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Meuspath – Ein Termin in Frankreich. Dacia stellt mit dem Stufenheck-Logan sein erstes Modell vor, das – zunächst eigentlich nur für Schwellenländer und Märkte in Zentraleuropa gedacht – künftig auch in Westeuropa an den Start gehen soll. Der eine oder andere Vertreter der Konzernmutter Renault scheint noch etwas besorgt, dass das Billigimage der rumänischen Tochter möglicherweise negativ auf die französische Marke abstrahlen könnte. Doch das war 2004. Heute, zehn Jahre später, spricht Renault-Deutschland-Kommunikationsvorstand Reinhard Zirpel von einer „Erfolgsstory in der Automobilindustrie ohne Beispiel.“
Meuspath am Nürburgring. Dacia findet: „Normal ist anders!“ Und stellt die komplette Palette, mittlerweile auf sieben Modelle angewachsen, bereit. Sie setzt sich aus dem Fließheck-Sandero, dem Stepway im Offroad-Look, dem Logan-Kombi MCV, dem Lodgy mit fünf oder sieben Sitzen, dem Hochdach-Dokker, dem Dokker-Express-Nutzfahrzeug und dem Kompakt-SUV Duster zusammen, zuletzt sogar das meistverkaufte Fahrzeug der Renault-Gruppe. Die Einstiegspreise reichen von unter 7000 bis [foto id=“520944″ size=“small“ position=“right“]rund 10 500 Euro – für einen Neuwagen. Die von Konkurrenten aufmerksam verfolgte Low-Cost-Strategie für laut Zirpel „einfache, ehrliche Autos mit revolutionärem Charakter“ ist aufgegangen.
Die Zahlen belegen: Bis einschließlich Mai 2014 sind sechs Millionen Dacia in über 100 Ländern verkauft, allein im vergangenen Jahr rollten mehr als eine Million vom Band. Von Juni 2005 bis Mai 2014 hat die Marke bei uns rund 335 000 Einheiten abgesetzt, im ersten Halbjahr 2014 fast 1,7 Prozent Marktanteil erreicht, sich damit, so Zirpel, als „feste Größe im deutschen Automobilmarkt“ etabliert, wo Dacia immerhin über 250 Verkaufsstützpunkte verfügt. „Wir haben aktuell sicher die modernste Modellpalette der Marke“, antwortet Zirpel auf die Frage, wie es weitergeht, lediglich: „Die Zukunft ist rosig.“ Neue Modelle wie ein Stadtauto oder ein kompakter Pickup auf Duster-Basis sind zwar immer wieder im Gespräch, aber noch sei „nichts endgültig spruchreif“.
Der Mut, etwas Neues [foto id=“520945″ size=“small“ position=“left“]zu wagen, hat sich aus Renault/Dacia-Sicht, gelohnt. Begonnen habe damals alles, erinnert Zirpel, mit der Vision des damaligen Renault-Vorstandsvorsitzenden Louis Schweitzer, der ein 5000-Euro-Auto für die aufstrebenden Schwellenländer in aller Welt will, ein robustes, geräumiges, zuverlässiges und preiswertes Automobil mit moderner (Renault-)Technik und bezahlbaren Unterhaltskosten. Und der mit dem Erwerb der Mehrheit an dem rumänischen Autohersteller Dacia schon 1999 die Weichen stellt. Danach geht alles Schlag auf Schlag: 2004 kommt der technisch auf dem Clio aufbauende Logan, 2006 folgt der Kombi MCV, 2008 der Schrägheck-Sandero, 2010 der Duster, Stepway, Lodgy, Dokker und Dokker Express schließen sich bis 2012 an.
„Ziel für jedes neue Modell ist immer, das jeweils günstigste seiner Klasse zu sein“, verweist Zirpel auf inzwischen ebenfalls verwendete technische Besonderheiten wie den Dreizylinder-Turbobenziner oder das leicht bedienbare Multimedia-Navigationssystem mit Touchscreen-Monitor. Auch sind die Zeiten, als meist aus dem Gebrauchtwagen-Markt kommende Neukunden [foto id=“520946″ size=“small“ position=“right“]etwa einen elektronischen Schleuderschutz selbst unter den Extras vergeblich suchten und noch auf eine Taste im Blinkhebel drücken mussten, um zu hupen, längst vorbei. Für 2014 sind gleich sechs Dacia als „Wertmeister“ und „Restwertriesen“ ausgewiesen. „Konzentration aufs Wesentliche“, nennt Zirpel einen Kern der Marke.
Wir sind im Dokker Express auf Kangoo-Basis unterwegs. Selbst hier im leichten Nutzfahrzeug „hätte der Chefmanager aus Wolfsburg wohl seine Freude dran“, mutmaßt der Kollege. „Hier klappert fast nichts.“
geschrieben von veröffentlicht am 31.07.2014 aktualisiert am 21.08.2023
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