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Das Thema Elektroautos wird derzeit zwar viel diskutiert. Im automobilen Alltag kommen sie aber nicht vor. Laut KBA-Statistik fuhren auf deutschen Straßen zu Jahresbeginn genau 2 307 Elektroautos, eine Million soll es laut den ehrgeizigen Plänen der Bundesregierung bis 2020 werden. Gemessen an den Verkaufszahlen ist das E-Mobil also ein echter Ladenhüter. Aber woran liegt das? Dieser Frage sind jetzt das Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) und die Universität Zürich in einer Studie nachgegangen.
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Eine Antwort lautet: Es wird zu viel geredet und zu wenig getan, um den Autofahrern die Vorzüge von Elektroautos schmackhaft zu machen. Die Ergebnisse der Studie belegen eindeutig, dass Elektroautos von Autofahrern, die bereits Erfahrungen mit Elektromobilität gesammelt haben, viel positiver beurteilt werden. So wird zum Beispiel die Alltagstauglichkeit von Elektroautos von „Elektro-Laien“ negativer eingeschätzt als von Menschen, die bereits erste Erfahrungen mit dem Thema gesammelt haben. Insofern scheint beispielsweise der Autobauer Opel auf dem richtigen Weg zu sein, wenn er zu der in diesem Herbst anstehenden Markteinführung des Elektroauto Ampera mit Range Extender neben den klassischen Probefahrten beim Händler auch Mietfahrzeuge für ausgedehntere Alltagstests anbietet. „Elektromobilität wird nur funktionieren, wenn der Kunde Elektroautos auch kauft“, bringt es Dr. Christian Kunstmann, stellvertretender Chefingenieur für Elektrofahrzeuge bei den Rüsselsheimer, auf den Punkt.
Was kann folglich konkret getan werden, um die Akzeptanz von E-Mobilen weiter zu steigern? Entscheidend ist laut der Studie, dass Angebote entwickelt werden, „die Elektroautos intelligent in den Alltag der Konsumenten integrieren und nach Bedarf auch mit anderen Verkehrsmitteln kombinieren“. Außerdem sollten E-Mobile nach Meinung der potenziellen Käufer unkompliziert in Handhabung und Unterhalt sein. „Den interessierten Kundengruppen sei es wichtig, dass Elektroautos umweltfreundlich und energiesparend sind. Sie müssen nicht vorrangig darauf ausgerichtet sein, mit konventionellen Autos mitzuhalten, müssen aber zu den eigenen Gewohnheiten, Bedürfnissen und Einstellungen passen“, fasst Projektleiterin Dr. Anja Peters die Ergebnisse zusammen. Dabei werden von den Teilnehmern keineswegs sogenannte „Rennreiselimousinen“ nach dem Vorbild konventioneller Pkw mit Verbrennungsmotor gefordert, die als hochmotorisierte Familienkutschen alle denkbaren Mobilitätsbedürfnisse wie Einkaufen, die Fahrt zur Arbeit, aber auch die Ferienfahrt in den Sommerurlaub abdecken.
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Wichtiger seien den Menschen vielmehr „attraktive Fahrzeugkonzepte und intelligente Geschäftsmodelle“, die sich an ihren tatsächlichen Bedürfnissen orientieren. Interessant: Geben sich Privatkunden eher mit begrenzter Reichweite des Elektroautos in der Stadt zufrieden, so haben Gewerbekunden höhere Ansprüche. Beispielsweise hat in der Gruppe mit potenziellen gewerblichen Nutzern dasjenige Elektroauto-Konzept die beste Bewertung erhalten, das sich durch hohe Flexibilität hinsichtlich Stauraum, Sitzplätzen und Reichweite auszeichnet.
Die Kosten spielen dabei zwar eine wichtige Rolle, sind aber offenbar weniger ein „Knackpunkt“ als vielfach vermutet. Nicht bestätigt hat sich, zumindest bei Privatpersonen, der Trend „weg vom Besitzen hin zum Benutzen“, den die Finanzierungsabteilungen der Automobilhersteller für die Zukunft bereits ausgemacht zu haben glauben. Im Gegenteil: Bei der Fahrzeugnutzung wird von den privaten Nutzern laut der ISI-Studie nach wie vor eindeutig das klassische Modell bevorzugt, bei dem der Nutzer zugleich auch der Eigentümer des Fahrzeugs ist. Andererseits ist für viele Privatnutzer das Elektroauto in Kombination mit anderen Verkehrsmitteln wie etwa Bus und Bahn, mit dem Fahrrad oder als Zweitfahrzeug zu einem eigenen Pkw mit Verbrennungsmotor durchaus vorstellbar. Carsharing von E-Mobilen kommt für viele Menschen ebenfalls infrage. Aber auch hier scheint Kommunikation der Schlüssel zur elektromobilen Zukunft zu sein: Je mehr sie im Zuge der Studie darüber erfahren, desto aufgeschlossener standen die Menschen den neuen Mobilitätskonzepten gegenüber. Markus
geschrieben von auto.de/(mah/mid) veröffentlicht am 18.07.2011 aktualisiert am 18.07.2011
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