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Maintal – „Bis 2020 werden Elektromodelle nicht imstande sein, auf gleichem prozentualen Restwertniveau zu spielen wie andere Antriebsarten.“ Der unter anderem auf Marktdaten und Analysen im Automobilbereich spezialisierte Maintaler Dienstleister EurotaxSchwacke, der zuletzt in Berlin die entsprechenden Ergebnisse seiner „Zukunft des Autos“-Studie vorgestellt hat, führt dies auf den hohen Listenpreis, die bisher noch fehlende staatliche Unterstützung beim Kauf von Modellen dieser Art und insbesondere auf die mehr oder weniger geringen Reichweiten zurück, „die man mit einer Batterieladung erzielen kann.“
Und doch: Die erreichbaren nominalen Preise für Gebrauchtwagen sollten die aller anderen Antriebsarten übersteigen, „da Elektrofahrzeuge die niedrigsten Betriebskosten aufweisen werden [foto id=“316652″ size=“small“ position=“left“]und Gebrauchtwagen-Käufer deshalb auch bereit sein werden, einen Mehrpreis gegenüber dem durchschnittlichen Gebrauchtwagen-Preis zu zahlen.“ So sagt die Erhebung für 2015 zum Beispiel für dreijährige Elektroautos unter Einschluss der Batterie um rund 28 Prozent niedrigere Restwerte im Vergleich zu Benzinmodellen voraus. Dabei gehen die Experten von durchschnittlichen Neupreisen in Höhe von 30 000 Euro für Elektroautos und 20 000 Euro für Benziner in der Kompaktklasse aus. „Nominal“, erläutert EurotaxSchwacke-Chef Michael Bergmann, „würde der Restwert des Elektrofahrzeugs dann bei rund 9300 Euro im Vergleich zu etwa 8600 Euro für das Benzinmodell liegen.“
Neue alternative Antriebstechnologien werden aus Sicht der Fachleute durch signifikant höhere Listenpreise insbesondere bei Elektrofahrzeugen deutlich höhere Abschreibungen erleiden, die sie durch niedrigere Betriebskosten teilweise ausgleichen könnten. „Um unattraktive Gesamtkosten wie Finanzierung, Steuern, Wertverlust, Kraftstoff und Service zu vermeiden, müssen Fahrzeuge mit Alternativantrieben, [foto id=“316653″ size=“small“ position=“right“]vor allem Elektrofahrzeuge, relativ hohe Jahresfahrleistungen absolvieren, die von Privatleuten nicht immer erreicht werden“, stellt die Studie fest.
Erst individuelle Berechnungen müssten zeigen, ob Fahrmuster und Jahresfahrleistungen zu Kostenvorteilen alternativer Antriebskonzepte führten. Sonst bestehe die Gefahr, dass Kunden angesprochen würden, deren Fahrmuster nicht zum gewählten Alternativkonzept passe, die sich anschließend enttäuscht von der neuen Technologie abwendeten und die weitere Marktdurchdringung negativ beeinflussten. Für die alternativen Antriebe, egal ob Gas-, Plug-in-Hybrid– oder Elektromodelle, sei zudem die entsprechende Infrastruktur rasch auszubauen, was insbesondere für das Installieren von Elektroladestationen gelte.
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Für Michael Bergmann werden sich Elektrofahrzeuge nur dann schnell im Markt durchsetzen, wenn ihr Neuwagenpreis inklusive Batterie höchstens zehn Prozent über dem vergleichbarer konventioneller[foto id=“316655″ size=“small“ position=“left“] Pkw liegt. Dies könne am Anfang nur durch staatliche Unterstützung in Höhe von etwa 5000 Euro erreicht werden. Mit Blick auf die Hersteller mahnt der EurotaxSchwacke-Chef, grün, leise und angesagt werde der Mehrzahl der Autokäufer als Argument für einen neuen Elektrowagen nicht genügen. „Stabile Restwerte plus niedrige Betriebskosten sind vielmehr der Schlüssel zum Erfolg.“ Trotz aller Rivalität seien Standardbatterien anstreben, um in einem Atemzug Ladelogistik und Service zu vereinheitlichen. „Die Batterien müssen mit Langzeitgarantien und/oder interessanten Finanzierungsmodellen versehen werden, um jedes Risiko vom Kunden zu nehmen.“ [foto id=“316656″ size=“small“ position=“right“]
Neben Leasingfirmen rät Bergmann auch Flottenmanagern, sie sollten darauf achten, das richtige Auto für den richtigen Einsatzzweck zu ordern. „Ein Hybrid spart im Ballungsraum viel Kraftstoff, weniger auf der Autobahn.“ Elektrofahrzeuge könnten durch niedrige Betriebskosten punkten, wenn man genug Kilometer pro Jahr fahre. Das Restwertrisiko für Hybrid- wie Elektroautos sei von den Herstellern abzusichern. „Ohne staatliche Hilfe für Elektroautos wird Deutschland diesbezüglich einen im europäischen Vergleich nur unterdurchschnittlichen Marktanteil erreichen“, gibt Bergmann zu bedenken.
geschrieben von auto.de/Günther Koch/KoCom/Fotos: Koch veröffentlicht am 20.08.2010 aktualisiert am 20.08.2010
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