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DUH klagt gegen irreführende Werbung für Mercedes S-Klasse

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Die Daimler AG gibt bei der Werbung für zwei neue S-Klasse-Modelle niedrigere CO2-Emissionen und bessere Energieeffizienzklassen an als diese real erreichen. Dagegen klagt die Deutsche Umwelthilfe (DUH) vor dem Landgericht Stuttgart.

Unter der Parole „Vision erfüllt“ bewirbt Mercedes derzeit in überregionalen Zeitungen und Zeitschriften, auf Großdisplays und in elektronischen Medien die neue S-Klasse. Für alle Modelle verspricht der Stuttgarter Autobauer CO2-Emissionen von maximal 213 g/km beziehungsweise 225 g/km und Einstufungen in günstige Energieeffizienzklassen von D bis A. Tatsächlich erreicht das durstigste S-Klasse-Modell S 63 AMG 4Matic in der Langversion nur die Energieeffizienzklasse F. Seine offiziellen kombinierten CO2-Emissionen liegen mit 242 g CO2/km um bis zu 11,3 Prozent höher als die Werbung in den Medien suggeriert. Das gleiche gilt für den S 63 AMG, der nur die Energieeffizienzklasse E erreicht und dessen offizielle kombinierte CO2-Emissionen mit 237 g CO2/km um bis zu 11,1 Prozent höher ausfallen als angegeben.

„Die Kreativität der deutschen Autobauer, den Verbraucher bezüglich der tatsächlichen Energieeffizienzklassen und Spritverbräuche zu täuschen, kennt offensichtlich keine Grenzen. Nachdem VW vor einigen Jahren kurzerhand eine eigene zusätzliche Energieeffizienzklasse erfand, um beim Spritverbrauch nicht ganz so schlecht dazustehen, schönt Daimler jetzt die Angaben zur Energieeffizienz um gleich zwei Effizienzklassen“, erklärt DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch.

Die DUH hatte die Daimler AG zunächst aufgefordert, es zukünftig zu unterlassen, „für Neufahrzeuge unter Angabe unzutreffender Energieeffizienzklassen zu werben, und bei Angabe der Bandbreite der Energieeffizienzklassen die jeweils schlechteste Energieeffizienzklasse falsch anzugeben.“ Darüber hinaus forderte die DUH, der Konzern möge es künftig unterlassen, „bei der Bewerbung von Neufahrzeugen falsche Kraftstoffverbräuche und CO2-Emissionen anzugeben.“

Während der ertappte Volkswagen-Konzern seinerzeit umgehend alle falschen Angaben korrigierte, versucht Daimler im aktuellen Fall mit einem, nach Ansicht der DUH durchsichtigen und nachweislich unkorrekten Argument seine falsche Werbung zu verteidigen: Zum Zeitpunkt des Druckunterlagenschlusses für die Werbemittel, teilte das Unternehmen mit, hätten die Emissions- und Spritverbrauchswerte für die beiden PS-stärksten S-Klasse Modelle noch nicht vorgelegen. Seine Verbrauchertäuschung setzt der Autokonzern auch in dieser Woche mit großflächigen Anzeigen unverändert fort. Nachdem sich die Daimler AG weigerte, die irreführende Werbung sofort zu stoppen und auch keine strafbewehrte Unterlassungserklärung abgab, reicht die DUH als klageberechtigter Umwelt- und Verbraucherschutzverband nun Klage beim zuständigen Landgericht Stuttgart ein.

Somit büßt die hochgelobte neue S-Klasse den ersten Glanz ein. Eigentlich kein Wunder, die vom Hersteller zum „besten Auto der Welt“ hochgehypte Luxuslimousine bietet zum Marktstart ausschließlich Antriebstechnik der Vorgänger-Generation, auf deren Plattform sie letztendlich basiert. Zukunftsweisende Hybrid-Antriebe sind für die neue S-Klasse derzeit ebenso wenig verfügbar, wie eine moderne spritsparende und damit emissionssenkende Achtgangautomatik für die Kraftübertragung.

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