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(motorsport-magazin.com) Bereits wenige Sekunden nach dem Erlöschen der Startampeln hatte sich Dr. Wolfgang Ullrichs Miene verdunkelt. Mit mäßiger Begeisterung verfolgte der Audi-Sportchef, wie ausgerechnet seine Speerspitze Timo Scheider ins vordere Mittelfeld durchgereicht wurde. Zur Entspannung Ullrichs trugen auch die brenzligen teaminternen Kämpfe nicht bei. Die Entschädigung für eine strapaziöse Stunde am Kommandostand fiel für ihn eher gering aus…
"Es war ein Kampf bis zum Schluss, und das nicht nur zwischen den beiden Marken – es fanden auch heftige Kämpfe innerhalb der Marken statt. Die Duelle waren aber immer sauber und fair. Das war harter, guter Tourenwagensport", zog Dr. Wolfgang Ullrich für die DTM eine positive Bilanz. Sein Fazit als Audi-Sportchef präsentierte sich hingegen zwiespältiger. Trotz deutlicher Performancesteigerungen reichte es im Rennen nicht zu einem besseren Resultat als im vergangen Jahr.
Zwar zeigte sich der Österreicher mit dem dritten Platz für seinen Meisterschaftsanwärter zufrieden. Verpassten Chancen trauerte er angesichts der überzeugenden Performance des A4 DTM im Gespräch mit der adrivo Sportpresse dennoch nach: "Es ist selbstverständlich besser, einen Fahrer auf dem Podium zu haben als nur einen auf dem vierten Platz. Wenn man aber in Betracht zieht, was möglich gewesen wäre, wenn Timo seinen Start nicht wieder verschlafen hätte, dann ist das Resultat heute bitter."
Die zweideutige Kritik seines Kollegen Norbert Haug an Mattias Ekströms Verbremser in der letzten Runde will Ullrich nicht gelten lassen. "Eki hat zunächst einmal versucht, sich an die beiden Mercedes heranzuarbeiten, bekam dann aber durch mehrmaliges Angreifen Probleme", erläutert der Audi-Sportchef die Entstehungsgeschichte des Missgeschicks. "Man hat bei Mattias nur kurz gesehen, dass es geraucht hat – das scheint für Timo schon gereicht zu haben, um durchzukommen."
Spekulationen um eine allzu geringe Gegenwehr des Schweden im Kampf gegen den Meisterschaftsführenden weist Ullrich zurück: "Ich weiß nicht, ob er Timo noch hätte abblocken können. Aber es sollte immer vermieden werden, dass sich zwei Teamkollegen gegenseitig ins Auto fahren – schon gar nicht in der letzten Runde."
adrivo Sportpresse GmbH
geschrieben von veröffentlicht am 29.06.2008 aktualisiert am 29.06.2008
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