Dramatische Änderungen bei Kaufentscheidungen für Trucks

Dramatische Änderungen beim Käuferverhalten auf dem Nutzfahrzeugmarkt sagt eine jetzt publizierte Studie der IBM Global Business Services Automotive für das nächste Jahrzehnt voraus. So werde die traditionell wichtige Herstellermarke eines Fahrzeugs zusehends unwichtiger für die Kaufentscheidung.

Die entscheidenden Kaufgründe würden zum einem der Kraftstoffverbrauch und die damit verbundenen Kosten und Emissionen sein, was mit einem zunehmenden Druck zur Hybridisierung der Antriebe einhergehe.

Ebenfalls besonders wichtig für die Kaufentscheidung in naher Zukunft werde die Ausstattung des Fahrzeugs mit High-Tech-Systemen zur Bedienung, Sicherheit und zum Service und zur möglichst effizienten Bewältigung der Transportaufgabe werden. Wer als Hersteller mit Innovationen in diesen Sektoren die Nase vorn habe, werde weitgehend unabhängig von der Marke die besten Verkaufschancen haben, heißt es in der Studie „Trucks 2020″ – Transcending turbulence“, die vom IBM Institute for Business Value (IBV) erstellt wurde. Sie basiert auf ausführlichen Interviews mit 91 hochrangigen Fachleuten aus 13 Ländern aus allen Bereichen der Nutzfahrzeugproduktion und des Nutzfahrzeugeinsatzes. Damit nimmt IBM nach der im vergangenen Jahr veröffentlichten Studie „Automotive 2020 – Clarity beyond the chaos“ erneut zur künftigen Entwicklungen in der weltweiten Fahrzeugindustrie Stellung.

Trucks 2020 sieht die Nutzfahrzeughersteller vor einem gewaltigen Transformationsprozess. Der zwinge bereits jetzt dazu, weitreichende Entscheidungen für die Zukunft zu treffen. Das gelte sowohl für die Entwicklung der Markenidentität als auch für geeignete Antworten auf die Globalisierung und vor allem für die Einführung innovativer Techniken sowie zeitgerechter Fertigungsprozesse und neuer Kooperationsformen.

Was die Produkte selbst angehe, sei der Trend zu immer sparsameren, effektiveren und umweltverträglichen Fahrzeugen mit immer mehr intelligenter Technik, insbesondere im Schwerlastverkehr, unverkennbar. Dabei spiele für den effizienten und umweltverträglichen Betrieb die zunehmende Hybridisierung eine immer wichtigere Rolle. So würden 10.000 Hybrid-Trucks dazu beitragen, 7,2 Millionen Gallonen (27,2 Mio. Liter) Diesel im Jahr einzusparen und damit CO2-Emissionen um 83.000 Tonnen zu verringern.

Eine wichtige Role spielten zudem die immer umfangreicheren Vorschriften auf den Gebieten Sicherheit und Umweltverträglichkeit und immer detailliertere Regelungen für den Verkehr in Ballungsgebieten, für deren Versorgung schwere Nutzfahrzeuge auch künftig eine unverzichtbare Rolle spielten.

Zu den intelligenten Techniken, die das Geschäft mit schweren Nutzfahrzeugen verändern werden, gehört nach Ansicht der in der Studie befragten Fachleute neben modernsten Assistenzsystemen an Bord der Fahrzeuge der recht weite Bereich der Telematik. Solche Systeme werden nicht nur in den Fahrzeugen selbst eine Rolle spielen, sondern auch bei der Interaktion mit intelligenten Straßen und Verkehrszeichen und Assistenzsystemen an Bord. So ist es zum Beispiel denkbar, dass solche Systeme bei der Annäherung an vom Navigationssystem erkannte uneinsehbare Kurven oder beim zu schnellen Heranfahren an eine Schnellstraßenausfahrt automatisch dafür sorgen, dass das Fahrzeug abgebremst wird.

