Elektromobile – Das Auto wird neudefiniert

Seit mindestens 30 Jahren haben die Fahrzeuggewichte immer weiter zugenommen, und erst jetzt gelingt es den ersten Herstellern, die Spirale – auf sehr hohem Niveau – zu stoppen. Selbst Kleinwagen wiegen heute oft mehr als eine Tonne, in der Mittelklasse sind 1.500 Kilogramm keine Seltenheit, und nach oben scheinen gerade bei den populären SUV kaum Grenzen gesetzt. Zur Einordnung: Ein Volkswagen Polo wog bei seinem Debüt 1975 gerade einmal 685 Kilogramm.

Geschuldet sind die hohen Gewichte den wachsenden Komfortansprüchen und Sicherheitsanforderungen, aber auch dem regulatorischen Eifer der Behörden. Und ein Problem sind sie vor allem für Elektroautos – denn da zählt jedes Gramm. Einen Ausweg bietet die L7e-Klassifikation, die „kraftradähnliche Vierradkraftfahrzeuge“ umfasst. Damit waren bislang vorwiegend die offenen Quads gemeint – jene bis zu [foto id=“417330″ size=“small“ position=“left“]15 kW/21 PS starken, motorradähnlichen Spaßmobile, die häufig als Sicherheitsrisiko geschmäht werden. Inzwischen haben jedoch auch Kritiker der Quads den Charme der Klassifikation erkannt. Dies sind die wichtigsten Projekte:

Renault Twizy

Mit dem pfiffigen Zweisitzer, bei dem Fahrer und Beifahrer hintereinander sitzen, spielt Renault die Rolle des Vorreiters. Die 13-kW-Variante kostet ab 7.690 Euro, sie läuft abgeregelte 80 km/h schnell – und bereitet in der Stadt ungemeinen Fahrspaß. Alain Vignaud, Chef der Renault E-Mobilität, berichtet von einem hervorragenden Marktstart. Dank Airbag und steifer Fahrgastzelle bietet der sehr fahrstabile Twizy hohe Sicherheit. Hätte man das Fahrzeug allerdings als Pkw zugelassen, hätte nicht nur das Design – beispielsweise wegen der dann notwendigen überdimensionierten Außenspiegel – stark gelitten, sondern der Twizy wäre auch viel schwerer und teurer geworden.

Audi Urban Concept

Auch der vollelektrische Sportler von Audi wird, wenn er denn in Produktion geht, sehr wahrscheinlich als L7e-Fahrzeug klassifiziert. Noch gibt es keine Serienentscheidung, aber das sehr sportlich ausgelegte Urban Concept würde das Image der Marke als Technologie-Vorreiter nachhaltig schärfen. Zur Diskussion stehen [foto id=“417331″ size=“small“ position=“right“]unter anderem eine offene Variante oder ein Sportback, dessen Fahrgastzelle nach Art einer Flugzeugkanzel öffnet. Fahrer und Beifahrer sitzen seitlich versetzt. Die Designer favorisieren die Sportback-Version.

Opel Rak E

Auch der Diskussionsbeitrag von Opel könnte als L7e-Fahrzeug klassifiziert werden. Auf der IAA trat der Rak E als sportlicher Hingucker auf, die teilweise offen einzusehende Struktur erinnert an Motorradkonstruktionen, und die extreme Keilform sorgt für einen aggressiven Auftritt. Fahrer und Beifahrer sitzen hintereinander. Ob der Rak E in Serie geht, ist noch offen, aber Opel spricht von einem „seriennahen Konzept.“

Volkswagen Nils

Als reiner Einsitzer fällt der Nils von Volkswagen in dieser Gruppe aus dem Rahmen. Der Flügeltürer wurde teilweise parallel zum Audi Urban Concept entwickelt und tritt weniger sportlich, aber ebenso futuristisch [foto id=“417332″ size=“small“ position=“left“]auf wie sein Cousin aus Ingolstadt. Die Chancen des Nils auf Serienfertigung werden von Beobachtern als niedriger taxiert.

Projekt Visio.M

Bei dem Fahrzeug Visio.M, das aus dem Projekt „Mute“ der Technischen Universität München hervorgegangen ist, hat BMW die Entwicklungsführerschaft übernommen. Der Wettbewerber Daimler ist ebenso am Projekt beteiligt wie die Zulieferer Autoliv, Siemens und Continental. Im Vergleich zu den anderen L7e-Fahrzeugen ist Visio.M am konventionellsten gezeichnet; auf den ersten Blick unterscheidet ihn wenig von anderen Kleinstwagen. BMW-Chefdesigner Adrian van Hooydonk findet das Projekt „prinzipiell spannend“, noch hat seine Mannschaft aber keine Hand angelegt. Ob Visio.M in Serie geht, ist offen, bei der Vorstellung des „Mute“ gaben sich die Professoren allerdings hoffnungsfroh.

UNSERE TOP-ANGEBOTE FÜR SIE

MEHR ERFAHREN AUS DEM BEREICH NEWS

BYD lässt die Drohnen fliegen

BYD lässt die Drohnen fliegen

Leistung und Ausstattung relativieren den Preis

Leistung und Ausstattung relativieren den Preis

Vorschau: Eine volle, aber etwas unsichere Woche

Vorschau: Eine volle, aber etwas unsichere Woche

zoom_photo

Nach den Cookies geht die Fahrt weiter.

Wir verwenden Cookies und ähnliche Technologien (insg. „Cookies“). Cookies die notwendig sind, damit die Website wie vorgesehen funktioniert, werden standardmäßig gesetzt. Cookies, die dazu dienen das Nutzerverhalten zu verstehen und Ihnen ein relevantes bzw. personalisiertes Surferlebnis zu bieten, sowie Cookies zur Personalisierung und Messung der Effektivität von Werbung auf unserer und anderen Websites setzen wir nur mit Ihrer Einwilligung ein. Unsere Partner führen diese Daten möglicherweise mit weiteren Daten zusammen, die Sie ihnen bereitgestellt oder die sie im Rahmen Ihrer Nutzung gesammelt haben. Durch Klick auf "Zustimmen" akzeptieren Sie alle Cookies und die beschriebene Verarbeitung Ihrer Daten. Bevor Sie Ihre Zustimmung erteilen, beachten Sie bitte, dass wir Ihre Daten auch mit Partnern mit Sitz in den USA teilen. Die USA weisen kein mit der EU vergleichbares Datenschutzniveau auf. Es besteht das Risiko, dass US-Behörden Zugriff auf Ihre Daten haben und Sie Ihre Betroffenenrechte nicht durchsetzen können. Über "Anpassen" können Sie Ihre Einwilligungen individuell anpassen. Dies ist auch später jederzeit im Bereich Cookie-Richtlinie möglich. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Impressum