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Die Vorbereitungen für die DTM Saison 2007 sind abgeschlossen, dem Start auf dem Hockenheimring steht nichts mehr im Wege. In diesem Jahr werden die zwanzig Tourenwagen von Audi und Mercedes-Benz insgesamt in fünf europäischen Ländern fahren.
Sechs mal ist die populäre Tourenwagenserie in Deutschland zu Gast und je einmal in Zandvoort (Niederlande), Brands Hatch (Großbritannien), Barcelona (Spanien) und Mugello (Italien).
„Mit zehn Rennen in Europa haben wir den wohl attraktivsten DTM-Kalender aller Zeiten. Die Premiere in Brands Hatch und Barcelona waren im vergangenen Jahr sehr erfolgreich und mit Mugello kommt ein weiterer internationaler Austragungsort hinzu“, sagt Hans Werner Aufrecht, Vorsitzender des DTM-Rechteinhabers und Vermarkters ITR. Wichtig für die DTM ist, dass die Tourenwagenserie ihre Heimat in Deutschland auch in Zukunft behalten wird.
Traditionell beginnt die DTM-Saison auf dem Hockenheimring (22. April 2007), auch das Finale findet auf diesem Kurs am 14. Oktober statt. Die weiteren deutsche Stationen: Oschersleben (06. Mai), Eurospeedway Lausitz (20. Mai), Norisring (24. Juni) und Nürburgring (02. September). So traditionell der Saisonstart in Hockenheim ist, so traditionell sind die teilnehmenden Hersteller Audi und Mercedes-Benz – auch für 2007 hat sich kein weiterer Hersteller zur DTM gewagt. Ob dies ein Vor- oder Nachteil ist, darüber streiten die Experten noch heute. Fest steht, dass beide Hersteller gemeinsam hervorragenden Motorsport bieten und dies mit einem überaus attraktiven Fahrer-Kader. Bei Mercedes-Benz feiert die neue AMG-Mercedes C-Klasse ihre Rennpremiere: „Die Rennversion wurde parallel zum Serienmodell entwickelt und debütiert jetzt zeitgleich. Sportlich wird 2007 ohne Zweifel für alle Teilnehmer die bislang größte Herausforderung in der Geschichte der DTM“, sagt Norbert Haug, Mercedes-Benz Motorsportchef. Audi tritt hingegen mit der bewährten A4 Limousine an, die aber in vielen Teilen modifiziert wurde. Bekanntlich wird auf der IAA im September 2007 der neue Audi A4 vorgestellt. Verständlich, dass die Ingolstädter 2007 als ein motorsportliches Übergangsjahr in der DTM bezeichnen. Heute wird schon an der neuen A4 DTM-Version gearbeitet, die 2008 in Hockenheim ihr Renn-Debüt geben soll. Ob neues oder altes Auto, an Spannung wird es 2007 in der DTM nicht mangeln. Das Feld wird wohl noch enger zusammen rücken: „Ich halte es für möglich, dass der Abstand vom ersten bis zum letzten Startplatz nicht viel mehr als eine Sekunde beträgt. Den Zuschauern an der Rennstrecke und vor den TV-Geräten soll mit dieser Leistungsdichte noch spannenderer Sport geboten werden“, erklärt Motorsportchef Haug.
Wie das Serienmodell der neuen C-Klasse ist auch die AMG-Mercedes C-Klasse in der DTM die dritte Generation dieses Modells. „Die C-Klasse kann in ihrer DTM-Geschichte mit Recht als Champion-Klasse beschrieben werden, denn kein anderes Modell hat ähnlich viele Rennen und Meisterschaften gewonnen“, freut sich Motorsportchef Norbert Haug. Die Rennversion der C-Klasse wurde bei HWA aufgebaut und wird von diesem erfahrenen Team auch an der Rennstrecke eingesetzt. HWA steht für Hans Werner Aufrecht, der Firmengründer der AMG, die seit einigen Jahren als Mercedes-AMG GmbH eine 100-prozentige Tochter der DaimlerChrysler AG ist. Aufrecht führte die HWA AG jetzt an die Börse und wechselte in den Aufsichtsrat des Unternehmens, dem der Ex-Mercedes-Chef Professor Jürgen Hubbert vorsteht. Die HWA AG in Affalterbach liegt gleich neben der Mercedes-AMG GmbH. Vorteil: Ein direkter Technologie-Transfer der Rennwagen kann in die Entwicklung der AMG-Serienmodelle einfließen. Die Premiere der Straßenversion C 63 AMG ist auf der IAA 2007.
Mit der Entwicklung der AMG-Mercedes C-Klasse DTM starteten die Ingenieure im März 2006. Zunächst entstand ein Windkanalmodell im Maßstab 1:2 – Hintergrund: Ein wesentlicher Schwerpunkt der Entwicklungsarbeit lag auf der Aerodynamik. Teile wie Türen, Frontscheibe und Haube wurden neu gefertigt und der neuen Silhouette der C-Klasse angepasst. Der Motor wurde ebenso weiterentwickelt wie die Radaufhängung. Das Reglement grenzt aber die technischen Rahmenbedingungen ein: 4,0-Liter V8-Motor mit 90 Grad Zylinderwinkel und vier Ventile pro Zylinder. Die Leistung liegt wegen des vorgeschriebenen Luftmengenbegrenzers bei 470 PS, das maximale Drehmoment ist mit 500 Nm erreicht.
