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Nach Bosch und Continental wagt sich nun auch der Automobil-Zulieferer Brose auf den E-Bikes-Markt und präsentiert einige Wochen vor der Leitmesse Eurobike (27. – 30. August) in Friedrichshafen seinen frisch entwickelten Antrieb. Wie bei Bosch dient auch bei Brose ein Lenkungsmotor als Basis für die elektrische Muskelunterstützung.
Dank des Einsatzes von Magnesium und Aluminium konnte ein Kilo Gewicht gespart werden, sodass der Antrieb nur 3,4 Kilogramm wiegt. Bei den nicht gerade als Leichtgewichten bekannten E-Bikes macht sich dies deutlich bemerkbar. Zudem erfolgt die Trittunterstützung so gut wie lautlos und vibrationsfrei. Ein erster, im vergangenen Jahr von der Edelmanufaktur Rotwild vorgestellter Prototyp brachte gerade 18 Kilogramm auf die Waage – ein für E-Mountainbikes sehr guter Wert. In diesem Jahr wird das All Mountain R. Q. 1, bei dem der in den Rahmen integrierte Mittelmotor erst auf den zweiten Blick auffällt, in den Handel gehen. Gleichzeitig werden auch die Marken Bulls und Pegasus Modelle mit dem Brose-Antrieb auf den Markt bringen. Weitere Hersteller werden ihre Räder mit dem neuen Antrieb erst auf der Eurobike vorstellen. „Wir bieten den Herstellern die Möglichkeit, die Antriebseinheit individuell anzupassen. Dazu gehört auch ein jeweils eigenes Coverdesign nach den Wünschen des Herstellers“, erklärt Marco Klimmt aus dem Brose-Vertrieb.
Wie bei Bosch und den anderen Mitbewerbern bietet auch Brose ein Komplettpaket aus Antrieb, Akku und Display an. Das soll eine harmonische und kraftvolle Fahrleistung ermöglichen. Im Gegensatz zu anderen Antrieben können beim Brose-Antrieb außerdem zwei Standard-Kettenblätter montiert werden, um so zunächst den Ansprüchen sportlicher Fahrer gerecht zu werden. Für diese Zielgruppe sprechen auch die technischen Daten. Der Motor besitzt eine Spitzenleistung von 600 Watt und bringt ein Drehmoment von 90 Nm an die Kurbel. Später sollen auch die unteren Segmente bedient werden.
Die fränkische Familienfirma, die vor allem für ihre Elektromotoren in Pkw bekannt ist, setzt darauf, dass sich die E-Bikes in Zukunft auch im sportlichen Bereich durchsetzen werden. Das Unternehmen, so Bereichsleiter Christoph Bantle, will das E-Bike aus der „Seniorennische“ holen und vor allem jüngere Kunden anziehen. „Wir wollen der Porsche unter den E-Bike-Anbietern sein.“
Zwar war das Wachstum bei den elektrisch unterstützten Rädern in den vergangenen Jahren nicht mehr ganz so stürmisch, doch steigen die Absatzzahlen kontinuierlich im zweistelligen Prozentbereich. Im vergangenen Jahr wurden allein in Deutschland 410.000 E-Bikes abgesetzt und Marktbeobachter schätzen, dass gegen Ende des Jahrzehnts jedes zweite verkaufte Fahrrad über den elektrisch erzeugten Rückenwind verfügen wird. Bis 2018, so das ehrgeizige Ziel, will sich Brose einen Marktanteil von 20 Prozent in Europa sichern – das wären dann rund eine Million Antriebseinheiten.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 22.07.2014 aktualisiert am 22.07.2014
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