Doppeltest: Image gegen Kampfpreis – VW Tiguan vs. Skoda Yeti

Die kompakten SUV-Geschwister Skoda Yeti und VW Tiguan aus dem Hause Volkswagen bemühen sich um ähnliche Kunden. Als Hauptunterschied bei den beiden technisch verwandten Modellen lockt der Preis. Zwischen den jeweiligen Einstiegsvarianten liegen rund 6 000 Euro. Die große Differenz bei den Beiden resultiert vor allem aus den unterschiedlichen Motoren.

Aggregat Skoda Yeti

Basistriebwerk des 17 990 Euro teuren Skoda ist der brandneue 1,2-Liter-Turbo-Benziner aus dem neuen VW Polo. Das 77 kW/105 PS starke Triebwerk ist für den VW Tiguan nicht im Programm. Beim erst ab 26 050 Euro startenden Wolfsburger beginnt die Ottomotorenpalette mit einem 110 kW/150 PS starken 1,4-Liter-Turbobenziner; wobei die Einführung kleinerer Motoren nicht geplant ist.

Bei beiden Modellen muss die preiswerteste Version ohne Allradantrieb auskommen. Die vier angetriebenen Räder gibt es nur in höheren Motor- und Ausstattungsversionen, zum Einsatz kommt jeweils ein System mit Haldexkupplung.

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Wer Allradantrieb will, muss den Skoda mit dem 118 kW/160 PS starken 1,8-Liter-Turbobenziner wählen, bei VW kann auch der erwähnte 110 kW/150 PS starke Motor mit vier angetriebenen Rädern kombiniert werden. Monetär fordert die einfachste Ausstattungsversion des Allrad-Yeti 23 590 Euro, wer Klimaanlage und Radio dazu will, zahlt 26 290 Euro für die nächsthöhere Ausstattungsversion. Für den Tiguan muss man – serienmäßig mit den beiden Komfort-Extras ausgestattet – 27 475 Euro berappen, also immerhin noch fast 1 200 Euro mehr.

Hochwerige Kompaktklasse

Dabei kann sich Skoda auch für sein neuestes Modell aus dem VW-Regal bedienen. Das wird schon beim Einstieg deutlich. Wertige Oberflächen aus weichem Kunststoff, Schalter, Navigationssystem mit Touchscreen, Hebel, Lenkrad – der Yeti spielt auf VW-Niveau. So zeigen Tiguan und Yeti eindrucksvoll, wie hochwertig ein Modell der Kompaktklasse heute sein kann. Keine Spur mehr von miefigem Ostblock-Charme beim Skoda. Beim Platzangebot hat der Yeti sogar überholt. Vorne wie hinten nehmen sich die Konzernbrüder nicht viel, beim Kofferraumvolumen jedoch zahlt sich die kantigere Form des Skoda aus – er bietet bei umgeklappten Rücksitzlehnen rund 250 Liter mehr Volumen.

Zudem ist er ein wenig variabler: Die drei Einzelsitze im Fond können verschoben, gefaltet und ganz [foto id=“96588″ size=“small“ position=“left“]herausgenommen werden. Reichlich Platz für Familien plus Gepäck bieten aber beide Modelle. Leichtfüßig und flink gehen beide Kompakt-SUV ums Eck. Hier zeigt sich die Ausgewogenheit der Fahrwerke, beide sind um Klassen besser als die Konkurrenz vom Schlag eines Toyota RAV4 oder Suzuki Grand Vitara. Der Yeti ist sogar noch eine Spur agiler als der Tiguan. Der Tiguan hingegen ist deutlich weicher abgestimmt, und somit auf unebenen Straßen und bei längeren Fahrten auf der Autobahn deutlich komfortabler. Hinzu kommen leisere Motoren- und weniger Windgeräusche.

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Offroad

Im Gelände hat wiederum der Skoda die Nase vorn; er verfügt über die neueste Generation der Haldexkupplung für die Kraftverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse sowie eine modernere Elektronik mit [foto id=“96590″ size=“small“ position=“right“]Bergabfahrassistent und Gelände-ESP. Doch das sind eher theoretische Unterschiede, da in der Praxis wohl kaum einer der anvisierten Besitzer mehr als Waldwege unter die vier Räder nimmt.

Handling & Fahreigenschaften

In ihren Eigenschaften liegen die beiden Kontrahenten dicht beieinander. Der Yeti ist eine Spur agiler, der Tiguan bietet mehr Komfort. Und während der VW über die moderneren Motoren verfügt, schlägt die Stunde des Skoda im Gelände.

Fazit

Die Kaufentscheidung ist am Ende also auch Geschmackssache: Wer Wert auf Image legt, ist mit dem VW gut beraten, wer sich den Aufpreis für das Wolfsburger Logo sparen will, wählt den Skoda.