Ein Ökoparkhaus im Land der CO2-Schleudern

Öko ist „in“. So in, dass das Siegel mittlerweile gern auf alles gepappt wird, was möglich (oder eigentlich unmöglich) ist. So jetzt eben auch auf ein Parkhaus. Ein Parkhaus in Denver, Colorado, in den USA, Land der ungeschlagenen Benzin- und Dieselschlucker – ausgerechnet hier sollen die Umweltsünder jetzt eine umweltfreundliche Unterkunft bekommen. Doch damit nicht genug: Denn das neue Öko-Parkhaus befindet sich ausgerechnet auch noch an einem Flughafen – dem neu gebauten Denver International Airport mit mehr Flugverkehr das der deutsche Flughafen Frankfurt am Main.

Ein bisschen Ökos fürs Gewissen

Die Sinnhaftigkeit einer positiven Umweltbilanz im Parkhaus, wenn ich CO2-schleudernd in dieses Parkhaus gefahren bin und mich per Flugzeugvon diesem entferne, ist offen. Okay, die Säulen des Parkhaus sind aus Schrott, zu 35 Prozent aus recyceltem Altmetall und der Belag ein spezieller Asphalt aus ehemaligen Dachplatten. Richtig ökologisch geht es auch dank der Solarplatten auf dem Dach zu, die dank 300 sonnigen Tagen in Denver den Strom für das Parkhaus generieren. Gleichzeitig schützt eine spezielle Beschichtung des Gebäudes von oben vor Erhitzung in den Autos, sodass die Klimaanlage nicht schon fünf Minuten vor Abfahrt auf Hochtouren eingestellt werden muss. Der Wind im US-Bundesstaat treibt die Energieversorgung mit Turbinen zusätzlich an. Ob hier das Motiv der Senkung der Stromkosten allerdings der Umweltfreundlichkeit überlegen war, ist anzunehmen. Ein weiterer Öko-Bonus soll auch die Flotte der Shuttle-Busse vom Parkhaus zu den Terminals sein – die Busse werden mit Biodiesel, Erdgas und Hybrid angetrieben.

BMW als ökologischer Aufbauhelfer

BMW sei Dank gibt es in dem Möchtegern-Ökoparkhaus passend auch noch eine Garage Juice Bar. Allerdings gibt es hier keine leckeren Smoothies und Fruchtsäfte, sondern Energiebooster für das Elektrofahrzeug: Eine kostenlose Ladestation mit Größe und Aussehens eines Cola-Automatens. Alles zum Wohl des Planeten, wie der Marketingchef des Parkhauses Karl Kelman erklärt. Na, gottseidank!