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„Du Papa, was ist denn ein Massif?“ Antworten Sie nicht vorschnell, wenn Ihre Kinder Sie das fragen? Denn was die meinen, ist alles andere als das Massiv – es geht meist um den Massif, ja, richtig, mit einem „f“ am Ende. Sie wissen es nicht? Dann verzweifeln Sie nicht, denn so geht es den meisten Eltern.
Fragen Sie nach. Vielleicht erfahren Sie dann, dass erst vor Kurzem Charly auf einem Massif gesichtet wurde. Genau, unser Charly, der ständig irgendeinen Unsinn anstellende Schimpanse von Fernseh-Tierarzt Dr Max Hennig. Mitten auf der Motorhaube habe er gesessen. Und da habe ganz groß „Massif“ draufgestanden.
Auch wenn „Unser Charly“ nicht gerade ihre Lieblingssendung sein sollte: Auf der Motorhaube – das kann doch nur bedeuten, dass der Massif ein Auto ist. Eine kurze Nachfrage wird mit einem zustimmenden „Ja“ beantwortet und Sie erfahren auch gleich, dass es sich offenbar um einen Geländewagen handelt. Aber einen, den bisher keines der Kinder auf der Straße gesehen hat. Vielleicht ist das ein extra für den Film gemachtes Auto, vermutet eines der fragenden Kinder. Sie bleiben die Antwort schuldig. Denn obwohl Sie die Autoszene eigentlich ganz gut kennen – mit dem Namen „Massif“ können Sie beim besten Willen nichts anfangen.
Da mischt sich der kleinere Bruder ins Gespräch ein. Er glaube, auch der Förster von Küblach in Forsthaus Falkenau fahre ein solches Auto – als Pick-up. Wenn Ihnen jetzt spontan in Erinnerung kommt, dass der doch immer mit einer G-Klasse von Mercedes unterwegs war, dann schweigen Sie. Die Erinnerung stimmt zwar, aber offensichtlich haben Sie die Sendung seit mehr als einem Jahr nicht mehr gesehen. Denn was Hardy Krüger jr. als Förster Stefan Leitner fährt, das ist tatsächlich ein Massif, auf dessen kleiner Ladefläche sein vierbeiniger Begleiter seinen Stammplatz hat.
Massif, Geländewagen – jetzt müssen Sie ein wenig Zeit gewinnen. Wie so oft, wenn die Antwort auf neugierige Kinderfragen schwerfällt, muss Google helfen. Und schnell sind Sie fündig. Nach ein paar Minuten wissen Sie nicht nur, dass der Massif ein seit gut einem Jahr angebotener Geländewagen ist, sondern auch, dass er von Iveco gebaut wird. Das allerdings ist eine Automarke, mit der Sie nichts anfangen können. Noch einmal muss Goggle helfen. Iveco, Nutzfahrzeughersteller, Fiat-Konzern – all das ist neu für Sie. Aber immerhin, nun sind Sie ein wenig gerüstet für das weitere Fragespiel. Und als Sie mehr beiläufig fragen, ob der Massif vielleicht ein Iveco sein könnte, wird Ihnen das massiv bestätigt. Ja, richtig, Iveco, das stehe ganz groß auf dem Kühlergrill. Na also!
Doch nur für einen Sekundenbruchteil können Sie sich über diesen Punktgewinn freuen. Denn schon kommt die nächste Frage. Du Papa, ich finde, der Massif sieht irgendwie aus wie diese englischen Geländewagen, diese Land Rover – ist der Massif vielleicht ein Verwandter von denen. Dieser Gedanke war Ihnen auch gerade beim Googeln gekommen. Denn der Massif sah auf den Bildern vor allem von der Seite und von hinten wirklich so aus, wie der Ihnen nicht ganz unbekannte Land Rover Defender. Ja, genau genommen schien er geradezu ein Zwilling von dem zu sein – aber mit einer viel runderen Front. Ja, wahrscheinlich, meinen Sie – und der Sohn, der das schon lange vermutet hatte, fühlt sich bestätigt und ist eine Sekunde später weg, als sein Freund klingelt.
Sie nutzen die Zeit. Denn der Freund ist ein echter Autofan. Selbst neugierig geworden, googeln Sie weiter, und da offenbart sich eine geradezu spannende Geschichte. Denn der Iveco Massif und der Land Rover Defender haben tatsächlich die gleichen Gene. Und die spanische Firma Santana, erfahren Sie, die heute den Massif baut, hat über mehr als fünf Jahrzehnte in Lizenz Land Rover gebaut.
Plötzlich erinnern Sie sich, dass Sie sich vor Jahren in Spanien über Land Rover gewundert haben, die alle Santana hießen. 2002 wurde Iveco Motorenlieferant für Santana, und gemeinsam entwickelte man schließlich den Massif, der aber nicht mehr als Santana, sondern erstmals unter der Marke Iveco vertrieben wird. Dreiliter-Turbodiesel mit 146 und 176 PS, bulliges Drehmoment, klassischer Starrachser, Giugiaro-Design, Station ab 30.740 Euro. – Sie werden den Kindern keine Antwort mehr schuldig bleiben.
Da kommt ihr Sohn plötzlich ganz aufgeregt hereingerannt und will wissen, ob ein Massiv wirklich ein Gebirge sei, wie sein Freund Lukas behaupte. Ja, mit einem „v“ am Ende sei es tatsächlich ein Gebirge. Und wenn man es mit einem „f“ schreibe, hakt er nach. Dann sei es – und in diesem Augenblick fällt Ihnen spontan das „Massif Central“ ein und Sie zögern einen Moment – ja, dann sei es auch ein Gebirge. Aber nur in Frankreich, fügen Sie an. Sie spüren die Enttäuschung, als ihr Sohn völlig verunsichert fragt, ob ein Massif denn nicht auch ein ziemlich unbekanntes Auto sei. Aber natürlich, beruhigen Sie ihn: „Dann, wenn es ein Iveco ist!“
geschrieben von auto.de/(automobilreport.com/ar/Ingo von Dahlern) veröffentlicht am 21.12.2009 aktualisiert am 21.12.2009
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Gast auto.de
Dezember 20, 2009 um 7:58 am Uhrein eigentlich zu langatmiger Artikel, aber sonst gut.