DTM-Titel Chancen noch offen

Die DTM-Premiere im französischen Dijon war ganz nach dem Geschmack der 26.000 Zuschauer – eine spärliche Kulisse, die aber tolle Aufholjagden, spektakuläre Boxenstopps und Tür-an-Tür-Duelle sahen. Beim 9. DTM-Lauf 2009 feierte der britische Mercedes-Benz-Piloten Gary Paffett seinen Sieg. Der 28-Jährige startete von Platz acht, kämpfte sich nach vorn und fuhr einen Großteil des Rennens als Zweiter hinter Audi-Pilot Mattias Ekström. Sechs Runden vor Schluss platzte bei Ekström der hintere linke Reifen, Paffett hatte freie Fahrt zum Sieg und verbuchte somit zehn wertvolle Punkte im Titelkampf.

Vier weitere Mercedes-Benz-Piloten auf den Plätzen machten einen tollen Fünffach-Erfolg der Stuttgarter perfekt. Der Schotte Paul Di Resta, Bruno Spengler aus Kanada, der Brite Jamie Green als bester Pilot eines 2008er-C-Klasse-Mercedes-AMG und „Neuling“ Ralf Schumacher kamen hinter dem Sieger Paffett ins Ziel. Für Schumacher war es die bisher beste Platzierung in der DTM. Audi-Fahrer Timo Scheider hatte bei der turbulenten DTM-Premiere im französischen Dijon einen kühlen Kopf bewahrt und mit Rang sechs drei wichtige Punkte gesammelt. Der Titelverteidiger geht ins Finale auf dem Hockenheimring mit einem Vorsprung von sieben Punkten auf Gary Paffett. Damit hat Scheider ein um fünf Punkte größeres Polster als vor einem Jahr, als er sich in Hockenheim mit einem Sieg seinen ersten DTM-Titel sicherte.

Das Finale auf dem Hockenheimring am 25. Oktober verspricht Spannung. So könnte Scheider als erster Fahrer nach DTM-Rekordchampion Bernd Schneider (Mercedes-Benz) den Titel verteidigen. Paffett würde sich im Falle des Gesamtsieges nach 2005 zum zweiten Mal in der Reihe der DTM-Champions wiederfinden. Allerdings ist Mercedes-Benz-Motorsportchef Norbert Haug für das Saisonfinale nicht zuversichtlich: „Ich bin nach wie vor der Ansicht, dass die Meisterschaft bereits für uns gelaufen ist. In Dijon haben wir einen Fünffachsieg eingefahren. Wir waren einfach cleverer, und die Konkurrenz musste Federn lassen. Es gehört immer auch dazu, dass man den Gegner am Limit fordert. Das haben wir getan. Für den Zuschauer ist es wunderbar, dass wir in Hockenheim ein offenes Rennen haben werden, und das ist mir das Wichtigste. Das ist sogar wichtiger als der Titelgewinn.“

In den letzten Runden mussten viele Fahrer das Tempo drastisch reduzieren, um auf der anspruchsvollen Strecke ohne Risiko über die Distanz zu kommen. So fuhren die ersten zwölf Fahrzeuge im Pulk innerhalb von nur sechs Sekunden über die Ziellinie. Dennoch hatte die meiste Zeit Audi mit Mattias Ekström bei der DTM-Premiere in Dijon die Nase vorne. Der von Platz vier gestartete Schwede übernahm dank einer guten Strategie des Audi Sport Teams in der 22. Runde die Führung und hielt in der Folge dem Druck von Gary Paffett im Mercedes-AMG stand. Ekström versuchte gleichzeitig, den in Dijon besonders stark belasteten linken Hinterreifen zu schonen. Doch das half nichts: Sieben Runden vor dem Ziel platzte der Reifen an Ekströms Audi.

Audi-Motorsportchef Wolfgang Ullrich nach dem Rennen: „Fünf Reifenschäden in einem Rennen sind nicht normal. Das hilft uns vor allem nicht beim Gewinnen einer Meisterschaft. Alle Autos waren auf dem gleichen Set-up und nach dem Warm-up gab es keinerlei Anzeichen für mögliche Probleme. Wir hatten heute eine sehr gute Pace, konnten sie aber nicht in Punkte umsetzen. Es war ein enttäuschendes Ergebnis für uns, aber Timo Scheider liegt in der Meisterschaft in Führung. Das ist wichtig. Nun wird es die Titelentscheidung beim Finale geben. Das ist gut für die Zuschauer.“

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