Eisfreie Autoscheibe ohne kratzen

Dank des Fraunhofer-Instituts für Schicht- und Oberflächentechnik IST in Braunschweig könnte die Zeit lästigen und auch der Scheibe wenig zuträglichen Eis-Frei-Kratzens bald der Vergangenheit angehören. Die Forscher um Dr. Bernd Szyszka haben eine Beschichtung entwickelt, die das Eis buchstäblich von der Scheibe herunter schießt.

Funktionsweise

Die Forscher kombinieren mittelfrequentes Magnetronsputtern mit einer chemischen Reaktion. Das Glassubstrat wird in einem Reaktor aufgeheizt und beschichtet. Beim Magnetronsputtern schießen beschleunigte Edelgasionen wie beim Billard Atome aus einer Zink-Aluminium-Platte heraus. Die Metallatome lagern sich im Vakuum auf dem Substrat ab. Damit diese Schicht leitfähig und durchsichtig wird, muss das Zink oxidieren, damit sich die Aluminiumatome mit den Zinkatomen verbinden. „Gerade arbeiten wir daran, Frontkontakte für Dünnschichtsolarzellen herzustellen“, kommentiert Dr. Bernd Szyszka vom IST. „Aber auch für Flachbildschirme oder elektrisch schaltbare Architekturgläser werden transparente und leitfähige Schichten benötigt.“

Bordspannung entscheidend

Dabei kam den Forschern die Idee mit den Autoscheiben. „Voraussetzung für den Einsatz dieser Schichtsysteme ist die in den nächsten zwei bis vier Jahren geplante Umstellung der Netzspannung in Autos von bisher 12 auf 24 oder gar 42 Volt. Damit lässt sich die Elektronik für die Fahrzeuge insgesamt besser auslegen“, erläutert Dr. Szyszka weiter. „Technisch können die Schichten auch bei der niedrigen Spannung arbeiten. Doch die Fertigungskosten sind dann extrem hoch. Bei höheren Spannungen genügen dünnere Beschichtungen, die wesentlich günstiger hergestellt werden können.“ Vorteil des IST-Verfahrens: Es läuft äußerst stabil und die Schichten können schnell und kostengünstig aufgebracht werden.

In einer industrietauglichen Anlage beschichten die IST-Forscher derzeit Glassubstrate in Größen bis zu 0,6 Meter x 1 Meter.

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Wolfgang Fleu

Dezember 1, 2010 um 12:54 am Uhr

Hallo Autofan vom 27.10.2010, 6:25 Uhr! Ich glaube, Du hast den redaktionellen Beitrag nicht aufmerksam genug gelesen. Natürlich kann man mit einem Gebläse die Scheibe erwärmen. Das macht zur Zeit ja jedes Auto. Der gravierende Unterschied besteht aber darin, Warmluft und Scheibenwischer überflüssig zu machen. Jeder kennt gerade in der momentanen Zeit das Problem, dass feiner Schneegriesel auf die Scheibe trifft, sofort schmilzt und tausende Tröpfchen hinterlässt. Bis zum nächsten Wischvorgang bleibt also die Sicht beeinträchtigt (vor allem nachts bei Gegenlicht). Eine spezielle Antihaftschicht außen auf der Windschutzscheibe weist diese Partikel schon vor dem Schmelzen ab, als ob garkeine Scheibe vorhanden wäre. Nun zum nächsten Punkt: Spannungswandler sind nur für relativ kleine Leistungen "preiswert", aber auch niemals so zuverlässig wie eine 24V Lichtmaschine mit Akku. Und letztlich sollte man auch nicht vergessen, dass die Warmluft aus dem Heizgebläse als kostenloses Nebenprodukt anfällt, dagegen jegliche elektrischen Zusatzheizungen durch den Generator zusätzlichen Kraftstoff verbrauchen. Ach ja, noch etwas. Die Beheizung von innen ist natürlich wegen der schlechten Wärmeleitung von Glas mit einer erheblichen Verzögerung verbunden, wogegen eine "Rutschbahn" für Eis, Schnee und Regen verzögerungsfrei wirkt. Mit freundlichem Gruß ….. Wolli

Tina Maier

November 30, 2010 um 3:27 pm Uhr

Klingt sehr abenteuerlich, die Autoscheibe mit Hilfe von Handy und Gebläse frei bekommen zu wollen. Wenn du herausgefunden hast, ob es tatsächlich eine praktikable Lösung ist, gib Bescheid! Würd mich interessieren.

Gast auto.de

Oktober 27, 2010 um 6:25 am Uhr

warum so kompliziert. Höhere Spannungen könen ja auch durch Umformer direkt aus der Batterei 220 Volt liefern. Könnte man da nicht einfach mit einem Gebläse und dem Handy den "Auftrag" erteilen. mit einem Warmluftgebläse aus einer sekundären Heizsystem (Standheizung) zu mobilisieren?

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