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Elektroautos haben gleich mehrere Probleme: Neben dem hohen Preis und der Frage nach der Batterieentsorgung ist die geringe Reichweite eines der gravierendsten Mankos. Denn im Vergleich zu Autos mit Verbrennungsmotoren schaffen die Stromer nur einen Bruchteil der vorgegebenen Strecke, dann müssen sie schon wieder an die Steckdose. Hinzu kommt, dass es für die Herstellerangaben laut TÜV Süd keine ausreichenden Normbedingungen gibt.
Mitsubishi gibt für seinen i-Miev eine Reichweite von rund 150 Kilometern an. Dieser Wert ist jedoch nur unter Idealbedingungen zu erreichen. Wer etwas schneller unterwegs ist, schafft nur 113 Kilometer, wie ein gemeinsamer Test der Prüforganisation und „Auto Motor und Sport“ ergeben hat. Noch gravierender wirkt sich Kälte auf die Reichweite aus. Bei -7 Grad Celsius und einer aufgedrehten Heizung schafft das E-Mobil nur noch 64 Kilometer. Beim E-Smart sinkt die Reichweite von 159 Kilometer bei plus 23 Grad Celsius auf 84 Kilometer bei minus 7 Grad. Etwas besser schlägt sich der MIA Electric, der statt 100 Kilometer 93 Kilometer zurücklegen kann, allerdings ohne Heizung. Beim Fiat 500 Karabag verringert sich die Fahrstrecke von 132 Kilometer auf 105 Kilometer. Das liegt daran, dass der umgerüstete Fiat mit einer benzinbetriebenen Heizung ausgerüstet ist, die einen halben Liter Benzin je Stunde schluckt.
Um dem potenziellen E-Auto-Käufer mehr Sicherheit zu geben, hat der TÜV Süd nun einen Standard entwickelt, mit dem möglichst realitätsnahe Reichweiten ermittelt werden können. Hierfür fahren die E-Autos mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 60 km/h für 60 Minuten 60 Kilometer lang auf einem Mix aus Landstraße, Autobahn und Stadtverkehr. Mit Hilfe dieses Standards ergibt sich für den i-Miev ein Wert von 110 Kilometern anstelle der vom Hersteller bezifferten 140 Kilometer.
Alles in allem hängt die Reichweite von Elektroautos jedoch stark vom Fahrer und dessen Verhalten ab. Dies ist bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor und dem Kraftstoffverbrauch ähnlich. Auch hier geraten die von den Herstellern gemachten Werte immer wieder in Kritik, weil sie stark von der Realität abweichen. Und immer wieder wird auch bei Benzinern und Dieseln ein realitätsnäherer Prüfzyklus gefordert.
geschrieben von auto.de/(sta/mid) veröffentlicht am 15.12.2010 aktualisiert am 15.12.2010
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