Durch den Winter mit einem Youngtimer

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Fahrer von Autos mit Saisonkennzeichen streift in diesen Tagen die Wehmut. Noch ein paar schöne Oktobertage und dann beginnt in den meisten Fällen zum 1. November der Winterschlaf für Cabrios, Sportler und Coupés. Die Zeit bis zum Frühjahr könnte ein preiswerter Youngtimer vertreiben. Für 2 000 Euro gibt es da praktisch in jeder Klasse etwas.

Zugegeben, eine Garage, eine Grundausstattung an Werkzeug und ein Schuss Autoverrücktheit sollten vorhanden sein, wenn ein Youngtimer die Rolle des Winterautos übernehmen soll. Wenn Experten vom TÜV oder die Kfz-Sachverständigen-Organisation „Classic Data“ den Kandidaten für rund 150 Euro prüft und für einsatztauglich befinden, stehen die Chancen zudem gut, das Wintermobil im Frühjahr wieder gut zu verkaufen.

Bei „Classic Data“ werten ein Dutzend Spezialisten in der Bochumer Zentrale und 407 Sachverständigenbüros landesweit zigtausende Halterwechsel jedes Jahr aus und generieren aus diesem Datenfundus ihre Preisnotierungen. Wenn das Auto problemlos den Alltag ohne große Investition in Reparaturen meistern soll, dann ist der sogenannte „Zustand 3“ Grundvoraussetzung. Den definieren die Spezialisten folgendermaßen: „Gebrauchter Zustand. Fahrzeuge ohne größere technische und optische Mängel, voll fahrbereit und verkehrssicher. Keine Durchrostungen. Keine sofortigen Arbeiten erforderlich.“ Natürlich geht es noch besser. „Zustand 2“ trifft zu auf Autos „in gutem Zustand, mängelfrei, aber mit leichten Gebrauchtspuren“. Ein „Einer-Auto“ ist schließlich ein „perfekt restauriertes Spitzenfahrzeug wie neu (oder besser)“. „Zustand 4“ betrifft dagegen die Rostlauben und sind „nur eingeschränkt fahrbereit“.

Bei den Kleinwagen eröffnet eine Investitionsbereitschaft von 2 000 Euro nicht gerade einen riesigen Fundus an Autos mit ruhmreicher Geschichte und Kultpotenzial. Da wäre höchstens der Fiat Panda. „Die tolle Kiste“ praktizierte ab den frühen Achtzigern den automobilen Minimalismus als Tugend. Exemplare der Jahrgänge 1981 bis 1987 im Zustand 3 sind ab 800 Euro verfügbar. Das Budget erlaubt sogar die Investition in einen Panda mit dem Zustand 2. Sie sind für rund 1 500 Euro zu haben. Die Motoren leisten zwischen 22 kW/30 PS und 33 kW/45 PS. Ab Jahrgang 1987 sind Modelle mit Benzineinspritzung und Katalysator verfügbar. Die Unterhaltskosten eines Pandas sind zudem schwerlich zu unterbieten. Nicht wesentlich teurer kommt ein VW Polo C/CL/GL/GT oder Fox der Baujahre 1983 bis 1990. Für einen Vertreter des Zustands drei reichen bereits 800 Euro. Mit etwa 1 800 Euro für einen Polo in dem Zustand zwei ist das Sorglos-Paket für den kommenden Winter geradezu programmiert.

Bei den Kompakten sieht es besser aus. Alleine der Golf II von 1983 bis 1992 stellt noch einen fast unerschöpflichen Fundus bereit. 700 Euro bis 1 000 Euro kosten die „Dreier“, die in unterschiedlichsten Motorisierungen von 40 kW/55 PS bis 66 kW/90 PS und Ausstattungspakete zur Verfügung stehen. Für rund 1 600 Euro darf es sogar ein Golf GTI II der Jahre 1984 bis 1987 sein. Ab 1986 bot VW auch Versionen mit Katalysator für den Volkssportler an. Der Achtventiler mit Abgasreinigung leistete 79 kW/107 PS, der 16-Ventiler 79 kW/129 PS. Ähnlich kopfstark und vielfältig treten im selben Preissegment die Kadetten von Opel und der Escort von Ford an. Exotischer darf’s in der Klasse in Gestalt eines Honda Civic sein. 1,5i-Modelle mit 66 kW/90 PS der Jahrgänge 1989 bis 1991 wechseln im Zustand 2 für rund 1 800 Euro den Besitzer, für einen „Dreier“ reichen bereits 800 Euro.

Die Mittelklasse bietet für einen 2 000-Euro-Etat die größte Auswahl. Ein Audi 100 aus den Jahrgängen 1984 bis 1988 wechselt im Zustand 3 für rund 1 600 Euro den Besitzer. Das war das rundliche Modell mit dem Weltrekord-cW-Wert von 0,3 und der ersten vollverzinkten Autokarosserie. Ab 1987 ist der Katalysator schon verbreitet. Für Mutige mit lockerer Einstellung zu Unterhaltsverpflichtungen ist sogar eine Turboversion mit 121 kW/165 PS verfügbar. BMWs der 3er-Reihe aus den Jahren 1983 bis 1991 sind im Zustand 3 für rund 1 900 Euro zu haben. 2 000 Euro erschließen bereits die Welt eines BMW 5er von 1981 bis 1987. Auch der Blick auf den Stern über dem Kühler bei der Ausfahrt ist in der 2 000-Euro-Klasse möglich. Ein Mercedes 200 von 1989 oder 1990 mit 77 kW/105 PS tritt im Zustand 3 für rund 1 700 Euro an. Der Diesel mit 53 kW/72 PS ist schon für 1 400 Euro zu haben. Ein 230 E als Kombi aus den Jahren 1985 bis 1989 mit 100 kW/136 PS im Zustand 3 passt ebenfalls noch in das Budget von 2 000 Euro.

Für zwei Tausender darf es nicht zuletzt auch sportlich abgehen. Ein Audi Coupe von 1990, 1991 oder 1992 mit 85 kW/115 PS ist im Zustand 4 für rund 1 900 Euro verfügbar. Der zweitürige Audi verfügt ebenso über einen Kat wie ein Opel Calibra 2.0i mit gleicher Motorleistung der Jahrgänge 1990 bis 1996. Für das Coupé aus Rüsselheim notiert „Classic Data“ im Zustand 2 rund 1 800 Euro.

Bei der Suche nach günstigen Youngtimern für den Winter bieten nicht zuletzt einschlägige Fachzeitschriften Orientierung, die Preisnotierungen auf Basis von „Classic Data“ veröffentlichen. So enthält die Ausgabe 11/November von „Auto Bild Classic“ eine herausnehmbare Taschenbroschüre mit 5 000 Preisen und Tipps für den Kauf. „Motor Klassik“ veröffentlicht in jeder Ausgabe eine umfangreiche Übersicht über Preise von Old- und Youngtimern.

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Gast auto.de

Oktober 4, 2013 um 11:32 am Uhr

Produktspot: der neue BMW 3er Touring

Sehr, sehr schlecht. Im Spot wird der alte 3er gezeigt !!!

MfG
Gerd Bultmann

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