Ducati vor Valencia: Viel Emotion in Rot

(adrivo.com) In Valencia wird Loris Capirossi Ducati Adieu sagen und Casey Stoner hat die Chance, sich wieder in die Rekordbücher einzutragen.

Es wird viel Emotion bei Ducati mitschwingen, wenn es am kommenden Wochenende in Valencia zum Saisonfinale geht. Da ist der Ort an sich, wo das Team im Vorjahr den ersten Doppelsieg geholt hat, dann gibt es die Chance, dass Casey Stoner seinen elften Sieg des Jahres holt und damit mit Valentino Rossi und Giacomo Agostini in den Rekordbüchern gleichzieht – alleiniger Führender wird Mick Doohan mit zwölf Saisonsiegen bleiben. Zudem kann Stoner mit einem Sieg den Punkterekord von Valentino Rossi übertreffen, der momentan bei 367 steht; Stoner hält bei 347. Und dann ist da noch der Abschied von Loris Capirossi, der die Mannschaft nach fünf Jahren verlässt, in denen er sehr viel zum Aufstieg des Teams beigetragen hat.

„Es ist mein letztes Rennen für dieses Team nach fünf unglaublichen Jahren. Voriges Jahr hatten wir hier ein tolles Wochenende – ich wurde Zweiter und Troy [Bayliss] gewann das Rennen für das Team. Ich hoffe, dass wir so etwas Ähnliches wieder schaffen“, sagt Capirossi vor seinem Ducati-Finale. Der Italiener weiß jetzt schon, dass es für ihn sehr emotional werden wird, denn er hat tolle Erinnerungen an die vergangenen fünf Jahre. „Es gab natürlich auch schwere Zeiten, aber es sind die guten Zeiten, an die ich mich erinnern will: der erste Podestplatz für Ducati bei unserem ersten gemeinsamen Rennen in Suzuka im April 2003, dann der erste Ducati-Sieg in Catalunya im Juni 2003 und auch mein Sieges-Hattrick in Motegi über die vergangenen drei Jahre. Unglaubliche Erinnerungen“, erzählt Capirossi.

Auch aus diesem Grund will er seine Zusammenarbeit mit dem Team so gut wie möglich beenden. Einfache Aufgabe erwartet er sich aber keine. „Valencia ist auf einer MotoGP-Maschine eine recht harte Strecke – langsam und eng. Es ist also harte Arbeit.“ Um die Arbeit zu erleichtern, will er am Motor und dem Chassis arbeiten, damit er die beste Leistung aus der Maschine holt und wieder ähnlich gut unterwegs sein kann wie auf Phillip Island und in Motegi. Nach dem Sonntag heißt es dann aber Abschied nehmen, denn ab kommender Woche wird Capirossi bereits auf der Suzuki Platz nehmen, um die Maschine für die kommende Saison zu testen.

Für Casey Stoner bildet Valencia den Abschluss einer starken Saison, die er nach wie vor als wahr gewordenen Traum bezeichnet. „Die Weltmeisterschaft mag schon erledigt sein, aber ich brauche nicht mehr Motivation als ein Rennwochenende. Jedes Rennen ist für mich so wichtig wie die anderen, also gehen wir jedes Mal da raus und versuchen, zu gewinnen“, erklärt der Australier. Als einzigen Unterschied sieht er nun, dass er entspannter an die Angelegenheit herangeht und mehr Vertrauen in seine Fähigkeiten hat. „Valencia sieht sehr langsam und eng aus, ist aber überraschend flüssig. Ich habe es dort immer genossen. Ich hatte dort meinen ersten GP-Sieg [2003 in der 125er-Klasse]. Ich hatte dort also gute Ergebnisse aber auch schlechte“, erinnert sich Stoner.

Außerdem war Valencia der Ort, an dem der Australier zum ersten Mal die Ducati getestet hat. Im vergangenen November war man schnell unterwegs, weswegen er auf die damals gewonnenen Erkenntnisse baut. „Es gibt viele Kurven im zweiten und dritten Gang, wie auf den meisten Strecken. Hier haben die meisten Kurven aber den richtigen Winkel und sind überhöht, also kann man sich da rein treiben lassen und viel Kurvengeschwindigkeit nutzen“, meint Stoner. Seiner Meinung nach hilft das beim Schalten, da man abgesehen von den Geraden eigentlich nur zwei Gänge verwendet. „Es ist als leicht, das Setup hinzukriegen. Es geht nur darum, die Brems- und Einlenkpunkte richtig zu haben und im richtigen Moment das Gas aufzudrehen.“

© adrivo Sportpresse GmbH

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