienz etwas zu kaschieren."

Im Qualifying gelang das nicht. Oft waren die roten Renner auf einer Runde langsamer als über die Renndistanz. "Unser Auto braucht länger um warm zu laufen wie z.B. bei den Reifen", erklärt der Teamchef. "Unsere Konkurrenten gehen auf die Strecke und knallen direkt eine gute Rundenzeit hin."

Harter Kampf um Platz 3

Für das letzte Saisonrennen hat man sich Platz 3 in der Konstrukteurswertung zum Ziel gesetzt. "Wir wissen, dass das Ziel, Dritter zu bleiben, sehr ehrgeizig ist, aber wir kämpfen bis zum Ende." Nach Brasilien liegt McLaren einen Punkt vor Ferrari. "Man hat gesehen, dass die Rennen in diesem Jahr zu unvorhersehbar sind. Es gibt deshalb keinen Grund, warum wir nicht dafür kämpfen sollten."

Vor der Saison 2010 verändern sich nicht so viele Regeln wie vor dieser Saison. Trotzdem erwartet Domenicali einige neue Herausforderungen. "Der erste Punkt ist, dass niemand die neuen Reifen getestet hat. Wir konstruieren mit Hilfe von Simulationen. Aber Simulationen ohne Reifen sind die eine Sache, das Auto zu fahren eine andere", sagt er. Auch das Tankverbot wird sich auswirken. "Ohne Tankstopps stellt sich vielleicht heraus, dass das Auto aggressiver mit den Reifen umgeht, und man muss deshalb zum anderen Zeitpunkt an die Box als eigentlich geplant." Das könnte Probleme mit den Bremsen verursachen.

adrivo Sportpresse GmbH

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