Die Mercedes-Benz Mannschaft für die DTM 2007 besteht wie im Vorjahr aus einer Fahrerin und neuen Fahrern. Angeführt wird der Kader vom fünfmaligen DTM-Champion und Titelverteidiger Bernd Schneider. „Ob ich Jäger oder gejagter bin, der Druck ist immer gleich und ich kenne diesen seit vielen Jahren. Mein Ziel heißt, meinen Titel zu verteidigen“, sagt 42-jährige Profi-Rennfahrer Schneider. Den Anspruch den DTM-Titel 2007 zu gewinnen, haben auch die Mercedes-Kollegen Mika Häkkinen (38), Ex-Formel 1-Weltmeister, und die beiden Joungster Bruno Sprengler (23) und Jamie Green (24), die auch eine neue AMG-Mercedes C-Klasse steuern. Neu im Mercedes-Benz Fahrerteam sind Paul di Resta (20), Meister der Formel 3 Euroserie 2006, der in der Mercedes-Benz Nachwuchsförderung seine Chance erhält und jüngster Pilot im Feld ist. Ein „alter“ Bekannter ist wieder dabei: Gary Paffett (26), DTM-Meister 2005 und Formel 1-Testfahrer bei McLaren Mercedes. „Nach einem Jahr Pause bin ich auf den ersten Vergleich in Hockenheim mit den alten und neuen Gegnern sehr gespannt“, freut sich der Engländer.
Alle neuen DTM-Tourenwagen, also auch die AMG-Mercedes C-Klasse von Schneider, Häkkinen, Spengler und Green mit einem Gewicht von 1070 kg. Die Jahreswagen AMG-Mercedes C-Klasse 2006 von Paffett, Alexandros Margaritis (22), Daniel la Rosa (21) und Mathias Lauda (26) sind 1060 kg schwer sowie die 2005er Autos von Susie Stoddart und Paul de Resta sind 1040 kg leicht.
„Größe Sprünge kann man in der DTM wegen des engen Reglements nicht machen. Umso erstaunlicher ist es, dass man Jahr für Jahr immer noch etwas findet“, erklärt Ulrich Baretzky, Leiter Motorentechnik bei Audi Sport. Der 4,0-Liter V8-Motor konnte wie Audi versichert, ein weiteres Mal überarbeitet werden. Dabei bleiben die etwa 460 PS gleich, allerdings soll im 2007er A4 DTM über das gesamte Drehzahlband mehr Leistung und Drehmoment zur Verfügung stehen. Trotz dem engen DTM-Regelwerks hat der jüngste A4 DTM nur noch wenig mit dem Meisterauto von 2004 gemeinsam, betont Audi. Allerdings ist das Konzept der DTM-Autos nicht neu: Es sind reinrassige Rennwagen – Audi A4 DTM gleichermaßen wie der AMG-Mercedes C-Klasse – mit der jeweiligen Silhouette. Das Chassis besteht aus rund 28 Meter Stahlrohr, wie es auch im Flugzeugbau verwendet wird. Der Fahrer sitzt im A4 und C-Klasse nahezu in der Fahrzeugmitte in einer Kohlefaserzelle – die dem Monocoque eines Formel 1 ähnelt. Der optische Unterschied zwischen dem 2006er A4 DTM und dem 2007er Modell liegt an der geänderten Luftführung in der Front. Lohn der vielen Stunden im hauseigenen Windkanal. „Der 2007er A4 DTM generiert mehr Antrieb, hat jedoch gleichzeitig einen besseren cW-Wert“, versichert Wolfgang Appel, Leiter Fahrzeugtechnik bei Audi Sport.
Im 2007er Audi A4 DTM sind Mattias Ekström (28), Tom Kristensen (39), Timo Scheider (28) und Martin Tomczyk (25) unterwegs. Christian Abt (39) und die beiden Neuzugänge im Audi Team, Luca Luhr (27) und Mike Rockenfeller (23) – beides Ex-Porsche Werksfahrer – sitzen ebenso wie Alexandre Premat (24) in einem 2006er Audi A4 DTM. Die Audi-Werksfahrerin Vanina Ickx (32) und der Brite Adam Carroll steuern die beiden 2005er Audis. „Ich denke, dass der Mix aus routinierten Piloten und hungrigen Nachwuchsfahrern sehr guter ist und wir für die DTM 2007 fahrerisch hervorragend aufgestellt sind“, sagt Dr. Wolfgang Ullrich, Audi Motorsportchef, vor dem Saisonstart in Hockenheim. Auf „Stars“ haben die Ingolstädter in diesem Jahr verzichtet, nach dem abrupten Abgang von Ex-Formel 1-Rennfahrer Heinz-Harald Frentzen – der sich aber nie bei Audi richtig wohl zu fühlen schien – hat man 2007 ganz verzichtet.
(ar/pha)
geschrieben von veröffentlicht am 20.04.2007 aktualisiert am 20.04.2007
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