Ecclestone kritisiert Rennstewards: Die FIA sollte sich raushalten

(adrivo.com) Spionagethemen beherrschten das F1-Jahr 2007. Für Bernie Ecclestone sind viele Probleme hausgemacht.

In der guten alten Zeit war alles besser. Auch Bernie Ecclestone gesteht, dass er gerne über die tolle Vergangenheit, die alte Formel 1 spricht, die aber nicht immer so toll und gut war. „Aber wenigstens haben wir damals unsere Probleme intern gelöst“, betont der F1-Boss im Interview mit der . „Heute hat jedes Team fünf Anwälte, drei Ärzte, zwei Masseure und einen Psychologen. Wenn sich die Gelegenheit bietet, Ärger zu produzieren, dann produzieren sie ihn. Ohne all diese Leute würden sich die Teams auch nicht auf so viele Konflikte einlassen.“

Die Saison 2007 war voller Konflikte und ist es noch immer. Mittlerweile werden Rennergebnisse immer öfter erst am Sonntagabend oder gar in den Wochen danach vor dem Berufungsgericht entschieden, sogar der WM-Titel war einige Wochen nur provisorisch vergeben. Das schade der Formel 1 immens, so Ecclestone. „Ich verstehe sowieso nicht, warum die Sportkommissare so lange für ihre Arbeit brauchen.“ Man sollte ihnen ein Zeitlimit setzen, schlägt er vor. „Du hast eine Stunde Zeit, einen Protest einzureichen, und sie haben eine Stunde Zeit, darüber zu entscheiden.“ Mitternächtliche Strafe wie für Michael Schumacher in Monaco 2006 würden damit der Vergangenheit angehören.

Auch in der Vergangenheit gab es schon Spionage, nur wurde damals noch nicht über Copyshops und weißes Pulver diskutiert. Für Ecclestone steht fest: die FIA sollte sich aus den Spionagefälle heraushalten. „Das ist eine Sache für die Polizei und Strafrichter“, so der F1-Boss. „Die haben viel bessere Methoden die Wahrheit herauszufinden. Ich habe zu Ron Dennis gesagt, als es erste Informationen über den Fall Stepney gab: Geh zur Polizei und sage ihnen, dass du im Haus einen Angestellten hast, der gestohlenes Material erhalten oder gekauft hat. Hätte er diesen Weg bestritten, wäre uns und ihm viel erspart geblieben.“ Ecclestone glaubt sogar, dass man den ganzen Ärger hätte abwenden können, wenn sich Dennis und Jean Todt sofort an einen Tisch gesetzt hätten.

So muss McLaren weiter zittern. Denn noch läuft die Untersuchung des 2008er Boliden. Sollte die FIA entdecken, dass für diesen Ferrari-Informationen verwendet wurden, droht McLaren eine neuerliche Bestrafung. „Ich will es nicht hoffen, aber auszuschließen ist das nicht“, sagt Ecclestone. Das gleiche gilt für Renault, die in die zweite Spionageaffäre des Jahres verwickelt sind. „Der Unterschied ist nach meinem Wissen der, dass im Fall von McLaren Information beinahe auf stündlicher Basis von einer Person zu McLaren geflossen ist. Bei Renault hat einer einfach einen ganzen Berg Zeichnungen mitgebracht und das war’s.“ Eines haben beide gemeinsam: man wird keinen direkten Einfluss auf das Auto nachweisen können.

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