Ihre persönliche Autoberatung
0800 - 40 30 182
Der Brand eines E-Mobils in den USA schürt die Sicherheitsbedenken vieler Elektroauto-Skeptiker. Ein Amateurvideo auf Youtube zeigt die E-Limousine Model S des amerikanischen Herstellers Tesla, aus der nach einem Unfall hohe Flammen schlagen. Das Unternehmen hat den Vorfall bestätigt, spricht aber von einem Einzelfall. Autofahrer sind verunsichert: Ist ein Elektroauto gefährlicher als ein Fahrzeug mit herkömmlichem Antrieb?
Nein, sagen Experten, die es wissen müssen: Der ADAC hat selbst schon Elektro- und Hybridfahrzeuge verschiedenen Crashtests unterzogen. „Unsere Tests haben ergeben, dass diese Fahrzeuge sicher sind, und zwar sowohl im Frontal-, Seiten- als auch im Heckcrash“, so der Automobilclub. Aber auch das in den USA in Flammen aufgegangene Model S hatte Bestwerte der US-Verkehrssicherheitsbehörde bekommen. Die Elektro-Limousine hatte den Angaben des Unternehmens zufolge vor dem Brand ein Metallteil überfahren, das ein großes Loch in den Unterboden riss.
Die genauen Umstände des Feuers werden derzeit noch untersucht. Eine Möglichkeit ist, dass in der Folge des Unfalls ein Kurzschluss einen Schmorbrand in einem Batteriepack ausgelöst hat, so die ADAC-Experten. „Kurzschlüsse können aber immer passieren, wenn eine energieführende Leitung beschädigt wird“, so ADAC-Sprecher Christian Buric. Eben auch in einem Wagen mit Verbrennungsmotor. „Eine 100-prozentige Sicherheit gibt es in keinem Auto.“ Nach derzeitigem[foto id=“485538″ size=“small“ position=“right“] Stand sei ein Elektroauto nicht gefährlicher als ein herkömmliches Fahrzeug, betont Buric.
Zwar laufen bei Hybrid -und Elektrofahrzeugen bis zu 650 Volt Spannung durch die Leitungen – zum Vergleich: Aus einer normalen Steckdose kommen 230 Volt – aber im Falle eines Crashs muss das E-Mobil über den Unfallschutzschalter sein Hochvoltsystem herunterfahren. Im jüngsten Fall in Amerika hat das Fahrzeug gut reagiert: Der Tesla hatte seinen Fahrer aufgefordert das Auto abzustellen und schnell auszusteigen.
Auf dem Video, das das brennende Auto in den USA zeigt, halten die Feuerwehrleute Abstand. In Deutschland wäre das Bild wohl ähnlich: Zwar gibt es offenbar keine flächendeckenden Schulungen in Sachen Elektroauto für Feuerwehrleute. Würde es aber hierzulande zum Brand eines E-Mobils kommen, wären die Retter mitnichten hilflos. Sie würden ihre Erfahrungen aus anderen Bereichen übertragen: „Die Feuerwehrleute wissen, wie sie sich bei einem Elektrobrand zu verhalten haben“, sagt Oliver Lederle, Leiter der Landesfeuerwehrschule Schleswig-Holstein. „Stellen sie fest, das Feuer fällt in diese Kategorie, verhalten sie sich genauso wie beispielsweise bei einem Trafobrand.“ Heißt: Wasser ist das Löschmittel der Wahl und beim Löschen wird Abstand gehalten, damit es nicht zu einem Spannungsüberschlag kommt.
Im Alltag hilft den Rettern auch die Rettungskarte weiter, das Neuland der alternativen Antriebe zu betreten: Das technische Datenblatt zeigt zum Beispiel detailliert, wo die elektrischen Leitungen verlaufen und wo die Feuerwehrleute die Karosserie gefahrlos aufschneiden können. Automobilclubs empfehlen nicht nur Fahrern von Elektroautos, sondern auch von herkömmlichen Fahrzeugen, die Rettungskarte ihres Modells hinter der Fahrersonnenblende zu deponieren. Denn die Technik eines modernen Autos ist heute sehr komplex.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 08.10.2013 aktualisiert am 08.10.2013
Auf auto.de finden Sie täglich aktuelle Nachrichten rund ums Auto. All das gibt es auch als Newsletter - bequem per E-Mail direkt in Ihr Postfach. Sie können den täglichen Überblick zu den aktuellen Nachrichten kostenlos abonnieren und sind so immer sofort informiert.