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Wolfsburger Schatzkammer
„Es sind Fahr-, keine Stehzeuge!“ – Besser kann man den Auftrag von Volkswagen Classic nicht beschreiben: „Wir wollen sie einsetzen“, sagt Dieter Landenberger, seit Anfang August 2017 Leiter der Historischen Kommunikation des Volkswagen Konzerns. „Sie“ – das sind rund 300 Fahrzeuge, die sich auf zwei Depots in Wolfsburg und Osnabrück verteilen. Im Vorfeld der 31. Techno Classica, die bis zum Sonntag noch in Essen läuft – öffneten sich jetzt für einen Blick hinter die Kulissen die Tore der angemieteten Halle in Warmenau – einem Ortsteil von Wolfsburg.
Das älteste ist ein seltenes Käfer Cabriolet „Hebmüller“ aus dem Jahr 1950; das jüngste ein Golf GTI Clubsport S aus dem Jahr 2017. Weitere 140 Fahrzeuge sind auf dem Volkswagen Gelände am Standort Osnabrück untergebracht. Im Zuge der Gründung der Volkswagen Osnabrück GmbH wurden 2009 historische Fahrzeuge aus der damaligen Automobilsammlung Karmann in den Bestand der Volkswagen AG übernommen. Dort reicht die Tradition sogar weiter zurück. Das älteste Exponat ist eine Kutsche: ein sogenannter Jagdwagen (Baujahr 1909) aus dem Stellmacherbetrieb Karmann. Von ihm wird ein weiter Zeitbogen geschlagen zum jüngsten: ein in Osnabrück gefertigter Volkswagen XL1 aus dem Jahr 2014.
Allein in diesem Jahr werden rund 200 Fahrzeuge auf mindestens eine Reise gehen. Insgesamt 15 Einsätze absolviert die Mannschaft von Volkswagen Classic selbst: Vom Maikäfer-Treffen in Hannover, über die Motor Classic in Breslau bis zur Creme 21 Youngtimer Rallye Mitte September. Der größte Einsatz wird aber auch 2019 die Mitfahrt bei Sachsen Classic vom 22. bis zum 24. August sein. Tausende Zuschauer werden dann die Wolfsburger Klassiker von den Straßenrändern aus verfolgen.
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Weitere Fahrzeuge werden ausgeliehen und bereichern zum Beispiel die Präsentation von neuen Produkten der Marke Volkswagen und des Konzerns. Acht Jahrzehnte Tradition wollen gepflegt werden. Beziehungslinien zwischen Meilensteinen der Historie und aktuellen Produkten sollen so sichtbar werden. War es nur ein kleiner Schritt von den Sport-Käfern, wie zum Beispiel einem Gelb-Schwarzen-Renner (aus dem Jahr 1973) zum Ur-GTI als Einstieg in eine lange Ahnenreihe zum aktuellen Modell?
Zum Abschluss geht es mit einigen Jubilaren auf eine kleine Runde durch den Norden von Wolfsburg. Die Frühlingssonne ermöglicht dem „Erdbeerkörbchen“ einen artgerechten Auslauf. Aus dem Golf I Cabriolet (1979) fällt der Blick auf das unverwechselbare Heck des Volks(wagen)-Porsche 914, der in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag feiert. Und der „Ur-Caddy“ gibt alles, um den Anschluss nicht zu verlieren: In den zehn Jahren von 1964 bis 1974 wurden 6139 Fahrzeuge des Volkswagen Typ 147 gebaut, mit Karosseriewerken von Westfalia.
Rund 85 Prozent wurden an die Deutsche Bundespost geliefert. Der Rest ging, mit von Westfalia modifizierten Karosserien an die Schweizer Post PTT, und an die Lufthansa. Besser bekannt ist der Kleintransporter mit einer eine Nutzlast von guten 400 Kilogramm und den damals charakteristischen Schiebetüren unter seinem Spitznamen: Volkswagen „Fridolin“ – ein echtes Raumwunder mit 34 PS.
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geschrieben von AMP.net/Sm veröffentlicht am 19.04.2019 aktualisiert am 15.04.2019
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