Ein Rutschauto für das Baby von Welt

Früh übt sich, wer ein Autofahrer werden will. Aus diesem Grund bietet fast jeder Hersteller, der etwas auf sich hält „Bobby Cars“ oder zu gut deutsch „Rutschautos“ im Original-Markendesign an: etwa den Audi quattro „Junior“ oder den Ferrari F-430, freigegeben für Kinder ab zwölf Monaten.

Je mehr „Premium“die Paten-Fahrzeuge aufweisen, desto gestandener sind auch die Preise für das Kinderspielzeug. So kostet der mit Continental-Flüsterreifen bestückte Mercedes „SLK-Bobby-Benz III“ ab 46,70 Euro. Die Karosserie entspreche dem Original, „und wurde in enger Zusammenarbeit mit der Daimler AG entwickelt“, versichert der Miniatur-Mercedes-Händler. Perfekte Wahl für die junge Dame ab zwölf Monaten ist dagegen der Fantasie-„Speedster Rosa“ von „meinLilalu“, der so Lady-like lackiert ist, wie er heißt. „Mit diesem rosa Rutschauto wird aus jedem Mädchen eine Prinzessin“, heißt es im Internet. Eine Sonderstellung im schier unüberschaubaren Markt der Rutschautos nimmt da das BIG-Müllfahrzeug ein, das mit „Kippfunktion“ und „kleiner Mülltonne zum Einhängen“ ins Spielzimmer rollt. Nicht nur cool, sondern nützlich ist dieses Nutzfahrzeug, denn mit etwas Übung kann der Nachwuchs seine benutzten Windeln wenigstens so selbst entsorgen.

Wem der Mini-Müllsammler nicht fahraktiv genug ist, der kann auch auf BMWs Baby-M-Baureihe zurückgreifen. Zur Serienausstattung des Rutschautos für Kleinstkinder mit besonders viel „Freude am Fahren“ (beziehungsweise: Rutschen) gehören laut Ausstattungsliste unter anderem Sportlenkrad, Frontspoiler, Geschwindigkeits- und Drehzahlanzeige. Außerdem verspricht der Hersteller „maximale Stabilität“ sowie „babyfreundliche, runde Formen“, natürlich „TÜV-geprüft“. Mit einem Verkaufspreis von 69,90 Euro ist der Spaß zwar nicht ganz billig, aber sicher eine gute Investition in die Zukunft. Denn Rutschautos helfen dem automobilen Nachwuchs nicht nur beim Laufen lernen, sondern auch bei der Vorbereitung aufs künftige Autofahrer-Leben. Um im Verkehrschaos des Jahres 2030 erfolgreich zu bestehen, können die Kinder unter elterlicher Aufsicht schon mal die Kerndisziplinen des modernen Stadtverkehrs einstudieren, bestehend aus Drängeln, Parkrempeln und Hupen. Und wäre doch gelacht, wenn aus dem Besitzer des „Liebherr Sand Digger 56397“ kein echter Baggerkönig würde. Sieh dich vor, Miss Lilalu!

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