Dr. Wolfgang Ullrich: Zwischen Jubel und Skepsis

(adrivo.com) Noch vor einem Jahr erlebte Dr. Wolfgang Ullrich die zweite Episode eines fünfteiligen Mercedes-Siegeszugs im Qualifying, der über die gesamte erste Saisonhälfte hinweg anhielt. Seitdem sind die Ingolstädter im Zeitfahren ungeschlagen: Auch in Oschersleben konnte Ullrich eine Audi-Pole – diesmal gleich in vierfacher Ausführung – bejubeln. Es war die siebte in Folge – und soll den Weg zum zweiten Saisonsieg ebnen.

"Es ist eine gute Basis – die noch kein Rennergebnis garantiert. Aber wir sehen, dass wir eine gute Performance haben, sowohl mit den neuen Autos als auch mit den Vorjahresautos", nahm der Audi-Sportchef die siebte Ingolstädter Pole in Folge erneut zur Kenntnis. Das neue Boxenstoppfenster, in dem in Hockenheim größere Positionswechsel ausblieben, sieht er im Gespräch mit der adrivo Sportpresse nicht unbedingt als Hilfe. "Vielleicht kann man es so sehen, dass uns das Boxenstoppfenster in die Hände spielt, weil strategische Aufholjagden schwieriger sind", äußert sich Ullrich eher vorsichtig.

So hätten die Verfolger auch im letzten Jahr nicht immer durch einen frühen ersten Stopp an Boden gewinnen können: "Auch nach dem alten Reglement ist der Führende oft selbst zum frühestmöglichen Zeitpunkt in die Box gekommen. Das ist ein Strategiespiel, das man auf Grund der Zeiten morgen festlegen muss." Für seine Piloten hat der Österreich fast nur lobende Worte übrig. Mit Timo Scheiders "beeindruckender Form" sieht er den Trend der letzten Monate fortgesetzt: "Hoffen wir, dass er es nun auch im Rennen umsetzen kann. Er schien zum Ende der letzten Saison mental befreit und war über den Winter mental sehr stark."

Auch Oliver Jarvis, der schon in Hockenheim in die letzte Qualifying-Session gekommen war, bescheinigt Ullrich eine starke Leistung: "Das zeigt, dass wir einen ganz tollen Jungen im Team haben. Ich hoffe, dass er diesen steilen Anstieg beibehalten kann." Während Ullrich den zweiten Startplatz des zweifachen Oschersleben-Siegers Tom Kristensen mit Genugtuung sah, bildete Mattias Ekströms achter Platz den Wermutstropfen des Tages. "Mattias hat hier in Oschersleben immer seine Aufs und Abs. Es scheint nicht seine Lieblingsstrecke zu sein. In diesem starken Team wird es für ihn nicht leicht." Schon 2007 war der Schwede mit einem Frühstart in Oschersleben hinter seinen Möglichkeiten zurückgeblieben.

Auch für morgen sieht der Audi-Sportchef den Auftaktsieger gehandicapt: "Mattias hatte einen beeinträchtigten Long Run am Freitag, weil er mit Paul di Resta aneinandergeraten ist. Dabei sind seine Flics abgerissen. Er ist ohne die Flics weitergefahren, aber das nicht zur Aussagekraft des Long Runs beigetragen." Auch angesichts des schwedisch-schottischene Fauxpas will Dr. Wolfgang Ullrich das heute Ergebnis nicht überbewerten. "Hier ist nicht so sehr die pure Aerodynamik gefragt. Offenbar funktioniert unser Auto zwar auch hier gut. Aber Mercedes ist deutlich dichter herangekommen."

© adrivo Sportpresse GmbH

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