Ein müder West: Zeit fürs Training

(adrivo.com) Anthony West war müde, nachdem er auf Phillip Island von seiner Kawasaki gestiegen war. Nicht nur, dass er aufgrund von John Hopkins‘ Abwesenheit alleine die Arbeit vorantreiben musste, aufgrund seiner Handgelenks-Operation im Dezember hat er auch noch Trainingsrückstand, was sich bemerkbar machte. "Ich war überrascht, wie physisch anstrengend diese beiden Tests [in Sepang und auf Phillip Island] waren. Und wenn man auf der Maschine müde wird, dann wird es noch viel schwieriger, sich auf den Evaluierungs-Prozess bei welchem Teil auch immer, bei der Abstimmung oder den Reifen zu konzentrieren", erzählte er. Bei der Arbeit am Setup konnte er aber trotzdem ein paar Verbesserungen erkennen.

Dass es bis Saisonstart noch einiges zu tun gibt, war ihm aber auch bewusst. Größte Enttäuschung war für West, dass die Rundenzeiten nicht so gut waren, wie er sich das erhofft hatte. "Ich bin mir aber sicher, ich wäre besser gewesen, wenn ich näher an meiner vollen Fitness dran gewesen wäre. Ich muss jetzt nur sicherstellen, dass ich für den Test in Jerez besser vorbereitet bin, wo ich näher an die Spitze der Zeitenliste kommen will. Wenn das bedeutet, dass ich für die nächsten beiden Wochen ins Fitness-Studio muss, dann werde ich genau das machen", sagte er. Gänzlich wird sich West dem Training aber nicht widmen können, da er auch nach Japan reisen wird, wo er an Windkanal-Tests teilnimmt.

Kawasaki Competition Manager Michael Bartholemy zeigte sich aber trotz nicht hundertprozentiger Fitness mit Wests Arbeit zufrieden. Er meinte sogar, der Australier habe in den vergangenen beiden Wochen so etwas wie einen Weckruf erhalten. "Er leistete gute Arbeit, als er in der Mitte der vorigen Saison ins Team kam und Punkte auf einer Maschine holte, die er noch nie zuvor gefahren war. Jetzt lernt er aber, wie viel Arbeit in die Entwicklung einer MotoGP-Maschine wie der Ninja ZX-RR vor dem ersten Rennen fließt", erklärte Bartholemy. Was er West zugestand, waren die Schwierigkeiten aufgrund der Operation im Dezember. "Aber ich denke, er muss auch zugeben, dass er unterschätzt hat, wie anstrengend die Tests sein würden."

Deswegen wird Bartholemy in den kommenden Wochen auch genau auf das Trainingsprogramm seines Schützlings achten, damit West für die Tests in Jerez und Katar voll fit ist. "Hoffentlich haben wir in Jerez auch John wieder, aber wir werden mehr wissen, wenn er die Möglichkeit hatte, am Montag seinen Doktor in San Francisco zu konsultieren. Die Verletzung ist nicht ernsthaft, aber sie könnte andauernde Probleme verursachen, wenn sie jetzt nicht richtig behandelt wird", meinte er. John Hopkins hatte sich bei einem Sturz am Donnerstag einen Teil eines Abduktoren-Muskels abgerissen. Er soll von Dr. Arthur Ting rechzeitig für den IRTA-Test in Jerez wieder fit gemacht werden.

© adrivo Sportpresse GmbH

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