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Die tatsächlichen Spritverbräuche von Pkw liegen laut der Deutschen Umwelthilfe (DUH) bis zu 42 Prozent über den nach der EU-Norm ermittelten und in den technischen Datenblättern ausgewiesenen Angaben.
Weil die EU-Norm zur Messung des Spritverbrauchs den Fahrzeugherstellern das Tricksen erlaubt, steigt die Differenz zwischen den in den Datenblättern genannten und dem tatsächlichen Werten und damit auch dem Kohlendioxidausstoß. Das geht aus einer Auswertung der Daten des ADAC Eco-Tests hervor. Der Automobilclub hat inzwischen 144 Modelle mit eigenen, den Verkehrsalltag widerspiegelnden Kriterien bewertet. Diese Zahlen hat die DUH mit den Herstellerangaben verglichen und dabei bei 84 Fahrzeugtypen Abweichungen von mehr als zehn Prozent festgestellt (www.l.duh.de/tyfat).
Das Modell mit einem 84 kW/115 PS starkem 1,6-Liter-Turbodiesel verbrauchte 4,83 Liter statt der vom Hersteller genannten 3,4 Liter je 100 Kilometer und lag damit 42 Prozent über dem Norm-Wert. 52 Pkw schlucken zwischen einem und neun Prozent mehr als angegeben, nur acht Fahrzeuge verbrauchen so viel wie angegeben oder sogar weniger. Die DUH fordert deshalb den Gesetzgeber auf, gegen die teilweise eklatante Verbrauchertäuschung vorzugehen. Unter anderem schlägt die Umwelthilfe vor, das Kraftfahrtbundesamt (KBA) bei auffälligen Abweichungen zwischen Norm- und Realverbräuchen zu eigenen Nachprüfungen eines für Testzwecke aus dem Markt entnommenen Fahrzeugs zu verpflichten.
Die teilweise eklatanten Unterschiede sind damit zu erklären, dass die Prüfvorschriften den Fahrzeugherstellern Spielraum für Manipulationen lassen. Die DUH zitiert einen Experten, dem zufolge die Bordcomputer neuer Pkw erkennen, dass sich das Fahrzeug im Test auf einem Rollenprüfstand befindet, und deshalb für die Dauer der Prüfung in einen „optimierten“ Betriebsmodus schalten. Ein anderer Trick sei das Abkoppeln der Lichtmaschine, so dass der Kraftstoffverbrauch für das Aufladen der Batterie wegfällt: „Auf der Straße würde ein solches Fahrzeug nach kurzer Zeit den Einsatz verweigern.“ Auch mit stark erhöhtem Luftdruck in besonders rollwiderstandsarmen Spezialreifen lasse sich der Verbrauchswert schönen, und manche Hersteller würden sogar das Gewicht von Ausstattungselementen optimieren oder sie ausbauen, und Kühlergrill wie auch Türschlitze verkleben, um die Aerodynamik zu verbessern.
geschrieben von auto.de/(gfm/mid) veröffentlicht am 14.05.2013 aktualisiert am 14.05.2013
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