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Adelaide/Perth – Eine der kürzeren Australien-Durchquerungen führt im Süden des Landes von Sydney im Südosten über Melbourne und Adelaide bis Perth im Südwesten. Auf einer Strecke von mehr als 5300 Kilometern kommt man dabei durch gleich vier der insgesamt sechs australischen Festlands-Bundesstaaten, nämlich New South Wales, Victoria, South Australia und Western Australia.
Die Stationen von Sydney über Batmans Bay, Lakes Entrance, Melbourne und Portland bis Adelaide haben wir in den vorigen drei „Down Under“-Folgen bereits vorgestellt. Ab Adelaide sind nun noch Port Augusta, Ceduna, Eucla, Balladonia, Boorabbin und Perth an der Reihe.
Adelaide, die am Saint-Vincent-Golf gelegene Hauptstadt South Australias, ist mit seinen 1,3 Millionen Einwohnern die fünftgrößte Stadt im Land. Benannt nach der in Deutschland geborenen Gemahlin von König William IV, Queen Adelaide, hat sie sich als „Stadt der Kirchen“ einen Namen gemacht, ihr Erbe und die Verbindung zur Vergangenheit noch weitgehend erhalten. Die Lebensart ist entspannt-kosmopolitisch.
Das kulturelle und kulinarische Angebot gestaltet sich, bedingt nicht zuletzt durch die Einwanderer, überaus vielfältig. In der gitterförmigen Anlage des Straßenbilds sind breite Boulevards genauso zu finden wie große öffentliche Plätze und viel Grün überall, dazu kommt ein ziemlich langer Strandabschnitt. Adelaide ist vor allem für seine künstlerischen Festivals und seine sportlichen Veranstaltungen bekannt. Fast die Hälfte aller in Australien produzierten Autos sind „made in Adelaide“.
In Port Augusta können die nicht einmal 15 000 Einwohner gegenüber dem Leben in der Metropole noch einen weiteren Gang zurückschalten. Der Ort, Hafen und Bahnstation, hat gelernt, von seiner Nähe zu den Flinders Rangers und vom Öko-Tourismus in der Region der größten Hügelkette South Australias zu profitieren. Noch gemütlicher geht es im 2300-Seelen-Örtchen Ceduna im Westen des Bundesstaates an der Murat Bay zu. Geschützte sandige Buchten und küstennahe Inselchen lassen viele Australier Strandurlaube dort verbringen; am 4. Dezember 2002 war zudem international Aufmerksamkeit sicher, als der Weg der Sonne bei ihrer totalen Finsternis damals direkt über Ceduna verlief.
Eucla liegt bereits in Western Australia in einer Region, die übersetzt als „Goldfeld-Hoffnung“ bekannt geworden ist. Vielleicht 50 Einwohner mag das kleine Dorf zählen, das 1971 in die Schlagzeilen geriet, als man ein halbnacktes Mädchen entdeckte, das mit den Kängurus lebte. Balladonia mit noch weniger Einwohnern, nämlich nur um die 20, gehört zu den typischen Straßensiedlungen, die man auch in Australien immer wieder findet. Nach Caiguna zieht sich eine über 146 Kilometer lange Highway-Strecke schnurgeradeaus hin. Es war 1979, als der Wiedereintritt der Skylab-Raumstation in die Erdatmosphäre eine Schuttspur über die Gegend legte. Das trockene Klima und der Mangel an geeigneten Wasserquellen beschränkten die Entwicklung des Ortes. Dennoch scheint es einmal eine Telegraphen-Station dort gegeben zu haben; zumindest zeugen Reste eines entsprechenden Gebäudes noch heute davon.
Bei Boondi Rock führt der Weg auf einem höher gelegenen Plateau durch den Boorabbin-Nationalpark, bekannt für viele seltene Pflanzen-, Vogel- und kleinere Reptilienarten. Ebenen, Eukalyptus-Wälder, Süßwasser-Quellen und Salzwasser-Seen sind typisch für die Region.[foto id=“503856″ size=“small“ position=“right“]
Das gut 1,6 Millionen Einwohner zählende Perth an der Küste des Indischen Ozeans ist Endpunkt der australischen Süddurchquerung. US-Astronaut John Glenn nannte es, als er 1962 als erster Amerikaner dreimal die Erde umkreiste und dabei auch die Metropole am Swan River überflog, „Stadt des Lichts“, weil die Bevölkerung von Perth Häuser und Straßen zu diesem Anlass extra besonders hell beleuchtet hatte.
Perth, benannt nach einem Ort in Schottland, aus dem Großbritanniens damaliger Kolonialminister stammte, gilt als Dienstleistungszentren für Industrieunternehmen, die in dem Land Gold, Diamanten, Eisenerz, Nickel, Aluminium, Mineralsand, Kohle, Öl oder Erdgas produzieren. In der Hauptstadt Western Australias lohnen Besuche etwa des Cottesloe Beaches, des Museums für Meteoriten und Naturgeschichte, der Katta-Djinoong-Ausstellung, die das Leben der Ureinwohner, der Aborigines, nachvollzieht, und des nachgebaute Old Perth Gaol mit einem Überblick zur Kolonisierung des Westens des Landes.
Western Australia ist der größte der insgesamt sechs Festlands-Bundesstaaten von Australien. Er bedeckt mit seinen mehr als 2,6 Millionen Quadratkilometern das ganze westliche Drittel des australischen Kontinents, zählt knapp 2,3 Millionen Einwohner. Bergbau, Landwirtschaft und Tourismus sind wichtigste Erwerbsquellen in der riesigen, überwiegend flachen Region, deren höchste Erhebungen sich im Schnitt auf rund 400 Meter belaufen. Information: Tourism Australia, Neue Mainzer Straße 22, 60311 Frankfurt/Main, Telefon 069-2740060, www.australia.com.
Mit dem Auto in Australien unterwegs zu sein, das ist allein schon wegen der teils riesigen Entfernungen ein Abenteuer. Gut wäre es, einen internationaler Führerschein dabei zu haben oder zumindest noch eine offizielle Übersetzung des deutschen Führerscheins. In Australien herrscht Linksverkehr. Bei der Vorfahrt auf Kreuzungen gilt rechts vor links. Außerhalb geschlossener Ortschaften sind 70 bis 110, im Northern Territory 130 Stundenkilometer Höchstgeschwindigkeit erlaubt, innerhalb 50 bis 60, je nach Gegend und Schulzeit auch nur 40. Die Bußgelder sind saftig. Die Promillegrenze liegt bei 0,5. Mit diesem Beitrag beenden wir unsere vierteilige „Down Under“-Artikelfolge über Australien. /Fotos: Wehenmeyer/Mercedes
geschrieben von auto.de/Reise/Günther Koch/KoCom veröffentlicht am 14.03.2014 aktualisiert am 14.03.2014
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