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Kein Ärger über zu wenig Kleingeld, kein lästiges Abstempeln beim Einsteigen, keine unnötige Umweltbelastung. Die neuen E-Tickets für den Bus bringen einige Vorteile für Kunden und Mutter Natur, bergen aber auch ein gewisses Risiko. Ist die Zeit wirklich reif für elektronische Busfahrkarten?
Laut Bundesumweltamt wird es höchste Zeit, den Busverkehr zu verbessern. Es wurde nämlich festgestellt, dass in Deutschland durchschnittlich nur jeder fünfte Sitzplatz in den öffentlichen Bussen besetzt ist. Wer meistens in der Rush Hour unterwegs ist, kann sich das sicher kaum vorstellen, muss man doch in den größeren Städten morgens und abends sogar stehen und bekommt selten einen Sitzplatz. Doch die Wahrheit ist, dass viele Busse tagsüber leer bleiben und im Zweifelsfall gestrichen werden sollen.
Welche Busfahrten überflüssig sind, das will das Umweltamt mit Hilfe von elektronischen Tickets herausfinden. Das Prinzip ist ganz einfach: Der Fahrgast kauft sich ein E-Ticket, eine Chipkarte, die ähnlich aussieht wie eine EC-Karte. Das E-Ticket sendet über Funk ein Signal an den Fahrkartenautomaten im Bus. Von dort aus gelangen die Ergebnisse an die zuständige Leitstelle und geben Auskunft darüber, wie viele Fahrgäste wann mit welchem Bus wohin unterwegs waren. An dem bloßen Verkauf der Tickets in den öffentlichen Bussen ist dies nicht überprüfbar, da viele Pendler über Dauerkarten verfügen und somit erfasst werden. Die E-Tickets könnten also tatsächlich helfen, genaue Zahlen zu ermitteln.
[foto id=“294811″ size=“small“ position=“right“]Und auch für den Fahrgast haben sie Vorteile. Mal ganz abgesehen davon, dass das lästige Abstempeln von Fahrscheinen wegfällt, können E-Ticket-Systeme auch deutschlandweit vernetzt werden. D.h. es könnte bald möglich sein, einen elektronischen Fahrschein in München zu kaufen, aber auch in Berlin zu nutzen.
Problematisch wird es aber beim Thema Datenschutz. Dadurch, dass der Fahrgast bei jedem Einstieg ein Funksignal sendet, ist es den Verkehrsbetrieben möglich, die Fahrroute jedes Kunden genau zu erfassen. Ganze Nutzer- und Bewegungsprofile könnten erstellt werden. Um Datenmissbrauch vorzubeugen, sollen die E-Tickets deshalb anonym verkauft werden. Bis 2020 will der Verband der deutschen Verkehrsbetriebe das System bundesweit einführen.
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geschrieben von Marie Weimershaus veröffentlicht am 05.05.2010 aktualisiert am 05.05.2010
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