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Großes Potenzial für zahlreiche Anwendungen im Automobilbau und für die vernetzte Mobilität messen die Experten der Informationstechnischen Gesellschaft dem Echtzeit-Internet bei. Diese auch „taktiles Internet“ genannte Technik beschleunigt voraussichtlich ab 2020 den Datenaustausch zwischen Fahrzeugen. Auch der Informationsaustausch zwischen Fahrzeugen und Infrastruktur-Komponenten wird als ideale Ergänzung zur Sensorik gesehen, die sich in Fahrzeugen befindet. Damit kann das nicht sichtbare Umfeld von Fahrzeugen, etwa im Bereich von Kreuzungen und Kurven erfasst werden.
Auch für das hochautomatisierte Fahren ist eine zuverlässige und präzise Umfeld-Erfassung ein wichtiger Beitrag. Dabei müssen die Informationen sehr schnell übertragen werden. Damit das gelingt, ist die Weiterentwicklung des Internets eine wichtige Voraussetzung. „Das taktile Internet ist jedoch keine fixe Vision“, erläutert Prof. Dr.-Ing. Gerhard Fettweis im Rahmen der CeBIT. „Es wird in der Industrie breit abgestützt und wird die Automobiltechnik dramatisch beeinflussen.
„Für das Echtzeit-Internet ist nicht allein eine hohe Bandbreite erforderlich. 50 Mbps oder 100 Mbps über VDSL oder Kabelnetze sind heute keine Seltenheit mehr, doch für künftige Anwendungen ist über die Bandbreite hinaus eine weitaus niedrigere Reaktionszeit erforderlich. Deutlich unter zehn Millisekunden sind die Anforderung für das taktile Internet. Derzeit erreichen typische nationale Antwortzeiten im Festnetz nur zehn ms bis 60 ms, LTE-Mobilfunknetze liegen bei 25 ms bis 40 ms. „Physikalisch und technisch ist eine Reaktionszeit von 1 ms nachweislich machbar“, so Fettweis. Das ist eine Chance für Deutschland und Europa.
Deutschland kann die Entwicklung schnellerer Reaktionszeiten mitbestimmen. Nach Einschätzung von Experten lässt sich damit die führende Position im Automobil- und Maschinenbau, in der Fabrikautomation oder der Medizintechnik sichern. Ebenso lassen sich neue Innovationsfelder erschließen. Der Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik (VDE) fordert daher die strategische Stärkung des Informations-Kommunikations-Technik und Elektronik-Standorts Deutschland.
geschrieben von auto.de/(ld/mid) veröffentlicht am 10.03.2014 aktualisiert am 10.03.2014
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