Rasante Fahrt

Ein Nordlicht strahlt im Porsche Carrera Cup

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Wenn es um die automobile Fortbewegung der „Wikinger“ geht, denken die geneigten Mitteleuropäer zunächst wohl eher an komfortable Limousinen oder SUV der Marke Volvo. Doch die Nordlichter lieben es manchmal auch rasant. Und um dem Tempolimit in der Heimat zu entgehen, machen sie einen Ausflug zum Porsche Carrera Cup. Der schnellste Markenpokal der Welt hat auch nach 27 Jahren nichts von seiner Faszination und Anziehungskraft verloren.

Dennos Olsen braust zum Porsche Carrera Cup allen davon

Jetzt wurde beim Saisonfinale in Hockenheim der neue Champion gekrönt. Und der kommt nicht wie von vielen vielleicht erwartet aus der Auto-Nation Deutschland, dem Formel-1-verrückten England oder dem Ferrari-Land Italien. Nein, der schnellste Fahrer dieser Rennserie ist ein Norweger. Mit einem zweiten Platz setzt sich Dennis Olsen in seinem 485 PS starken Porsche 911 GT3 Cup schon im ersten von zwei Rennen des Wochenendes gegen seine Rivalen durch. "Ich bin unglaublich glücklich. Der Titelgewinn war mein großes Ziel", sagt Dennis Olsen und dankt in der Stunde des Erfolgs sofort seinem Team Konrad Motorsport. Gleichzeitig sorgt er für ein Novum in dem Markenpokal: Denn Dennis Olsen ist der erste Norweger, der sich den Gesamtsieg im Porsche Carrera Cup sicherte. Und der Erfolg ist verdient, denn kein anderer Fahrer war derart konstant in seinen Leistungen. Bis auf zwei Rennen steht er stets auf dem Podium - in dieser hartumkämpften Rennserie ist das fast ein Kunststück.

Den Grundstein legt Dennis Olsen ebenfalls auf dem Hockenheimring, wo er im Mai 2017 beim Saisonstart gleich einen Doppelsieg feiert. Die Führung in der Meisterschaft gibt der 21-Jährige aus dem norwegischen Örtchen Valer dann über die gesamte Saison nicht mehr ab. Doch wer ist eigentlich dieser Dennis Olsen? Und wo wird er seinen nächsten Coup landen? Wie fast alle erfolgreichen Motorsportler beginnt er seine Karriere im Kart - und das im Alter von sechs Jahren. 2011 gewinnt er den prestigeträchtigen World Series Karting Final Cup. Nur ein Jahr später schnappt sich der Norweger den Titel in der Deutschen Kart-Meisterschaft (KF2). 2013 wechselt er dann in den Formel-Sport. Dort gelingt ihm 2014 mit dem Gewinn des Formel Renault 2.0 Euro Cup sein bis dahin größter Erfolg.

Doch wie kommt er überhaupt zum Porsche Carrera Cup? Dort setzt sich Dennis Olsen in einem mehrstufigen Auswahlverfahren gegen mehr als hundert Bewerber durch und wird von Porsche Motorsport als Junior ausgewählt, sein Debüt gibt er 2016. Dabei ist die Umstellung vom Formel-Sport zu einem Auto mit Dach über dem Kopf alles andere als leicht. Doch Dennis Olsen löst diese Aufgabe mit Bravour. Seine Rennfahrer-Gene stellt er in seiner ersten Saison auf Anhieb unter Beweis. So gewinnt er die sogenannte "Rookie"-Meisterschaft und belegt in der Gesamtwertung Platz drei. Da ist der Titelgewinn 2017 eigentlich nur die logische Folge gewesen.Vor allem zu seinem Fahrer-Coach Sascha Maassen hat Dennis Olsen eine enge Bindung. "Als ehemaliger Porsche-Werksfahrer hilft mir Sascha mit seiner Erfahrung enorm. Ich schätze ihn außerdem als Menschen, mit dem ich über alles reden kann", sagt Olsen. Privat liebt es das Nordlicht allerdings etwas ruhiger, eine wichtige Rolle spielt da das familiäre Umfeld. Seine Eltern unterstützen ihn auf dem Weg zum Profi-Rennfahrer und begleiten ihn laut Porsche regelmäßig zu seinen Rennen.Stets an seiner Seite ist auch Freundin Sanne Sofie. "Sie gibt mir Rückhalt, und wir unternehmen viel gemeinsam. Sie ist Reiterin, daher sind wir oft mit den Pferden in der Natur unterwegs." Was ist sein nächstes Ziel? Dennis Olsen möchte mit Porsche im internationalen GT Sport antreten. Ob er danach wie sein großes Vorbild, die brasilianische Rennfahrer-Legende Ayrton Senna, den Sprung in die Formel 1 schafft, steht derzeit in den Sternen. Aber wer weiß: Vielleicht strahlt das Nordlicht irgendwann einmal auch in der Königsklasse des Motorsports.

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