Elektrisch fahren für Strom-Selbstversorger

E-Mobilität, Carsharing und regenerative Energien: Einen Ausblick auf die mögliche Fortbewegung der Zukunft gibt ein Modellversuch in Aachen. Ein Elektroauto parkt vor der Tür, es steht allen Hausbewohnern zur Verfügung, und den benötigten Strom liefert eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach. Die Hausbewohner können den Stand von Stromerzeugung und Ladevorgängen per App verfolgen. Für kürzere Fahrten stehen Elektro-Bikes zur Verfügung, für die es in der Garage Abstellmöglichkeiten nebst Ladeboxen für die Akkus gibt. In der Stadt an der niederländischen Grenze ist diese Zukunftsvision bereits Wirklichkeit.

Der Modellversuch der Stadtwerke Aachen AG (STAWAG) läuft im Rahmen des EU-Projekts Civitas, bei dem es um nachhaltige Verkehrsentwicklung und konkrete Lösungen zur besseren Mobilität in Städten geht. Vor dem Wohnhaus mit der neu installierten Photovoltaik-Anlage stehen zwei Elektro-Smart des Projektpartners Cambio Carsharing, mit denen die Bewohner Fahrten CO2 frei erledigen können, ebenso gibt es Pedelecs samt Ladeboxen. Der Aachener Pilotversuch demonstriert das Zusammenspiel von Mobilität, Energie und Informationstechnologie. Die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach mit ihrer Leistung von zwölf Kilowatt speist den erzeugten Strom nicht ins Netz, sondern als Fahrstrom in die Ladesäule vor dem Haus. Dort ist eine Batterie mit einer Speicherkapazität von zwei Kilowattstunden installiert. Erzeugen die Solarzellen Strom, ohne dass er zum Laden benötigt wird, füllt sich die Batterie. Wenn hingegen kein Strom aus der Photovoltaik zur Verfügung steht, kommt der Fahrstrom für die E-Smart aus der Batterie, wodurch sich die Eigenstromnutzung erhöhen lässt. Die Nutzer können am Computer kontrollieren, wie produktiv die Anlage ist und wie viel Strom die Autos verbrauchen.