Bei der Routenplanung könnten solche Systeme dabei helfen, die für eine bestimmte Transportaufgabe optimale Route unter Beachtung der verschiedenen Verkehrsvorschriften für die zu benutzenden Fernstraßen und Routen mit Verkehrsbeschränkungen in Ballungsgebieten zu finden und den Fahrer optimal zum Ziel zu leiten. Und eine wichtige Funktion sei auch die Speicherung wichtiger Fahrdaten, die als Beweismittel zum Beispiel bei Rechtsstreitigkeiten nach Unfällen hilfreich sein könnten.

Eine wichtige Zukunftsaufgabe für die Telematik sehen die für die Studie befragten Fachleute zudem im Bereich Fahrzeugservice. Während es heute noch allgemein üblich sei, dass ein Mechaniker am Fahrzeug selbst arbeite und dort auch seine Diagnosegeräte anschließe, sei es künftig möglich, per Ferndiagnose die entscheidenden Daten für den Service zu ermitteln, Serviceaufenthalte in den Werkstätten zu verkürzen und diverse Serviceaufgaben sogar per Fernübertragung zu lösen.

Die Studie geht davon aus, dass angesichts des dramatischen Wandels im Bereich der schweren Nutzfahrzeuge damit zu rechen ist, dass mit Blick auf die vielen technischen Innovationen schon bald neue Mitbewerber die Bühne betreten werden. Die werden auch etablierte Hersteller herausfordern, die Konkurrenz verschärfen und zum Teil auch dazu führen, dass sich völlig neue Formen der Zusammenarbeit entwickeln werden.

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Gast auto.de

November 8, 2009 um 10:09 pm Uhr

Last mal die Kirche im Dorf und die Trucks auf der Straße.
Der Artikel über Trucks mit Hybrid stimmt doch ganz hoffnungsvoll und bei denen kommt es doch auf ein paar zusätzlich mitgeschleppte Batterien viel weniger an.

Gast auto.de

November 7, 2009 um 7:14 pm Uhr

Es ist schnell mal wieder gesagt Brummi’s an der Leine zu führen. Leider sind die Leser etwas eintönig, denn die Brummi’s werden immer zwei bis drei Schritte vor den PKW’s sein. Etwas neues wird halt immer zuerst an diesen Fahrzeugen angebracht, danach kommt es in die PW’s.
Wer will denn da noch lange auf sein Brot, Konfi, Kleider oder sein Fernseher warten? Der soll ruhig alles per Bahn kommen lassen, denn diese hat es nicht nötig binner sehr kurzer Zeit an allen Orten zu sein.
Oder stellen wir es uns vor; an allen Häuser einen Bahnanschluss statt der Strasse!
Nur die die alles haben können warten, derjenige der Hunger hat muss auf die nächste Bahn warten.
Wieso machen die Gegner des Schwerverkehrs diesem harten und nervenaufraubendem Beruf es noch schwerer??????????????
ein angefressener Trucker

Gast auto.de

November 7, 2009 um 1:02 pm Uhr

Truck-Verladung auf die Bahn wird leider nur ein Randthema sein und bleiben. So lange kann ein LKW gar nicht im Stau stehen, dass die Bahn schneller wird. Zudem muss man die Umschlagzeiten bei der Verladung auf und dem Abladen vom Zug berücksichtigen, eventuelle umkoppelzeiten einrechnen und die Tatsache, dass Frachtzüge nur langsam und bei Nacht fahren.
Wenn ein LKW in einem Tag am Ziel ist, braucht ein Güterwagen eine Woche. Traurig, aber wahr.

Gast auto.de

November 7, 2009 um 11:47 am Uhr

Bei den Brumis muss der krebsfördernde Russ drastisch reduziert werden.
50% der Brumis sollten auf längeren Fahrten zudem auf die Bahn verladen werden.
Durch die Verlagerung auf die Bahn fallen viele Verzögerungen im normalen Strassenverkehr weg und demzufolge wird auch bei den PKW`s weniger Treibstoff verbrannt.

H.W.Pichler

Gast auto.de

November 7, 2009 um 11:40 am Uhr

Ja, ganz richtig, die ungesunden Stinker und Raussausstosser und Stasseenverzögerer müssen sauberer werden und sicherer.

H.W.Pichler

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