Opel

Ein Rallye-Kadett kehrt aus Kalifornien zurück

Mode und ein RallyeOldtimer wurden gestern, am 23. März 2012, bei der Retro-Classic der Landesmesse Stuttgart bei einer ungewöhnlichen Präsentation auf den Stand der Hockenheim Historic zusammengebracht. Der automobile Hauptdarsteller war ein deutsches Rallye-Fahrzeug, das in Kalifornien „überlebt“ hatte. Er soll in Zukunft für ein neues Modelabel mit dem Namen „California66“ fahren.

Eingeladen hatten Tobias Aichele, Geschäftsführer der Solitude GmbH, und die Landesmesse. Durch den Abend führte Aichele und erläuterte zunächst den Begriff Patina bei Oldtimern als „Schicht, die aus der Verwitterung entsteht, welche durch das Ablagern von Schwebteilchen in der Luft entsteht“. Die Schicht dokumentiere die Geschichte des Objekts. Patina gehöre zum Oldtimer ebenso wie zu alten Bildern.

Bei dem Rallye-Fahrzeuge handelt sich um einen äußerlich vollkommen unberührten Opel Rallye Kadett von 1967. Oliver Steimetz, Sohn des legendären Klaus Steinmetz, erläuterte die Entwicklung der Marke Opel vom Werbeslogan „Der Zuverlässige“ bis zur neuen sportlichen Ausrichtung und erzählte von siegreichen Einsätzen der Steinmetz-Kadett bei der Rallye Monte Carlo oder der Rallye Stuttgart-Solitude Lyon-Charbonnière mit den bekannten Sonderprüfungen auf der eigens dafür gesperrten Solitude-Rennstrecke.

Steinmetz berichtete von dem ungewöhnlichen Fahrstil des „sich in Kurven an eine Schneewand Anlehnens“. Bei jedem Service musste damals Harry Ritter in den Kofferraum der Rallye-Fahrzeuge klettern und mit den Füßen die eingebeulten Seiten wieder nach außen drücken. Steinmetz erzählte auch, warum [foto id=“411395″ size=“small“ position=“left“]sich Opel damals nur inoffiziell und indirekt im Motorsport engagieren durfte, was dem am 1. Januar 1970 gegründeten Unternehmen Steinmetz Automobiltechnik zu Gute kam.

Im Anschluss daran plauderte Eberhard Mahle über die Bedeutung der Beifahrer bei Rallyes, die es ermöglichten, mit kleineren und schwächer motorisierten Fahrzeugen im Gesamtklassement mitmischen zu können. Er sollte es wissen, denn der Sohn des Besitzers vom Autozulieferer Mahle ging 210 Mal bei Rallyes, Berg- oder Rundstreckenrennen an den Start und errang dabei 150 Klassen- und Gesamtsiege.

Zum Abschluss wurde der Wagen seiner neuen Bestimmung übergeben. Er ist mit modernen Sicherheitsstandards versehen und somit bereit für Einsätze bei besonderen Oldtimerveranstaltungen. Dabei dient er als Werbeträger für das neue Modelabel der beiden Aichele-Töchter Chiara und Cosima „California66“ und wird von einem „California-Girl“ gefahren, nämlich Colette Wanner. Aichele sah das als schönen Dreiklang: Der Rallye Kadett, der sein Leben in Kalifornien verbrachte, das Modelabel, inspiriert durch Kalifornien und die Route 66 sowie die Fahrerin, die mit ihrer blonden Mähne nach Kalifornien passt.

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